Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Computervirus gegen diese Kriegsschiffe beinahe fertig gestellt. Ich werde mich um die Schlachtschiffe der Maschinen im All kümmern, du befasst dich mit den Bodentruppen.«
»Und wie soll ich das machen, ohne eine ›überwältigende Streitmacht‹ einzusetzen?«
Vor hatte seine Antwort schon parat. »Schicke eine Nachricht an unsere Flotte, in der du befiehlst, unsere militärischen Truppen vom Planeten zurückzuziehen. Begründe es damit, dass wir glauben, die Denkmaschinen würden aus dem All angreifen.«
Xaviers ungläubiger Gesichtsausdruck ließ ihn beinahe losprusten. »Die Maschinen sind nicht so verrückt, das zu glauben, Vorian. Selbst ein Roboter kann eine so offensichtliche List erkennen.«
»Nicht wenn du die Übertragung codierst. Benutze deinen kompliziertesten mathematischen Schlüssel. Ich garantiere dir, dass die Roboter ihn knacken werden. Dann werden sie auf jeden Fall glauben, was sie hören.«
»Dein Vater hat dir den Verstand verdreht«, sagte Xavier und schüttelte den Kopf. »Doch ich bin froh, dass du ihn nun zum Nutzen des Djihad einsetzt. Wenn wir die Denkmaschinen nicht davon abhalten können, Omnius hier zu installieren ...« Seine steife Haltung verriet, dass er die volle Last auf seinen Schultern spürte. »Gut, lass uns einfach sagen, dass ich jedes Gebäude auf IV Anbus dem Erdboden gleichmache, bevor ich so eine Niederlage hinnehme. Die gesamte Liga der Edlen steht auf dem Spiel.« Xavier seufzte und rieb seine Schläfen. »Weshalb wollte Rhengalid nicht mit uns zusammenarbeiten? Wir können sein Volk retten und zugleich unsere eigenen Ziele erreichen.«
Vor sah ihn mit einem bedauernden Lächeln an. »Die Zenschiiten sehen überall Feinde, aber sie sind unfähig, Freunde zu erkennen.« Er hatte versucht, die Geschichte vom buddhislamischen Standpunkt aus zu betrachten, indem er den Advocatus Diaboli gegen Xaviers unerschütterliche Überzeugungen spielte, doch ihre Gründe ergaben keinen Sinn. »Ich vermute, da ich von Denkmaschinen aufgezogen wurde, verstehe ich einfach zu wenig von Religion.«
Xavier sah von den taktischen Projektionen auf und hob die Augenbrauen. »Wir können uns den Luxus, sie zu ›verstehen‹, nicht leisten, Vorian. Solche Feinheiten sind etwas für Politiker in vornehmen Büros, weit entfernt vom Schlachtfeld. Die Entscheidungen der Zenschiiten haben Auswirkungen auf die gesamte Menschheit. So gern ich sie alle einfach ihrem Glauben überlassen würde, wir können es nicht zulassen. IV Anbus darf kein weiterer Trittstein für Omnius werden.«
Vor klopfte ihm auf die Schulter, froh, dass er niemals diesen steinernen Gesichtsausdruck an einem Spieltisch bluffen oder niederzwingen musste. »Du bist ein harter Mann, Xavier Harkonnen.«
»Serenas Djihad hat mich dazu gemacht.«
* * *
Nachdem er die Geländebedingungen genau studiert hatte, wählte Xavier eine Hand voll strategisch günstig gelegener Städte der Zenschiiten als Basen für seine Truppen aus. Die unscheinbaren Siedlungen waren für die Djihadis ideale Ausgangspunkte, um einen Hinterhalt für die Maschinenstreitkräfte auf dem Weg nach Darits zu legen. Die Armee des Djihad hatte ihre schwerste Artillerie auf die Oberfläche gebracht, damit sie in den Städten getarnt aufgebaut werden konnte.
Zu seiner Freude und seinem Stolz war Tercero Vergyl Tantor ausgewählt worden, den Einsatz in der Siedlung zu leiten, die es mit der ersten Offensive der Maschinen zu tun bekommen würde. Während der Erholungsstunden an Bord des Schiffs, wenn er ein paar schnelle Runden Fleur de Lys mit Vorian Atreides spielte, beschwerte sich Vergyl oft, dass sein Adoptivbruder sich weigerte, ihm bedeutungsvolle Missionen anzuvertrauen. Dieses Mal jedoch hatte der dunkelhäutige, braunäugige, junge Mann sich so lange bei Xavier eingesetzt, bis ihm schließlich die Leitung des ersten Überfalls auf die Maschinen übertragen worden war.
»Vergyl, die Stadt der Zenschiiten sollte über alles Rohmaterial verfügen, das du benötigst, um deinen Schlag zu führen. Und vergiss deine taktische Ausbildung nicht.«
»Ja, Xavier.«
»Finde einen Engpass, wo du die Roboterarmee überwältigen kannst, ohne dich selbst großer Gefahr auszusetzen. Schlag hart zu, mit allem, was du hast, und zieh dich dann zurück. Tercero Cregh und seine Truppen in der zweiten Stadt werden mit allen Denkmaschinen aufräumen, die übrig bleiben.«
»Ich verstehe.«
»Wir senden zudem Ginaz-Söldner aus, um die weiter verstreuten
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