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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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genau über ihm.
    Behindert von Sand und Wind packte Selim die Luke und versuchte sie wieder zu schließen. Der hereinwehende Sand fiel durch ein Gitter im Boden und landete in einem Sammelbehälter. Er musste sich beeilen. Dann ließ der Wind für eine Sekunde etwas nach, aber das genügte ihm. Er konnte die Tür schließen und sperrte sich damit ein. Er war den Naturgewalten entkommen.
    In Sicherheit ... Er konnte es kaum fassen. Er lachte über sein Glück, dann murmelte er ein Dankgebet – und es kam mehr von Herzen als je zuvor in seinem Leben. Wie konnte er diesen Segen in Frage stellen?
    Im nachlassenden Schein des Tageslichts blickte er sich um. Erfreulicherweise war die verlassene Station mit Plazfenstern ausgestattet. Sie waren nach der langen Zeit zerkratzt und stumpf geworden, aber sie genügten noch dem Zweck, ein wenig Licht ins Innere zu lassen.
    Der Raum war wie eine Schatzhöhle. Im Halbdunkel fand er einige alte Leuchtstreifen, die er dazu bringen konnte, Licht abzugeben. Dann durchstöberte er Schränke und Lagernischen. Das meiste war unbrauchbar – unlesbare Datenträger, tote Computeraufzeichnungssysteme, seltsame Instrumente mit den Namen archaischer Produktionsfirmen. Dennoch fand er Kapseln mit gut konservierter Nahrung, die trotz der Jahrhunderte seit Verlassen dieser Station noch nicht zu Staub zerfallen waren.
    Er brach eine Kapsel auf und verzehrte den Inhalt. Trotz des ungewöhnlichen Geschmacks war er köstlich, und er spürte, wie neue Energie seinen ermatteten Körper durchströmte. In anderen Behältern befanden sich konzentrierte Säfte, die für ihn wie Ambrosia waren. Doch sein kostbarster Fund war destilliertes Wasser – mehrere hundert Literjons! Anscheinend war es im Laufe der Jahrhunderte von automatischen Extraktoren gesammelt worden, die die Wissenschaftler zurückgelassen hatten.
    Dieses Wasser war ein Vermögen, das alles überstieg, was Selim für möglich gehalten hätte. Die trübe Brühe, die er angeblich dem Stamm gestohlen hatte, konnte er damit tausendfach zurückzahlen. Er konnte als Held zu den Zensunni zurückkehren. Naib Dhartha musste ihm verzeihen. Aber wieso eigentlich? Selim hatte das Verbrechen doch gar nicht begangen.
    Während sich Selim gesättigt und zufrieden setzte, schwor er sich, Dhartha niemals die Genugtuung seiner Rückkehr zu gönnen. Ebrahim hatte ihre Freundschaft verraten, und der korrupte Naib hatte ein falsches Urteil über ihn gesprochen. Sein eigenes Volk hatte ihn in die Verbannung geschickt, und niemand rechnete damit, dass er überlebte. Nachdem er nun eine Möglichkeit gefunden hatte, am Leben zu bleiben – warum sollte Selim jemals zurückkehren und alles wieder aufgeben?
    Zwei Nächte schlief er durch. Am Morgen des dritten Tages erwachte er und öffnete weitere Kisten und Schränke. Er entdeckte Werkzeug, Seile, widerstandsfähigen Stoff und Baumaterial. Die Möglichkeiten begeisterten ihn. Selim lachte leise.
    Ich lebe!
    Während er geschlafen hatte, war der Sturm vorbeigezogen, hatte erfolglos wie ein hungriges Raubtier an den Wänden des Unterschlupfes gekratzt. Nur ein kleines Häufchen Sand war durch die Luke gerieselt. Durch das größte Fenster der Station blickte Selim über das Wüstenmeer, das er auf dem Rücken des Sandwurms überquert hatte. Die Dünen wirkten frisch und makellos. Jeder Hinweis auf den toten Wurm war ausradiert worden. Nur ein einzelner junger Mann war übrig geblieben.
    Er stellte sich vor, dass ihm eine lange Reise bevorstand, und dachte, dass er eine ganz besondere Bestimmung haben musste. Warum sonst hätte Gott sich solche Mühen gemacht, dem armen kleinen Selim das Leben zu retten?
    Wie lautet dein Auftrag für mich?
    Lächelnd schaute er in die Wüste hinaus und fragte sich, wie er dieses Land erneut durchqueren sollte. Der Anblick gab ihm das Gefühl einer mächtigen Einsamkeit. In der Ferne erkannte er ein paar Felsen, die von den ewigen Winden modelliert worden waren. Hier und dort wuchsen ein paar zähe Pflanzen. Kleine Tiere huschten in ihre Löcher. Eine Düne ging in die nächste über, eine Abfolge, die sich durch die Unermesslichkeit des Wüstenmeeres fortsetzte.
    Gebannt von seinen Erinnerungen und im erhebenden Gefühl der Unbesiegbarkeit entschied Selim, was er früher oder später würde tun müssen. Beim ersten Mal hatte er einfach nur unglaubliches Glück gehabt, aber jetzt verstand er mehr davon.
    Er musste wieder auf einem Sandwurm reiten. Und beim nächsten Mal würde es

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