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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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konnte, aber ihre Arbeit war erstaunlich. Sie betrachtete die einfachsten Dinge in einem völlig neuen Licht. Sein Gefühl, sein wissenschaftlicher Instinkt sagten ihm, dass sie etwas Besonderes war. Dabei blieb sie so bescheiden ...
    Als die Sterne am Himmelsgewölbe über Poritrin sichtbar wurden, saß er allein mit einem warmen fruchtigen Getränk in seiner Kabine. Er starrte auf Normas Berechnungen und ging sie immer wieder im Geiste durch, während er nach Fehlern Ausschau hielt und die Implikationen zu verstehen versuchte. Diese unbekannte junge Mathematikerin schien ohne jede Anmaßung zu sein. Es war, als würde sie neue Ideen aus dem Ärmel schütteln, um sie jemandem anzuvertrauen, den sie als ihren intellektuellen Kameraden betrachtete. Er war verblüfft über einige ihrer Ableitungen und erkannte, dass seine Zweifel eher auf seine eigene Unfähigkeit als auf ihre Postulate zurückzuführen waren. Norma Cevna schien göttlich inspiriert zu sein.
    Genau das, was er brauchte.
    Unruhig grübelte Holtzman bis in die späte Nacht. Als es dämmerte, konnte er sich endlich entspannen und schlief ein, nachdem sein Entschluss feststand. Das fliegende Schiff wiegte sich in der sanften Brise und setzte seine Reise über die flache Landschaft fort. Er nickte mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.
    Bald würde er Norma persönlich kennen lernen. Vielleicht waren einige ihrer Ideen für technische Systeme brauchbar, die er gegen die Denkmaschinen einsetzen wollte.
     
    * * *
     
    Am Nachmittag schrieb der Weise eine persönliche Einladung an Norma Cevna und schickte sie per Liga-Kurier nach Rossak. Diese junge Frau, die vom Rest des Universums isoliert im Dschungel aufgewachsen war, mochte seine Rettung sein ... wenn er die Angelegenheit mit dem nötigen Fingerspitzengefühl anging.

22
     
    Gelegenheiten sind ein tückisches Gemüse mit winzigen Früchten, die schwer zu erkennen und noch schwerer zu ernten sind.
    Anonym
     
     
    Norma Cevna kam sich wie ein Eindringling vor, als sie im Arbeitszimmer ihrer Mutter stand. Von hier aus konnte man über das Blätterdach der purpurnen Bäume schauen. Draußen fiel ein saurer, dunstiger Regen. Einige der Tropfen enthielten Verunreinigungen und giftige Substanzen von fernen aktiven Vulkanen. Am Horizont sah sie dunkle Wolken, die näher kamen. Bald würde es in Strömen regnen.
    Warum hatte Aurelius Venport sie hierher geschickt? Was sollte sie hier finden?
    Ihre strenge Mutter hatte diesen Raum mit den weiß gekalkten Wänden asketisch eingerichtet. In einer Nische lag die Kleidung, die die Zauberin zu besonderen Anlässen trug. Für Norma waren diese Sachen viel zu groß und extravagant. Zufa Cevna war auf einschüchternde Weise schön, ihre leuchtende Reinheit ließ sie so vollkommen – und genauso hart – wie eine klassische Skulptur erscheinen. Selbst ohne telepathische Fähigkeiten könnte sie Männer wie Insekten zum Honig locken.
    Aber die führende Zauberin hatte nur einen oberflächlichen Liebreiz, unter dem sich eine Unversöhnlichkeit gegenüber ihren Untergebenen verbarg, die sie niemals vor Norma zeigte. Es war nicht so, dass Zufa ihrer Tochter nicht vertraute. Sie hatte nur entschieden, dass ihre offiziellen Angelegenheiten das Mädchen nichts angingen. Genauso wie ihre telepathischen Gefährtinnen hatte sie sich die Geheimniskrämerei zum Prinzip gemacht.
    Doch Aurelius hatte hier etwas entdeckt. »Es wird dir gefallen, wenn du es findest«, hatte er lächelnd zu ihr gesagt. »Ich vermute, dass deine Mutter dir irgendwann davon erzählen wird ... aber ich glaube nicht, dass es für sie eine große Priorität besitzt.«
    Ich hatte für sie noch nie eine große Priorität. Neugierig, aber sorgsam darauf bedacht, nicht erwischt zu werden, setzte Norma ihre Suche fort.
    Ihr Blick fiel auf ein Notizbuch aus Faserpapier, das auf dem Schreibtisch lag. Das dicke Buch hatte einen braunen Einband mit unentzifferbaren Schriftzeichen, die genauso obskur wie die mathematische Formelsprache waren, die Norma entwickelt hatte. Als sie einmal die Zauberinnen bei einem Gespräch über ihre komplizierten Pläne belauscht hatte, war der Begriff »Azhar« gefallen, mit dem sie offenbar ihre Geheimsprache bezeichneten.
    Seit der Rückkehr von Salusa Secundus hatte sich ihre Mutter noch distanzierter und unnahbarer als gewöhnlich verhalten. Nach dem Cymek-Angriff schien sie das Bedürfnis nach größeren Unternehmungen zu verspüren. Als Norma sie nach der Entwicklung des Krieges

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