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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dann krempelte sie die Hosen bis zu den Knien hoch und watete barfuß in die Binsen. »Ich werde das Wasser testen.« Sie schob das Schilfrohr zur Seite.
    Xavier überprüfte die Riemen am Sattel seines Pferdes. Er öffnete eine Ledertasche und holte eine Flasche mit frischem Zitruswasser heraus. Dann folgte er Serena und stellte sich vor, wie es wäre, neben ihr zu schwimmen, wie sie beide sich ganz allein nackt in diesem einsamen Waldsee tummelten, sich küssten ...
    Plötzlich stürmte ein gewaltiger Borstenrücken durch das Schilf, sodass Wasser und Schlamm aus dem Loch spritzten, in dem er sich gesuhlt hatte. Serena stieß einen Schrei aus, eher zur Warnung als vor Schreck, und fiel rückwärts in den Matsch.
    Der Borstenrücken scharrte schnaufend im Wasser. Aus der kantigen Schnauze ragten lange Stoßzähne, mit denen er zur Nahrungssuche den Boden aufwühlen und seine Feinde übel zurichten konnte. Das Tier hatte weit auseinander stehende schwarze Augen. Es grunzte laut, als wollte es sich bereitmachen, Feuer zu speien. In den Geschichten über große Borstenrücken-Jagden waren viele Menschen, Jagdhunde und Pferde ums Leben gekommen – aber heutzutage gab es nur noch wenige von diesen Tieren.
    »Ins Wasser, Serena!«
    Der Borstenrücken drehte den Kopf, als er den Ruf hörte. Serena tat genau das, was Xavier ihr gesagt hatte. Sie kämpfte sich durch das Schilf und warf sich ins Wasser. Sie machte ein paar Schwimmzüge, weil sie wusste, das der Eber sie in Ruhe lassen würde, wenn sie sich weit genug ins tiefe Wasser wagte.
    Das Tier stürmte durch die Binsen. Die Pferde wieherten und zogen sich im Galopp an den Rand der Wiese zurück.
    »Pass auf, Xavier!« Serena stand jetzt hüfttief im Wasser und zog ihr Jagdmesser, obwohl sie ihm damit nicht helfen konnte.
    Xavier wappnete sich, den Dolch in der einen Hand und die Chandler-Pistole in der anderen. Ohne zu zögern, zielte er und schoss dem Borstenrücken dreimal mitten ins Gesicht. Die scharfen Projektile zerrissen die Wangen und die Stirn des Tieres. Der dritte Schuss ließ einen Stoßzahn zersplittern. Doch der Eber stürmte weiter in Xaviers Richtung, als könnte nichts seine Stampede aufhalten.
    Xavier feuerte noch zweimal. Das Geschöpf blutete und war tödlich verwundet – aber selbst der drohende Tod konnte die Wucht seines Ansturms nicht bremsen. Als die Bestie ihn fast erreicht hatte, sprang Xavier zur Seite und zielte mit dem scharfen Messer auf die Kehle. Der Schnitt öffnete gleichzeitig die Halsschlagader und die Drosselvene. Der Borstenrücken drehte sich um seine Achse und bespritzte Xavier mit Blut, obwohl sein Herz jeden Augenblick zu versagen drohte.
    Das Gewicht der stürzenden Bestie warf Xavier zu Boden, doch er wehrte sie ab und wich den Hieben der scharfen Stoßzähne aus. Als das Tier erlegt war, rappelte er sich auf und entfernte sich wankend, während er vor Schock zitterte. Seine Jagdkleidung war mit dem Blut des Tieres besudelt.
    Dann lief er ins niedergetrampelte Schilf am Ufer des Sees. »Serena!«
    »Mir ist nichts passiert«, rief sie und watete ihm entgegen.
    Er betrachtete sein Spiegelbild im Wasser und sah sein besudeltes Gesicht und Hemd. Er hoffte, dass kein eigenes Blut darunter war. Mit den Händen spritzte er sich kühles Wasser auf die Haut, dann tauchte er den Kopf ein, um sich die Haare zu waschen. Die Hände rieb er sich mit Sand ab.
    Serena kam in triefender Kleidung zu ihm. Das nasse Haar klebte ihr am Kopf. Mit einem Zipfel ihrer Reitjacke wischte sie ihm weiteres Blut ab. Dann öffnete sie sein Hemd, um auch seine Brust zu säubern.
    »Ich habe keinen einzigen Kratzer«, sagte er, ohne sich sicher zu sein, ob es stimmte. An seinem Hals brannte es, als hätte er sich die Haut aufgeschürft, und im Brustkorb hatte er nach dem Zusammenstoß mit dem angreifenden Eber leichte Schmerzen. Er hielt ihren Arm fest und zog sie näher heran. »Bist du auch wirklich nicht verletzt? Keine Schnitte, keine Knochenbrüche?«
    »Das fragst du mich? «, erwiderte sie mit gespieltem Erstaunen. » Ich habe mich nicht todesmutig dem Eber in den Weg gestellt.«
    Serena küsste ihn. Ihre Lippen waren kalt vom Wasser, aber er presste seine dagegen, bis sie durch die Berührung belebt wurden und sich ihr Mund leicht öffnete. Sie spürten gegenseitig ihren warmen Atem, als der Kuss inniger wurde. Er führte sie vom Seeufer fort, durch das Schilf und auf das weiche Wiesengras, weit weg vom toten Borstenrücken.
    Das junge Paar

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