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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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regelmäßige Expeditionen nach Arrakis City, um notwendige Vorräte zu beschaffen. Selbst mit ausgeklügelten landwirtschaftlichen Methoden und sparsamem Wasserverbrauch konnte hier draußen kein Stamm als Selbstversorger überleben.
    Genauso wenig wie es Selim konnte. In den zwei botanischen Teststationen gab es Luftfeuchtigkeitskondensatoren, die seine Wasserversorgung sicherstellten. Aus vergessenen Vorräten bezog er den größten Teil seiner Lebensmittel. Aber in den vergangenen anderthalb Jahren waren diese Vorräte genauso geschrumpft wie die Ladung der Energiezellen, und eins seiner Werkzeuge war bereits zerstört. Er brauchte weitere Quellen, um seine isolierte Existenz weiterführen zu können.
    Gott hatte Selim mit vielen Dingen gesegnet und ihm viele Gelegenheiten verschafft ... aber um andere Notwendigkeiten musste er sich selbst kümmern. Er verstand nicht, wie sich alles in Gottes großen Plan fügte. Es musste einen tieferen Grund geben, und eines Tages würde er ihn erkennen.
    Mehrere Tage lang hatte Selim diese abgelegene Siedlung und die Bewegungen ihrer Bewohner beobachtet. Die Frauen kümmerten sich um Bienenstöcke im Eingangsbereich der Höhlen, von wo sich die Insekten auf die Suche nach kleinen Wüstenblumen machten, die in geschützten Felsspalten wuchsen. Selim lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte in seinem Leben erst ein einziges Mal Honig gekostet, nachdem Naib Dhartha im Tauschhandel einen großen Topf mit dem klebrigen Süßstoff erworben und einen Klecks an jedes Stammesmitglied verteilt hatte. Der Geschmack war wunderbar gewesen, aber er hatte die Zensunni gleichzeitig schmerzhaft daran erinnert, wie wenig Luxus sie sich gönnen konnten.
    Wenn sich Selims Bestimmung erfüllt hatte, worin sie auch immer bestehen mochte, würde er zweifellos jeden Tag Honig essen können.
    Er benötigte nicht nur Vorräte aus den Lagern dieser Siedlung, sondern wollte auch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Gott hatte ihm gezeigt, wie er unabhängig und aus eigener Kraft überlebte und nicht mehr blind uralten Gesetzen folgte. Er verabscheute die engstirnigen und starren Regeln der Zensunni. Aller Zensunni. Aus ihm hätte ein zufriedenes und schwer arbeitendes Mitglied der Gemeinschaft werden können, wenn Naib Dhartha nicht auf Ebrahims falsche Anschuldigungen gehört und Selim verstoßen hätte.
    Er war mit einem leeren Rucksack gekommen und schob sich kriechend vorwärts. Er hatte sich den Weg zur Höhle eingeprägt, in der die Dorfbewohner ihre Vorräte aufbewahrten. Das Lager wurde bei Tag gut bewacht, aber nicht bei Nacht, weil sich diese Leute in der Abgeschiedenheit sicher fühlten. Selim würde hineinschlüpfen, sich nehmen, was er brauchte, und wieder verschwinden, ohne jemandem wehzutun. Er war ein Dieb, ein Einbrecher. Selim Wurmreiter ... der Gesetzlose.
    Langsam erklomm er den steilen Pfad, den die Stammesmitglieder nahmen, wenn sie auf die Suche nach Gewürz gingen. Schließlich erreichte er den Felsvorsprung, zog sich hinauf und starrte in den Schatten.
    Wie erwartet stapelten sich Lebensmittelpackungen im Lager, die der Stamm zweifellos zu einem teuren Preis am Raumhafen erworben hatte. Wozu brauchten wahre Wüstenbewohner solche Delikatessen? Selim grinste. Im Grunde brauchten sie so etwas gar nicht, also war es seine Pflicht, sie um ihren überflüssigen Luxus zu erleichtern. Selim würde seinen Rucksack mit Nahrungskonzentraten vollstopfen.
    Neben ein paar Energiezellen packte er auch Saatgut ein, mit dem er ein kleines Gewächshaus in einer der botanischen Teststationen anlegen wollte. Frisches Gemüse wäre eine wunderbare Ergänzung seiner kargen Kost.
    Von einer Werkbank nahm er sich ein Messinstrument und einen automatischen Prellhammer, mit dem sich Gestein zertrümmern ließ. Das Gerät könnte sich als nützlich erweisen, wenn er sich zusätzliche Versteckmöglichkeiten schaffen musste, indem er natürliche Höhlen in unbewohnten Felserhebungen erweiterte.
    Selim kramte in seinem vollgestopften Rucksack, um Platz für die beiden Werkzeuge zu finden. Während er in der Dunkelheit hantierte, fiel ihm der Prellhammer herunter. Dabei löste sich ein Energieimpuls, der einen Riss im Boden der Höhle erzeugte und wie Kanonendonner durch das schlafende Dorf hallte.
    Erschrocken sammelte Selim seine Sachen ein, warf sich den Rucksack über die Schulter und machte sich an den Abstieg über den Felsvorsprung. Es waren bereits Rufe und misstrauische Fragen zu hören.

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