Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
ihm studieren und ihm bei seiner Arbeit assistieren. Für Norma war es die große Chance ihres Lebens.
    Ihre Mutter würde vielleicht gar nicht bemerken, dass sie fort war.

23
     
    Unser Zuhause kann überall sein, denn es ist ein Teil von uns.
    Zensunni-Sprichwort
     
     
    Selbst in der Einöde und im Flüstern des Wüstenwindes hielt Selims Glückssträhne an. Das Überleben wurde zu einem wundersamen Spiel.
    Er ließ den toten Sandwurm hinter sich und wollte nach einer kleinen Höhle oder einem Spalt in den Felsen suchen, wo er sich vor dem nahenden Sturm schützen konnte. Selims Durst wurde allmählich unerträglich, und er hielt nach Anzeichen menschlicher Besiedlung Ausschau, obwohl er bezweifelte, das sich jemals irgendwer so weit draußen in der trockenen Wildnis aufgehalten hatte.
    Zumindest niemand, der es überlebt hatte.
    Nachdem sie von Planet zu Planet gewandert waren, hatten sich die Zensunni auf Arrakis niedergelassen, wo sie sich in weit auseinander liegenden Siedlungen zerstreut hatten. Mehrere Generationen lang hatte das Volk eine karge Existenz in der Wüste gefristet, aber die Menschen wagten sich nur selten aus ihren geschützten Lebensbereichen heraus, aus Furcht vor den riesigen Würmern.
    Der wilde Sandwurm hatte Selim weit vom Raumhafen fortgebracht, weit fort von den lebenswichtigen Vorräten, die selbst die sparsamen Zensunni benötigten. Seine Überlebenschancen schienen sehr gering zu sein.
    Als er dann auf eine uralte botanische Teststation stieß, die sich in den Felsen verbarg, konnte Selim sein Glück kaum fassen. Zweifellos war es ein weiteres Zeichen Gottes. Ein Wunder!
    Er stand vor dem kuppelförmigen Bau, der von lange vergessenen Ökologen errichtet worden war, die Arrakis studiert und für mangelhaft befunden hatten. Vielleicht hatten hier ein paar Wissenschaftler des Alten Imperiums gelebt und während der Sturmjahreszeit Daten aufgezeichnet. Es gab noch ein paar gut getarnte Nebengebäude, die man in den Fels hineintrieben hatte und die nun halb von Sand bedeckt und erodiert waren.
    Als der heulende Sturm ihm scharfe Körner ins Gesicht wehte, suchte Selim die verlassene Station ab. Er sah verbogene Wetterfahnen, verbeulte Windkollektoren und andere Messgeräte, die schon lange nicht mehr funktionierten. Aber das Wichtigste, was er fand, war eine Einstiegsluke.
    Nach dem Wurmritt waren seine Hände wund und seine Arme schmerzten, trotzdem schlug er gegen die Tür und suchte nach einer Möglichkeit, wie er hineinkommen konnte. Er schaufelte Sand zur Seite und forschte nach irgendeinem manuellen Mechanismus, da die Batterien schon seit Jahrhunderten leer sein mussten. Er wollte sich in Sicherheit bringen, bevor der Sturm mit voller Gewalt über ihn hereinbrach.
    Selim hatte bereits von solchen Stationen gehört. Ein paar waren entdeckt und von Trupps der Zensunni geplündert worden. Diese selbstständig arbeitenden Einrichtungen waren in den Ruhmestagen der Menschheit auf Arrakis errichtet worden, bevor die Denkmaschinen die Herrschaft übernommen hatten, bevor die buddhislamischen Vertriebenen sich hierher geflüchtet hatten. Diese automatische Station war mindestens tausend Jahre alt, vielleicht sogar noch älter. Doch in der Wüste, wo sich die Umwelt auch in Äonen kaum änderte, lief die Zeit in einem langsameren Tempo ab.
    Endlich entdeckte Selim den Mechanismus für die Luke. Wie er befürchtet hatte, war die Energieversorgung erschöpft und gab nur noch einen Funken ab, mit dem sich die Tür knarrend einen winzigen Spalt öffnete.
    Der Wind heulte. Sandwolken hingen wie Nebel über dem Horizont und verdunkelten die Sonne. Staub brannte auf seinem ungeschützten Gesicht, und Selim wusste, dass er bald die Auswirkungen eines tödlichen Sandstrahlgebläses zu spüren bekam.
    Seine Verzweiflung wuchs; er rammte seinen Sandwurmzahn in den Spalt und benutzte ihn als Hebel. Die Öffnung erweiterte sich ein wenig, aber es war noch nicht genug. Kalte, abgestandene Luft schlug ihm entgegen. Er ignorierte seine schmerzenden Armmuskeln und stemmte die Füße gegen den Fels, um sein gesamtes Körpergewicht auf den Hebel legen zu können.
    Mit einem letzten widerwilligen Ächzen öffnete sich die Luke ein weiteres Stück. Selim lachte und warf den gekrümmten Wurmzahn ins Innere. Er hörte, wie er mit metallischem Klirren auf dem Boden landete. Dann zwängte er sich durch den Eingang. Drinnen klang das Dröhnen des Sandsturms gedämpfter, aber es wurde immer lauter. Der Sturm war

Weitere Kostenlose Bücher