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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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kreativen Antrieb der Menschen ausgelöscht.
    Aber als Cymek stellte ich mir die Frage, welchen Sinn die Unsterblichkeit um ihrer selbst willen hatte. Es wird irgendwann extrem langweilig, einfach nur Jahrhundert um Jahrhundert weiterzuexistieren. Und die Zukunft sah für mich völlig trostlos und gestaltlos aus.« Sie drehte den Kopfaufsatz auf dem gelenkigen Hals herum, als wollte sie ihr Spiegelbild in den Facetten der Wand betrachten.
    »Ajax und ich hatten uns auseinander entwickelt. Als Cymeks hatten wir kein Verlangen nach körperlichem Umgang mehr. Und er war – ich gebe es zu – ein ziemliches Arschloch. Ich muss blöd oder blind gewesen sein, dass ich es nicht früher bemerkt habe. Ich habe mich verändert, aber Ajax hat sich nie über den Stand eines Rüpels hinausentwickelt. Und ich erkannte, dass er nie reifer werden würde. Als er mehr Macht und weniger Einschränkungen hatte, wurde seine Neigung zum Blutvergießen unerträglich für mich. Das entsetzliche Gemetzel auf Walgis während der Ersten Hrethgir-Rebellion war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte ... also verließ ich ihn. Ich trennte mich von allen. Schließlich brauchte ich sie nicht mehr. Ich sagte den übrigen Titanen, dass sie sich ihre Herrschaft sonst wohin stecken konnten.
    Ich hatte mir heimlich ein eigenes Schiff und alternative Körper für meinen Konservierungstank gebaut. Ich wollte zu einer großen Entdeckungsreise durch das gesamte Universum aufbrechen. Als galaktische Touristin, die alle Zeit der Welt zur Verfügung hat. Ich kann nicht behaupten, dass die anderen Titanen über meinen Fortgang traurig waren.« Hekate hielt inne, und ihre glänzenden Metallglieder zuckten. »Und dann, keine zwei Jahre später, übernahm Omnius die Herrschaft.«
    Thurrs Kehle klang ausgetrocknet. »Und Sie sind eintausend Jahre lang fort gewesen? Deshalb weiß keiner der Cymeks etwas von Ihnen?«
    »Ich bin überzeugt, dass sie versucht haben, mich zu vergessen. Aber ich bin vor einem halben Jahrhundert zurückgekehrt, und seitdem habe ich Informationen gesammelt. Ich habe herumgeschnüffelt, könnte man sagen. Ich habe gesehen, was Omnius getan hat. Es ist ... eine andere Art von Schweinerei als jene, die die Titanen angerichtet haben.«
    »Nur noch wenige der ursprünglichen zwanzig Titanen sind übrig«, sagte Iblis vorsichtig. »Sie wissen, dass ... selbst Ajax nicht mehr lebt?«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie beinahe beiläufig. »Und ich weiß auch, dass Sie ihn getötet haben.«
    Iblis spürte, wie eine eiskalte Hand nach seinem Herzen griff. Er konnte nichts erwidern, weil er nicht lügen wollte und ihm bewusst war, dass jede Entschuldigung matt klingen würde.
    Ein künstliches Lachen drang aus ihren mechanischen Systemen. »Keine Bange. Ich sollte Ihnen dafür dankbar sein. Vielleicht werden Ihnen eines Tages viele von Ajax potenziellen Opfern danken. Offen gesagt, es hat mich überrascht, dass er sich so lange halten konnte. In all den Jahren der Herrschaft hat er nichts dazugelernt. Es ist ein Jammer, dass ein einziger Mann so viele Gelegenheiten verpassen kann.« Sie hob zwei segmentierte Vordergliedmaßen. »Die Frage ist nur, ob Sie diese Gelegenheit nutzen werden.«
    Iblis schluckte. »Was wollen Sie von mir, Hekate? Von welcher Gelegenheit sprechen Sie?«
    »Ich weiß alles über Ihren Djihad, und ich weiß, wer Sie sind, Iblis Ginjo. Oder sollte ich die Form wahren und Sie als Großen Patriarchen anreden? Ein interessanter Titel. Haben Sie ihn sich selber ausgedacht? Das ist der Grund, weshalb ich den Kontakt zu Ihnen gesucht habe. Ich glaube, gemeinsam können wir sehr viel erreichen.«
    Iblis wurde heiß vor Aufregung, aber er ließ es sich nichts anmerken. »Haben Sie eine Vision oder einen Langzeitplan? Oder sind Sie einfach nur gelangweilt?«
    »Ist es mir nicht erlaubt, aus eigenen Motiven zu handeln? Es könnte sein, dass ich all die Jahre einen Groll gegen die Titanen gehegt habe, und nun bin ich zurückgekehrt. Der Djihad könnte meine Chance sein, wieder ins Spiel einzusteigen.« Sie scharrte mit einer Gliedmaße über den Boden. »Ist das von Bedeutung, wenn ich Ihnen helfe, den Sieg zu erringen?«
    Iblis blickte sich zu Thurr um. Niemand konnte etwas gegen ihre Argumentation einwenden. Zu ihren Füßen kehrte Xico allmählich ins Bewusstsein zurück und schüttelte blinzelnd ihre Verwirrung ab.
    »Denken Sie darüber nach. Während meine armen Titanenkollegen allesamt gezwungen sind, Omnius zu dienen, bin

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