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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Jahrhunderte ausgehalten?
    Iblis war überzeugt, dass es weitere geheime Rädelsführer und Widerstandskämpfer gab. Der Kogitor Eklo und sein Sekundant Aquim hatten versprochen, ihm zu helfen, und er konnte nur raten, über welche Quellen oder Mittel sie verfügten. Doch abgesehen von Ajax' ständigem Misstrauen und der Hinrichtung Ohan Freers schienen die Denkmaschinen keine Ahnung zu haben, dass sich eine unglaubliche Rebellion vorbereitete.
    Das würde sich bald ändern.
    Seit Wochen hatte Iblis behutsame, aber intensive Arbeit geleistet, mit vertrauenswürdigen Männern gesprochen und sie mit Überzeugungskraft für seinen Kreis der Unzufriedenen rekrutiert. Er hatte sie auf die Möglichkeit einer Revolte vorbereitet, und trotz der Gefahr hatten sie die Botschaft begeistert unter ihresgleichen weitergegeben. Iblis schwor sich, dass dieser Aufstand nicht wie die erste Hrethgir-Rebellion zu einem sinnlosen Unterfangen wurde.
    In den vergangenen zwei Monaten war es Iblis gelungen, die Größe seiner Geheimorganisation fast zu verdoppeln, und es drängelten sich bereits weitere Menschen darum, ihr beizutreten. Er spürte, wie die Bewegung immer stärker wurde. Um ein Teil des Widerstandes zu werden, musste jeder Neuling einen dicken Verteidigungsmantel durchdringen, wie der Mönch Aquim vorgeschlagen hatte.
    Die mehreren hundert Mitglieder seiner Organisation verteilten sich auf kleine Zellen, die höchstens aus zehn Köpfen bestanden, damit niemand alle Namen kannte. Und ständig wurden die Kunde, das Ziel und die Entschlossenheit vorsichtig weiterverbreitet. Es war, als hätten die Menschen eintausend Jahre lang nur darauf gewartet.
    Kogitor Eklo hatte eine etwas esoterische Erklärung abgegeben, wie die Bewegung eine exponentielle Wachstumsrate entwickeln konnte, und zwar durch das biologische Vorbild der Zellteilung. Wie bei der Mitose würden sich die Mitglieder jeder Gruppe irgendwann trennen und neue Zellen bilden, die sich wiederum teilten. Früher oder später würden sie auf andere Gruppen stoßen und miteinander verschmelzen, wodurch sie neue Kraft gewannen. Schließlich würde der Widerstand eine kritische Masse überschreiten und eine starke Reaktion auslösen, wie bei einer elektrischen Entladung ...
    Unmöglich ist nichts.
    Iblis hatte in unregelmäßigen Abständen weitere geheime Botschaften erhalten. Die Informationen waren zu seinem Bedauern sehr allgemein gehalten und enthielten keine Einzelheiten über andere Rebellengruppen oder Angaben, was von ihm erwartet wurde. Wenn es so weit war, wäre die Revolte eine große, aber erschreckend unkoordinierte Bewegung, sodass Iblis befürchtete, die Desorganisation könnte sie angesichts der effizient strukturierten Gesellschaft der Denkmaschinen zum Scheitern verurteilen. Andererseits mochte sich gerade die menschliche Unberechenbarkeit als ihr größter Vorteil erweisen.
    Als Iblis nach drei Tagen ununterbrochener Arbeit am Fries der Titanen heimkehrte, sah er, wie sich ein alter Sklave aus seinem Bungalow schlich. Er eilte ins Haus und fand eine neue Botschaft auf seinem Bett vor. Sofort stürmte er nach draußen und fing den alten Mann im Hof ab. »Halt! Ich will mit Ihnen reden!«, rief er.
    Der alte Sklave erstarrte, obwohl er am liebsten wie ein Kaninchen geflüchtet wäre. Er war darauf trainiert, dem Befehl eines Vorarbeiters unbedingten Gehorsam zu leisten. Iblis packte ihn am Arm. »Wer hat Sie geschickt? Sagen Sie es mir!«
    Der Sklave schüttelte den runzligen Kopf. Ein sonderbarer trüber Ausdruck trat in sein Gesicht. Er öffnete den Mund und zeigte darauf. Man hatte ihm die Zunge abgeschnitten.
    Unbeirrt reichte Iblis ihm ein elektronisches Notizbuch, nachdem er seine Aufzeichnungen über die Aktivitäten seiner Arbeiter vom Bildschirm gelöscht hatte. Der Mann zuckte die Achseln, als wollte er damit sagen, dass er weder lesen noch schreiben konnte. Iblis zog eine finstere Miene, aber er musste anerkennen, dass es eine wirksame Methode war, die Geheimhaltung zwischen den Zellen zu wahren. Enttäuscht ließ er den Sklaven gehen und flüsterte ihm zu: »Machen Sie weiter. Unmöglich ist nichts.« Der alte Sklave schien ihn nicht zu verstehen und eilte davon.
    Iblis kehrte in seinen Bungalow zurück und las die kurze Botschaft: »Bald werden wir vereint sein. Nichts kann uns aufhalten. Sie haben große Fortschritte erzielt, aber vorläufig müssen Sie ohne unsere Hilfe weitermachen.« Die Schriftzeichen auf der dünnen Metallfolie waren

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