Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
genug. Ein Hagel aus scharfen Splittern und glühenden Projektilen hüllte die Soldaten ein und zerfetzte sie vor Norets Augen zu kleinen roten Fleischstückchen.
»Lassen sie mich los!« Handon wand sich protestierend in seinem Griff.
»Wie bitte? Ich habe Sie gerettet. Warum sollte ich ...«
Handon versetzte ihm einen heftigen Tritt und versuchte sich zu befreien. Noret fluchte, aber der andere konnte sich losreißen. »Omnius! Schütze mich!«
Wütend schlug Noret mit dem Lauf seiner Waffe nach Handons Beinen und hörte das Geräusch von knackenden Knochen, bevor der Mann vor Schmerzen aufschrie. Dann zog er ihn zurück in den Schutz seines Schildes, während die Maschinenwaffen weiter auf die längst vernichtete Einsatzgruppe feuerten.
»Sie haben mir die Beine gebrochen!«
»Ich hätte Sie auf der Stelle töten können, also sollten Sie froh sein.« Unter dem Projektilhagel zuckten die Leichen der Djihad-Kämpfer. »Zumindest vorläufig.«
Tödliche Projektile hämmerten gegen Norets individuellen Schild. Die Holtzman-Barriere hielt sie mühelos ab, obwohl sich der Generator bereits gefährlich erwärmt hatte. Als das Feuer unvermindert weiterging, hätte er es gerne mit seinen Waffen erwidert, aber er konnte nicht durch den Schild schießen. Und er wollte den Verräter Handon auch nicht loslassen. Der Feuerhagel machte ihm Sorgen, weil er sich nicht wehren konnte.
Noret stand in der Kammer und beschimpfte den Allgeist mit wüsten Flüchen. Er betrachtete bestürzt die leblosen, verstümmelten Überreste seiner Leute, von denen in wenigen Augenblicken nichts mehr übrig sein würde. Während sich Handon weiter in seinem eisernen Griff wand, bemerkte Noret den Atomsprengkopf, der neben den zerfetzten Leichen der Waffenspezialisten am Boden lag. Ein Rettungsshuttle war durch die Atmosphäre unterwegs und musste durch die Kampflinien der Weltraumschlacht schlüpfen. Noret hätte dem Flaggschiff sagen sollen, dass sie sich die Mühe sparen konnten.
Handon hatte die tapferen Kämpfer in eine Falle geführt.
Immer noch im Schutz des Schildes schlang Noret einen Arm um den hageren Hals des Mannes. »Wir kämpfen für die Freiheit der Menschen. Warum stellen Sie sich gegen uns?«
Handon wehrte sich, aber die Verletzung seiner Beine zehrte merklich an seinen Kräften.
»Ich kenne drei Methoden, wie ich Ihnen die Kehle mit einem Fingernagel aufschlitzen könnte«, sagte er in unmittelbarer Nähe seines Ohres. »Und zwei Techniken, wie ich es mit den Zähnen tun könnte. Soll ich Sie sofort töten, oder möchten Sie mir erklären, womit Omnius Sie belohnen will, womit er den Verlust Ihrer Kameraden, Ihrer Frau und aller anderen Menschen, die Sie geliebt haben, ausgleichen will?«
Handon schnaufte. »Liebe ist etwas für schwächliche Hrethgir. Wenn ich Omnius geholfen habe, diesen Aufstand zu beenden, wird er einen Neo-Cymek aus mir machen. Ich werde viele Jahrhunderte lang leben.«
»Sie werden nicht einmal die nächsten paar Minuten überstehen.« Noret warf einen Blick auf sein Chronometer. Für seinen nächsten Zug war ein exaktes Timing nötig. Das Rettungsshuttle würde bald eintreffen. Ähnlich unsicher war die Frage, wie lange es dauern würde, bis sein Körperschild durchbrannte. Er musste schnell handeln.
Omnius' Stimme hallte durch den Raum. »Du wirst es nicht schaffen. Du hast keine Chance auf Erfolg.«
»Du solltest noch einmal genauer nachrechnen.« Noret zerrte seinen Gefangenen zum Sprengkopf hinüber. Vor der Mission waren alle Mitglieder des Einsatzkommandos in der Bedienung der alten Atomwaffen unterrichtet worden, die aus dem Arsenal von Zanbar stammten. Dieses Exemplar war eine einfache Bombe mit einem Vernichtungsradius von einem Kilometer.
Völlig ausreichend.
Omnius feuerte weiter auf das einzige verbliebene Ziel in der Kammer. Noret spürte, wie der beanspruchte Schild immer heißer wurde und machte sich zunehmend Sorgen. Handon behinderte ihn, wodurch er wertvolle Zeit verlor.
Noret bückte sich und riss ein festes Flexorband aus der Ausrüstungstasche eines getöteten Kameraden. Schnell zog er Handon die Arme auf den Rücken und fesselte sie. Er schlang den Strick um seine Ellbogen und die Unterarme. Dann griff er langsam durch das Schutzfeld und nahm den Schildgenerator eines anderen Soldaten an sich. Er befestigte ihn neben seinem eigenen am Gürtel und schaltete ihn ein. Zufrieden sah er, dass er funktionierte und seine überhitzte Einheit unterstützte.
»Damit dürfte
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