Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
wie es der Trustee Iblis Ginjo getan hat.«
»Ich habe Kommandounternehmen aus Neo-Cymeks angeführt, um rebellische Zellen auszutilgen«, sagte Xerxes und trat vor. »Die aufsässigen Menschen werden niemals Fuß fassen.«
Erasmus ging mit wehendem Gewand im Hof auf und ab. »Unglücklicherweise vergrößern solche repressiven Maßnahmen nur die Unzufriedenheit. Die Armee des Djihad hat Spitzel auf unsere Welten gesandt. Sie schmuggeln Propaganda zu den versklavten Arbeitern, Handwerkern und selbst unseren verlässlichen Trustees. Sie kommen mit Aufzeichnungen von Serena Butlers leidenschaftlichen Reden, die sie die Priesterin des Djihad nennen.« Das Flussmetallgesicht des Roboters hatte einen wehmütigen Ausdruck angenommen. »Für sie ist sie eine schöne und überzeugende, eine wahrhafte Göttin. Wenn sie Serenas Worte hören, wie könnten sie ihren Wünschen widerstehen? Sie werden ihr folgen, selbst in den Tod.«
»Unsere Trustees haben alles, was sie sich wünschen könnten, und trotzdem hören sie ihr zu«, murrte Agamemnon. Wie mein eigener Sohn Vorian. Der Narr. »Die beste Lösung wäre es, dieses Krebsgeschwür herauszuschneiden, indem wir sofort zuschlagen, sobald es sich irgendwo zeigt. Schließlich werden wir alle Unzufriedenheit ausgerottet haben ... oder gezwungen sein, die lästigen Menschen ein für alle Mal zu vernichten. Beide Lösungen sind annehmbar.«
»Wo wünscht Ihr, dass wir beginnen, Lord Omnius?«, fragte Xerxes.
»Sabotagefälle und offene Unruhe treten am häufigsten auf Ix auf«, warf Erasmus ein. »Der Großteil der Landschaft wurde in nützliche Industriegebiete verwandelt, doch die Rebellen haben ein natürliches Höhlensystem in der Planetenkruste entdeckt. Dort verstecken sie sich wie Termiten und greifen unsere Schwachpunkte an.«
»Wir sollten keine Schwachpunkte haben«, sagte Agamemnon.
»Es sollte auch keine Rebellen geben, wenn wir bedenken, dass ich die Effizienz des planetaren Netzwerks verbessert habe«, sagte Omnius. »Dieser Aufruhr hat zahlreiche Probleme verursacht, und ich möchte alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Vielleicht ist der Ärger, diese Menschen auszurotten, größer, als der Aufwand rechtfertigt. Es könnte für uns wirkungsvoller sein, einfach aufzuhören, sie zu bekämpfen.«
Agamemnon konnte seinen Zorn nicht im Zaum halten. »Und sie gewinnen lassen? Nach allem, was wir in den letzten tausend Jahren geschaffen und erreicht haben?«
»Was bedeutet ein bloßes Jahrtausend?«, fragte Omnius. »Als Denkmaschinen haben wir Alternativen, die den Menschen nicht gegeben sind. Unsere Körper können sich an Umgebungen anpassen, die für biologische Lebensformen tödlich sind. Ich könnte einfach die von den Hrethgir verseuchten Planeten aufgeben und die zahlreichen atmosphärelosen Monde und Felsplaneten ausbeuten. Dort können die Denkmaschinen existieren und die Synchronisierten Welten ohne weitere Unannehmlichkeiten ausdehnen.«
Selbst Erasmus schien von diesem Vorschlag überrascht. »Die Menschen hatten einst ein Sprichwort, Lord Omnius: ›Es ist besser in der Hölle zu herrschen, als im Himmel zu dienen.‹«
»Ich diene niemandem. Ich analysiere das Verhältnis des größten Nutzens für die geringsten Kosten und das kleinste Risiko. Nach meinen Extrapolationen können wir unsere menschlichen Sklaven niemals hinreichend zähmen. Sofern wir die Spezies nicht vollständig ausrotten – was einen immensen Aufwand erfordern würde –, werden die Menschen weiterhin durch Sabotageakte und den Verlust von Rohmaterial eine Bedrohung darstellen.«
»Lord Omnius, ist es ein Sieg, über Territorien zu herrschen, die niemand will?«, sagte Agamemnon inbrünstig. »Wenn Ihr alle Planeten verlasst, die wir einst beherrschten, gesteht Ihr Euer Scheitern ein. Ihr wärt der König der Inkonsequenz. Das wäre eine große Dummheit.«
Omnius war nicht erzürnt. »Ich bin an Expansion und Effizienz interessiert, nicht an archaischen, pompösen Begriffen. Die von Serena Butler verbreitete Propaganda hat bewirkt, die Grundlagen meiner Herrschaft zu hinterfragen. Ich weiß nicht, was ich gegen die ungenauen Informationen unternehmen kann, die von außen kommen. Weshalb glauben Sklaven solchen Aussagen ohne stützende Datenbasis?«
»Weil Menschen dazu neigen, das zu glauben, was sie glauben wollen, auf der Basis von Gefühlen, nicht von Beweisen«, sagte Erasmus. »Ihr habt ihr paranoides Verhalten gesehen, wie sie in jede dunkle Ecke und hinter jeden
Weitere Kostenlose Bücher