Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
ich frei und unabhängig geblieben. Sobald Agamemnon erfährt, dass ich beschlossen habe, den Hrethgir zu helfen, wird sein Gehirn im Elektrafluid kochen! Aber ich bin ein wenig reuig geworden. Nachdem die Menschen jetzt endlich gewillt sind, sich mit aller Kraft zu wehren, möchte ich mich dem Feldzug anschließen.«
Iblis hielt den Atem an, als ihm völlig unerwartete Möglichkeiten durch den Kopf gingen. Dieser Cymek würde einen formidablen Verbündeten abgeben! »Wenn einer der ursprünglichen Titanen in unserem Djihad mitkämpft, wäre das ein unglaublicher Vorteil für uns, Hekate. Ich würde Ihr Hilfsangebot niemals ablehnen. Sie könnten ... so etwas wie eine Geheimwaffe sein.«
»Geheimwaffe!« Hekate gab einen Laut von sich, der wie ein Kichern klang. »Das gefällt mir.«
Doch der politische Teil seines Geistes verstand sofort, dass ein solch sensationeller Mitkämpfer große Unruhe unter den abergläubischen Elementen der Bevölkerung auslösen konnte, in Anbetracht des Hasses der Djihadis auf Denkmaschinen in allen Formen. Das Liga-Parlament und der Djihad-Rat würden viele Tage hitzig debattieren und diese außergewöhnliche Gelegenheit vertun.
Tag für Tag wurden die Proteste gegen den Djihad energischer. Die Menschen waren des Kämpfens müde und wünschten sich Frieden. Was würden sie tun, wenn sie von Hekate erfuhren?
Doch die abtrünnige Titanin wirkte ein wenig impulsiv. Sie könnte die Geduld mit den desorganisierten Menschen verlieren und ihre Hilfe zurückziehen.
»Es wäre vorläufig das Beste, wenn wir Ihre Beteiligung geheim halten«, sagte Thurr, als hätte er die Gedanken des Großen Patriarchen gelesen. »Auf diese Weise können wir es vermeiden, in das politische Gezänk der Liga verstrickt zu werden.«
»Ich sehe, ich habe es hier mit praktisch denkenden Männern zu tun. Haben Sie vielleicht einen konkreten Auftrag für mich? Ich kann es kaum erwarten, etwas zu unternehmen.«
»Ja!« Iblis' Augen strahlten. »Sie könnten uns helfen, eine verlorene Sache in einen Sieg zu verwandeln.«
Dann erklärte er ihr, was er im Sinn hatte.
40
Der Krieg bringt das Schlechteste in der menschlichen Natur zum Vorschein – und das Beste.
Schwertmeister Jav Barri
Während sich Primero Harkonnens Flotte auf die Konfrontation mit den Kriegsschiffen der Maschinen über Ix vorbereitete, kämpften sich Jool Noret und ein kleines Kommandoteam durch die Höhlen, die die Kruste des Planeten durchzogen.
Der Primero hatte sie instruiert, bevor sie eine Landekapsel bestiegen hatten und zur Oberfläche der Synchronisierten Welt hinuntergeschossen worden waren. »Fünf unabhängige Teams werden versuchen, sich durch die Tunnel bis zum Zentralcomputer des Ix-Omnius vorzuarbeiten. Jede Gruppe führt einen kompakten Sprengkopf mit sich, dessen Kapazität für die Vernichtung einer Stadt ausreicht. Ihre Aufgabe besteht darin, ihn zu Omnius' Festung zu bringen. Mit etwas Glück wird wenigstens eins der Teams das Ziel erreichen.«
»Dürfte eine nukleare Sprengladung nicht eine große Zahl von Todesopfern fordern?«, fragte Jool Noret.
»Ja«, räumte der Primero ein. »Aber Omnius verfolgt das Ziel, sämtliche Menschen zu töten, die sich in den Katakomben von Ix aufhalten. Diese Bombe ist so konstruiert, dass sie einen intensiven begrenzten Puls abgibt, der alle Gehirne auf Gelschaltkreisbasis auslöscht. Es ist eine taktische Waffe, also wird die Anzahl der Verwundeten verhältnismäßig gering ausfallen. Auch der Schaden an der ixianischen Industrie wird nicht allzu groß sein.« Für einen Moment sah es aus, als würde er die Kontrolle über seinen Gesichtsausdruck verlieren, doch er konnte seine Bestürzung kaschieren. »Es ist das Beste, was uns an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Weil der Schlag präzise ausgeführt werden muss, ist es nötig, mehrere Gruppen loszuschicken, damit der Sprengkörper exakt im Ziel zur Explosion gebracht werden kann. Das wird keine leichte Aufgabe sein.«
Es hörte sich nach einem Selbstmordkommando an, bei dem die Erfolgschancen denkbar gering standen. Jool Noret war der Erste gewesen, der sich freiwillig gemeldet hatte ...
Noret folgte den uniformierten Djihadis ins Kampfgetümmel und warf seine letzte Störfeldgranate. Sie traf klackend den Boden und rollte über das leichte Gefälle auf einen Trupp Killerroboter zu, die sich ihnen stampfend näherten. Die Granate detonierte mit einem zerstörerischen Holtzman-Puls, der die Kampfroboter in
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