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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dass er nun mehr Gewalt über sie hatte als je zuvor. Er schien es zu genießen, sich verbale Duelle mit ihr zu liefern, aber sie brachte ihm auch widerstrebend ihre Dankbarkeit für die kleinen Freiheiten, die er ihr gewährte, zum Ausdruck. Obwohl sie nie aufgehört hatte, ihren Unterdrücker zu hassen, wusste Serena, dass er ihr Schicksal – und das Manions – in einem empfindlichen Gleichgewicht in den Händen hielt.
    Als sie das vorstehende Kinn ihres Sohnes und seine entschlossen Mundwinkel betrachtete, dachte sie an Xavier und sein unerschütterliches Pflichtbewusstsein. Warum bin ich nicht einfach bei ihm geblieben? Warum musste ich Giedi Primus retten? Hätte ich mich nicht ein einziges Mal wie eine gewöhnliche Frau verhalten können?
    Die Rufe der Gänse wurden lauter, als sie genau über die Villa hinwegflogen. Ihnen war es gleichgültig, ob die Erde von Menschen oder Maschinen beherrscht wurde. Hellgraue Exkremente spritzten auf die Terrasse und auf die Schwertfischstatue neben dem Roboter. Erasmus schien sich dadurch nicht irritieren zu lassen. Für ihn waren alle diese Dinge Bestandteil der natürlichen Ordnung.
    Manion schaute den ziehenden Gänsen nach und lachte glucksend. Bereits mit drei Monaten war er an allem interessiert. Manchmal wollte er mit kleinen Fingern nach Serenas goldener Haarspange oder den funkelnden Edelsteinen greifen, die Erasmus so gerne an ihr sah. Der Roboter schien sie immer mehr als Frau im Haus zu betrachten, als Zierde seiner Villa.
    Erasmus trat näher an den Pool und schaute auf das Baby, das glücklich im Wasser plantschte, während es von seiner Mutter gehalten wurde. »Ich habe nie verstanden, wie viel Unruhe und Chaos ein Säugling in einem geordneten Haushalt stiften kann. Ich finde es sehr ... beunruhigend.«
    »Menschen brauchen Unruhe und Chaos«, sagte sie und bemühte sich, gelassen zu klingen, obwohl sie einen eiskalten Schauder verspürte. »So lernen wir am besten, innovativ und flexibel zu sein und zu überleben.« Sie stieg mit ihrem Sohn aus dem Pool und wickelte ihn in ein weiches weißes Handtuch. »Denken Sie an die Gelegenheiten, wenn Omnius' Pläne durch menschlichen Erfindungsreichtum vereitelt wurden.«
    »Trotzdem haben die Denkmaschinen die Menschheit besiegt.«
    »Haben Sie uns tatsächlich und in letzter Konsequenz besiegt, Erasmus?« Sie hob die Augenbrauen – eine ihrer Angewohnheiten, deren Rätselhaftigkeit ihn verzweifeln ließ. »Viele Planeten sind immer noch frei von Ihrer Herrschaft. Wenn Sie uns überlegen sind, warum machen Sie sich dann solche Mühe, uns nachzuahmen?«
    Der neugierige Roboter verstand die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind nicht. Trotz ihres festen Tonfalls war ihm nicht entgangen, dass diese Frau, die zuvor so wild und unabhängig gewesen war, sich verändert hatte und sanftmütiger geworden war. Sie schien eine andere Persönlichkeit angenommen zu haben, seit sie Mutter geworden war. Dem Roboter hatte sie nie mit der intensiven Aufmerksamkeit gedient, die sie diesem schmutzigen, lärmenden und vor allem nutzlosen Säugling widmete.
    Dieses Experiment hatte zwar interessante Daten über menschliche Beziehungen geliefert, aber Erasmus durfte nicht erlauben, dass sein Haushalt weiterhin unter diesem Störfaktor litt. Das Baby beeinträchtigte seinen effizienten Tagesablauf, und er wollte Serenas ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie hatten gemeinsam wichtige Aufgaben zu erledigen. Durch die Sorge um das Kind verlor sie zu viel Energie.
    Als Erasmus den kleinen Manion betrachtete, nahm sein Gesicht aus Flussmetall einen grimmigen Ausdruck an – den er schnell zu einem freundlichen Lächeln veränderte, bevor Serena in seine Richtung blicken konnte.
    Bald würde diese Phase des Experiments enden. Er überlegte, wie er es am geschicktesten anstellte.

95
     
    Die Geduld ist eine Waffe, die von jemandem geführt werden sollte, der sein genaues Ziel kennt.
    Iblis Ginjo,
    Möglichkeiten der totalen Befreiung
     
     
    In den vergangenen acht nervenaufreibenden Monaten hatte Iblis Ginjo sein Ziel ganz allein weiterverfolgt. Bei seinen Entscheidungen musste er sich auf seine intuitive Einschätzung verlassen, wie groß das Ausmaß der Unruhe unter den Sklaven tatsächlich war. Als Trustee genoss er gewisse Privilegien, aber er hatte nie mit eigenen Augen gesehen, wie grausam ihre Tage waren. Er hatte immer gedacht, mit Lob und kleinen Belohnungen könnte er ihr Leben verbessern. Wie hatten sie es nur all die

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