Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
installieren mussten. Da Norma um seine finanziellen Bedenken wusste, hatte sie vorgeschlagen, dass es vielleicht genügte, wenn sie das Ziel anflogen und mit einer in das Schiff eingebauten Laserkanone auf den Schild feuerten.
    Während der Pilot sie ins Testgebiet brachte, reagierte der launische Wissenschaftler kaum auf Normas Versuche, ein Gespräch in Gang zu bringen. Holtzman sah gebannt zu, wie sie sich dem Zielkrater näherten. Anscheinend war er verärgert und gewillt, die Bedenken der jungen Frau zu widerlegen. Norma lugte durch die Fenster des Shuttles auf die Pockennarben, die abenteuerlich aufgetürmten Felsformationen und die tiefen Spalten, die durch Gezeitenkräfte aufgerissen worden waren. Die Landschaft sah aus, als sei sie längst verwüstet worden.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Holtzman. »Pilot, feuern Sie die Laserwaffe ab, sobald Sie bereit sind.«
    Norma sah weiter aus dem Fenster, bis das geräumte Testgebiet genau unter ihnen war. »Wir sind feuerbereit, Weiser.«
    »Sie werden sehen«, sagte Holtzman in beiläufigem Tonfall, »dass Ihre Bedenken völlig ...«
    Der Pilot drückte einen Knopf, und ein heller Strahl verließ die Laserkanone des Shuttles. Der grelle Blitz aus Licht und Energie ließ Holtzman alles vergessen, was er hatte sagen wollen. Selbst in der Stille des Weltraums schien die Schockwelle lauter als Gewitterdonner zu sein.
    Der Feuerball breitete sich aus, und der Pilot kämpfte mit der Navigation. »Festhalten!« Leistungsstarke Triebwerke beschleunigten das Schiff, und die Beschleunigungskräfte raubten Norma beinahe das Bewusstsein.
    Dann wurde das Heck von einem Hammerschlag getroffen, und das Schiff wirbelte wie ein Spielzeug umher. Der Asteroid zerplatzte in weiß glühende Brocken, die sich konzentrisch vom Explosionsherd entfernten.
    Entgeistert wandte Holtzman den Blick von dem grellen Feuerschein ab, während der Pilot versuchte, das Raumschiff wieder auf Kurs zu bringen. Der Atem des Wissenschaftlers ging in schnellen Stößen.
    Sogar Norma war erstaunt. Sie starrte ihren Mentor an und bewegte die Lippen, ohne ein Wort herauszubringen. Alles Gesagte wäre auch überflüssig gewesen. Wenn Holtzman dieses Experiment unbekümmert in seinem Labor durchgeführt hätte, wäre nicht nur das Labor in Schutt und Asche gelegt worden, sondern auch sein gesamtes Anwesen und ein größerer Teil der Stadt. Vielleicht wäre sogar der Isana-Fluss umgeleitet worden.
    Er sah Norma an, zunächst im Zorn, dann voller Erstaunen. Nie wieder würde er ihre Intuition oder ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten in Frage stellen.
    Trotzdem spürte er einen Messerstich in seiner Brust, eine schwere Verletzung seines Selbstbewusstseins und seines öffentlichen Images. Jetzt würde sein Gönner Niko Bludd die Wahrheit erkennen. Norma hatte öffentlich Holtzmans Urteil angefochten, und ihre Zweifel hatten sich nun unbestreitbar bestätigt.
    Er wusste nicht, wie er verhindern konnte, dass die Öffentlichkeit von Poritrin – die Lords, die Dragonerwachen, selbst die Sklaven – erfuhr, dass die untersetzte kleine Mathematikerin von Rossak ihn ausgestochen hatte. Die Nachricht vom Ergebnis dieses Versuchs würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
    Tio Holtzman hatte sich auf spektakuläre Weise geirrt, und diese tiefe Wunde würde vielleicht nie mehr verheilen.

93
     
    Tiere müssen sich über das Land bewegen, um zu überleben – um Wasser, Nahrung, Mineralien zu finden. Das Leben ist von irgendeiner Form der Bewegung abhängig. Wer sich nicht weiterbewegt, den tötet das Land, wo er stehen geblieben ist.
    Aus den Aufzeichnungen der Imperialen Ökologischen Erkundung von Arrakis
     
     
    Die Wüstennacht war still und friedlich. Der erste Mond war bereits untergegangen, während der schwächer leuchtende zweite Mond wie ein müdes gelbes Auge über dem Horizont hing.
    Selim, der kaum mehr als ein Schatten war, hockte auf einem Felsen und beobachtete das Wabenmuster der Höhlen über ihm. Er wusste nicht, welche Menschen hier lebten oder welche Reichtümer sie besaßen – aber Gott hatte ihn an diesen abgelegenen Ort geführt. Die Wüste und all ihre Bewohner gehörten zu Selims geheimnisvoller Bestimmung, er stellte seine Taten nicht in Frage und machte sich auch nicht die Mühe, sie irgendwie zu rechtfertigen.
    Diese Menschen hatten nur wenig Kontakt mit dem Stamm des Naibs Dhartha. Aber genauso wie alle Zensunni, die in der Wüste ums Überleben kämpften, unternahmen sie

Weitere Kostenlose Bücher