Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
entwickeln.
    Omnius, der das Gemälde durch ein Wächterauge betrachtete, verstand nicht, warum der Roboter es mit solchem Lob bedachte. »Die Darstellung ist in vierhunderteinunddreißig Details unzutreffend. Die Technik der Malerei ist elektronischen Abbildungsprozessen in jeder Hinsicht unterlegen. Warum misst du dieser ... Kunst einen so hohen Wert bei?«
    »Weil ein solches Kunstwerk sehr schwierig auszuführen ist«, erklärte Erasmus. »Der kreative Prozess ist äußerst komplex, und Menschen beherrschen ihn mit großer Meisterschaft.« Er richtete seine optischen Fasern auf das Bildnis und analysierte in kürzester Zeit jeden Pinselstrich und ermittelte die Intention des Werkes. »Ich betrachte dieses Bild jeden Tag und bewundere es immer wieder von neuem. Um den schöpferischen Vorgang besser zu verstehen, habe ich sogar das Gehirn des Künstlers seziert, aber ich habe keine besonderen Eigenarten im Gewebe gefunden.«
    »Kunst lässt sich ohne Schwierigkeiten herstellen«, sagte Omnius. »Du übertreibst ihre Bedeutung.«
    »Bevor du eine solche Behauptung aufstellst, schlage ich vor, dass du selber versuchst, kreativ tätig zu werden. Schaffe ein Bildnis, das erfreut und originell ist, keine Kopie eines bereits in deiner Datenbank existierenden Werkes. Dann wirst du erkennen, wie schwierig das ist.«
    Bedauerlicherweise nahm Omnius die Herausforderung an.
    Zwei Tage später stand Erasmus in einer auf erstaunliche Weise transformierten Ausprägung des wandlungsfähigen Zentralturms, der nun einen pompösen Palast mit goldener Kuppel darstellte. Um seine neu entdeckte künstlerische Ader zu demonstrieren, hatte der Allgeist hoch technisierte Maschinenskulpturen und Artefakte, die vollständig aus glänzendem Metall oder regenbogenfarbenem Schillerplaz bestanden, im Innenraum verteilt. Nirgendwo gab es menschliche Kunstwerke. Omnius hatte das alles in sehr kurzer Zeit geschaffen, als wollte er seiner Behauptung Nachdruck verleihen, dass Kreativität eine simple Fähigkeit war, die berechnet und erlernt werden konnte.
    Erasmus jedoch war nicht überzeugt. Er bemerkte den Mangel an innovativen Ideen, wusste jedoch, dass der Allgeist den Unterschied zwischen seiner Arbeit und einem wahren Meisterwerk nicht erkennen würde. Gilbertus, der nie künstlerische Interessen gezeigt hatte, hätte es besser gemacht. Vielleicht sogar der Serena-Butler-Klon ...
    Der unabhängige Roboter täuschte Interesse vor und sah sich eine weitere Innenwand des Palasts an. Darin war in einem großen Goldrahmen ein Videoschirm ausgestellt, auf dem Omnius' neue Maschinenkunst zu sehen war, ein Flussmetall-Kaleidoskop aus abstrakten Formen. Erasmus erkannte anhand seiner Daten und Erfahrung, dass dieses Projekt nach den extrem fantasievollen Ausstellungsstücken in menschlichen Museen, Galerien und besseren Häusern modelliert war. Allerdings finde ich die Kunst eher reizlos. Uninspiriert und nachahmerisch. Schließlich schüttelte der Roboter missbilligend den Kopf, womit er eine Verhaltensweise replizierte, die er bei menschlichen Versuchsobjekten beobachtet hatte.
    »Du schätzt meine Kunst nicht?«, überraschte Omnius ihn, indem er die Bedeutung dieser Geste richtig interpretierte.
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich finde sie ... interessant.« Erasmus hätte sich niemals diese Blöße geben dürfen, da die Wächteraugen ständig präsent waren und alles aufzeichneten. »Kunst ist subjektiv. Ich gebe mir nur Mühe, deine Arbeit mit meinen beschränkten Mitteln zu verstehen.«
    »Du wirst dich weiterhin abmühen müssen. Ich muss einige Geheimnisse vor dir wahren.« Der Allgeist stieß ein wildes, aber blechern klingendes Gelächter aus, dass er von einem menschlichen Sklaven aufgezeichnet hatte. Erasmus lachte mit.
    »Ich höre Falschheit in deiner Gefühlskundgebung«, sagte Omnius.
    Der Roboter wusste, dass er jeden Laut, den er produzierte, so modulieren konnte, dass er exakt den gewünschten Effekt erzielte. Versucht Omnius mir eine Falle zu stellen, oder will er mich verwirren? Wenn ja, stellt er sich nicht besonders geschickt an.
    »Ich habe es genauso aufrichtig gemeint wie dein Lachen.« Erasmus hielt seine Erwiderung für angemessen sachlich.
    Bevor sie die Debatte fortsetzen konnten, wandte Omnius seine Aufmerksamkeit einem anderen Thema zu. »Ein Raumschiff nähert sich dem Zentralturm.«
    Das unangekündigte Schiff war mit extrem hoher Geschwindigkeit ins System eingeflogen und wies sich als neutral aus, obwohl es eine

Weitere Kostenlose Bücher