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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Leuchtstäbe erhellten die Klippen und ließen die dunklen Höhleneingänge wie die Augen eines plötzlich erwachten Dämons erscheinen.
    Er kletterte den steinigen Pfad hinunter und versuchte leise zu sein, aber unter seinen Füßen lockerte sich Geröll. Die Steine rollten klackend den Abhang hinunter.
    Ein Lichtstrahl streifte ihn und machte ihn für jeden sichtbar. Jemand rief. Nun war das ganze Dorf in Aufruhr. Männer, Frauen und Kinder stürmten nach draußen, blinzelten verschlafen und zeigten auf den Dieb.
    Selim konnte sich nirgendwo verstecken. Außerdem wurde er durch den schweren Rucksack behindert.
    Über Leitern und in den Fels gehauene Stufen nahmen die Zensunni die Verfolgung auf. Selim gab sich einen Stoß und lief schneller. Mit einem großen Sprung erreichte er als Erster den Sand und flüchtete in die freie Ebene. Seine Füße versanken tief im Treibsand, sodass er immer wieder zu stolpern drohte, während die Nomaden ihm schreiend nachsetzten. Er rannte einfach weiter und hoffte, dass die Dorfbewohner den Mut verloren, wenn er sich zu weit zwischen die Dünen vorwagte. Trotzdem mussten sie ihn bald eingeholt haben, weil er durch seine schwere Last nur langsam vorankam. Es hing davon ab, ob ihr Zorn auf ihn größer als ihre Furcht vor Shaitan war.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Er kramte im Rucksack, bis er den gestohlenen Prellhammer gefunden hatte. Dann ging er auf einer Düne in die Knie und stellte das Gerät auf maximale Wirkung ein. Als er den Hammer niederfahren ließ, war der laute Knall wie eine unterirdische Explosion, die eine große Sandwolke aufwirbelte.
    Die Zensunni setzten die Verfolgung unbeirrt fort. Selim rannte wieder los und stürmte den Dünenabhang hinunter. Er kam ins Rutschen und löste eine kleine Sandlawine aus, aber er hielt den Prellhammer fest. Schließlich landete er in der Mulde zwischen zwei Dünen. Atemlos rappelte er sich auf und machte sich wieder an den Aufstieg. »Komm schon, alter Kriecher! Ich rufe dich!«
    Erneut schlug er mit dem Hammer zu, wie ein alter buddhislamischer Priester, der einen Gong ertönen ließ. Auf der nächsten Düne setzte er das dritte Signal ab. Die Männer aus dem Höhlendorf waren ihm bereits recht nahe, aber er lief weiter in die offene Wüste hinaus. Allmählich schienen sie unsicherer zu werden und zu zögern, und er hörte immer weniger Stimmen.
    Schließlich vernahm Selim ein zischendes Geräusch, das Zeichen für die Annäherung eines Sandwurms. Seine Verfolger bemerkten es im gleichen Moment und blieben stehen. Alle starrten auf die wellenförmigen Wurmzeichen im Mondlicht, dann flüchteten sie mit Höchstgeschwindigkeit zu den Felshöhlen zurück, als hätte der Anblick des Monstrums ihnen ungeahnte Kräfte verliehen.
    Grinsend vertraute Selim darauf, dass Gott ihn nicht zu Schaden kommen lassen würde. Er hockte auf dem Grat der Düne und rührte sich nicht von der Stelle, während er die Flucht seiner Verfolger beobachtete. Der Wurm näherte sich schnell und wurde nun zweifellos von den panischen Schritten der Dorfbewohner angezogen. Wenn Selim weiterhin reglos blieb, müsste der Wurm an ihm vorbeiziehen.
    Aber die Vorstellung, dass das Monstrum diese Menschen verschlang, behagte ihm nicht. Sie hatten schließlich nur ihr Eigentum verteidigt. Selim wollte nicht, dass sie seinetwegen starben. Das konnte nicht Gottes Plan sein, aber es war zweifellos eine moralische Herausforderung.
    Als der Wurm näher kam, verringerte er die Intensität des Prellhammers und ließ ihn mit langsamen, dumpfen Schlägen auf den Boden niederfahren. Wie zu erwarten war, ließ sich der Wurm davon anlocken. Selim holte seine Ausrüstung hervor und machte sich bereit.
    Die Zensunni-Männer, die erst die Hälfte der Strecke bis zu den sicheren Höhlen geschafft hatten, drehten sich erstaunt zu ihm um und sahen seinen Schattenriss vor dem Mondlicht. Selim stand aufrecht da und wartete auf den Wurm ...
     
    * * *
     
    Hoch auf dem Rücken des Ungeheuers hielt Selim die Führungsstange und die Seile fest in den Händen und war froh, dass er kein Stück seiner Beute verloren hatte und dass niemand zu Schaden gekommen war. Er blickte sich zu den Männern um, die im Mondlicht auf dem Sand standen und ihm fassungslos nachstarrten. Sie hatten beobachtet, wie er den Sandwurmdämon bestiegen hatte und nun damit in die offene Wüste davonritt.
    »Als kleine Entlohnung für das, was ich euch genommen habe, gebe ich euch eine Geschichte, die ihr immer wieder an

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