Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
reglose, funkensprühende Metallhüllen verwandelte, die wie Kunstwerke aus Schrott wirkten.
Durch die gewundenen Tunnel und dicken Steinwände wurde die Wirkung der Störfeldgranate bedauerlicherweise viel zu schnell gestreut. Und es kamen immer neue Todesmaschinen.
Ohne Ruhe- oder Orientierungspause stürmte Noret immer weiter, beladen mit einem Waffenarsenal und dem Pulsschwert seines Vaters. Granaten waren für ihn etwas, mit dem sich Feiglinge den Sieg sicherten; er zog es vor, seine Feinde einen nach dem anderen im Nahkampf zu überwältigen.
Wenn es nur nicht so viele davon gegeben hätte!
Obwohl er nur ein junger Söldner und nicht der Leiter des Einsatzkommandos war, führte er den Angriff trotzdem an und wich den zertrümmerten Hüllen der deaktivierten Roboter aus. Die Höhlenwände vibrierten immer noch vom Echo des letzten Störfeldpulses. Hinter ihm hielten andere Djihadis inne, um auf die neutralisierten Kampfroboter einzuschlagen, doch der ungeduldige Noret drängte sie weiter. »Spart eure Kräfte für wirkliche Gegner auf, die getötet werden müssen, und vergeudet sie nicht auf jene, die wir längst bezwungen haben.«
Nach den Plänen, die sie von überlebenden Ixianern erhalten hatten, führten diese Katakomben genau unter dem Industriezentrum der Maschinen und der Hauptcomputeranlage hindurch. Der ausgemergelt wirkende Kontaktmann der Gruppe, ein Ixianer namens Handon, hatte bei einem kürzlichen Blutbad, das vom Titanen Xerxes angerichtet worden war, seine Kameraden, seine Lebensgefährtin und seine Kinder verloren.
Der bemitleidenswerte Mann teilte ihnen entsetzliche Einzelheiten mit, dann zeigte er ihnen den Weg durch die engen Gänge im Fels. Wenn die entschlossenen Söldner ihren kleinen Atomsprengkopf unter dem befestigten Zentralkomplex platzieren konnten, wo sich die primäre Gelsphäre des ixianischen Allgeists befand, konnten sie diese Welt ein für alle Mal befreien.
Handons Kleidung war zerfetzt, seine Arme und sein Brustkorb schienen nur aus Haut und Knochen zu bestehen, sein Haar war lang und ungepflegt. Doch der Gesichtsausdruck des Flüchtlings verriet unerschütterlichen Kampfgeist. »Hier entlang. Wir sind fast da.« Er hatte sechs Monate lang im Untergrund gelebt, auf der Flucht vor Killerrobotern, von denen er einunddreißig vernichtet hatte.
»Ich muss wohl nicht ausdrücklich erwähnen«, sagte er mit grimmigem Lächeln, »dass ich ein gesuchter Mann bin.«
Tiefer in den Höhlen hatten Todesroboter menschliche Geiseln genommen. Die Kämpfer der Gruppe konnten ihre Schreie bereits hören. Doch statt ihre hilflosen Opfer als Verhandlungsmasse zu benutzen, rissen die Maschinen sie einfach auseinander, als würden sie sich davon erhoffen, dass die Söldner entsetzt zurückwichen. Handon litt sichtlich unter dem Gemetzel.
Als die Menschen auf sie zustürmten, hoben die Roboter ihre Waffenarme, mit denen sie heiß glühende Flammen und Sprengsätze verfeuern konnten.
»Achtung, wir werden uns verteilen!«, rief der Djihad-Offizier. »Schilde wieder aktivieren!«
Handon kauerte sich hinter die fünf Söldner von Ginaz, die vorübergehend ihre Körperschilde einschalteten und damit eine undurchdringliche Barriere im Korridor bildeten. Da sich die Generatoren als unzuverlässig erwiesen hatten, wenn sie über einen längeren Zeitraum in Betrieb waren, mussten die Söldner sie immer wieder deaktivieren, wenn gerade nicht damit zu rechnen war, dass sie unter direkten Beschuss genommen wurden.
Die Killerroboter feuerten eine Salve nach der anderen ab. Heftige Detonationen zertrümmerten die Wände und ließen die Decke erzittern. Gesteinsbrocken rieselten herab, aber die Körperschilde wehrten die Trefferenergie ab.
»Vordere Linie – runter!« Nachdem die erste Welle aus Projektilgeschossen verebbt war, duckten sich die Soldaten der Verteidigungslinie. Noret drängte sich brüllend an ihnen vorbei. Er hob einen schweren Granatwerfer und feuerte ihn auf die Reihe der mechanischen Gegner ab. Die Tunneldecke stürzte ein und löste sich in große Felsbrocken auf. Noret wich nicht aus, er schützte sich nicht mit einem individuellen Schild – stattdessen legte er seine ganze Kraft in den Angriff. Noret zerstörte sämtliche Killerroboter, die sich im Korridor befanden. Gnadenlos vernichtete er auch den letzten Feind, dann winkte er Handon zu. »Weiter, schnell! Führen Sie uns zum Ziel!«
Die erste Reihe der Söldner folgte dicht hinter Noret und ihrem Führer. Alle
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