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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vernichten, konnte er dann seinem Wesen nach bösartig sein?
    Vielleicht hätte sie Flugrouten für die Flotte berechnen sollen, um die Faltraum-Sprünge abzukürzen, die Durchquerungen über weniger riskante Vektoren zu leiten. So etwas käme einem kurzen, schnellen Sprint gleich, man hätte einen Großteil der Flugstrecke in Sekundenschnelle zurückgelegt und danach eine Folge von Faltraum-Sprüngen durch unkartografierten, aber allem Anschein nach ungefährlichen Raum anschließen können. So viel Vorsicht hätte allerdings beträchtliche Zeit gekostet. Zeit! Genau sie war das kostbare Gut, das der Armee des Djihad fehlte.
    Ihre Visionen behielten eine außergewöhnlich konkrete Natur bei, sie sah die nuklearen Feuerstürme, die die Liga-Kriegsschiffe entfesselten, von Puls-Atomwaffen verursachte Hurrikane, die die Omnius-Domänen verwüsteten ... Erst jubelten die versklavten Menschen, bis sie erkannten, dass das, was sie zunächst als lange erhoffte Befreiungsaktion ansahen, auch ihr Verderben bedeutete.
    Wieder verglühte eine Denkmaschinen-Welt, erlosch ein Allgeist. Doch mit jedem Transit durch den Faltraum blieben weniger Djihad-Kriegsschiffe übrig.
    Norma kehrte aus ihrer Trance in ihre reale Umgebung zurück und bemerkte, dass strahlend helle Leuchtgloben das riesige Flachdach in künstliches Licht tauchten. In ihrer Nähe stand Adrien und beobachtete sie mit sorgenvoller Miene. Sie fragte sich, wie lange sie sich hier oben aufgehalten haben mochte. Plötzlich drang der Lärm des Fabrikgeräusche aufdringlich laut an ihr Gehör.
    »So hohe Verluste ...« Normas Kehle war trocken, ihre Stimme krächzte. »Sie sehen nicht, wohin die Faltraum-Einheiten fliegen, deshalb gehen so viele Soldaten verloren. Zu viele tapfere Djihad-Kämpfer müssen sterben, zu viele unschuldige Sklaven der Synchronisierten Welten. Es sind meine Raumschiffe. Es ist meine Schuld.«
    Adrien musterte sie aus dunklen Augen voller stoischer Resignation. »Auch das ist nur ein Preis dieses langen, blutigen Krieges, Mutter. Wenn der Djihad endlich vorbei ist, können wir zur Normalität zurückkehren.«
    Dennoch hörte Norma die ganze Nacht lang die Schreie der Sterbenden, die durch den Weltraum und seine Dimensionsfalten bis zu ihr gellten.

42
     
    Der Weg des Kriegers ist in jedem Augenblick die Ausübung des Todes.
    Schwertmeister Istian Goss
     
     
    Gemäß dem Plan, den Vorian Atreides mit Primero Quentin Butler vor dem Abflug von Salusa Secundus ausgearbeitet hatte, wurden von allen Kampfgruppen nach jedem Einsatz über einer Synchronisierten Welt schnelle Boten zurückgeschickt. Aufgrund des bekannten Schwunds durch jeden Sprung durch den Faltraum wollte die Armee des Djihad nicht das Risiko eingehen, sämtliche Flottenteile zu einem Ziel zu schicken. Doch freiwillige Märtyrer-Jünger in Faltraum-Scoutschiffen wurden als entbehrlich betrachtet.
    In Schwärmen sammelten sich die kleinen Schiffe an den vereinbarten Treffpunkten, überbrachten Neuigkeiten und Berichte, deponierten ihre Logbücher in Raumbojen, damit sie geborgen, kopiert und weiterverteilt werden konnten, wenn Boten von anderen Kampfgruppen eintrafen. Auf diese Weise behielten die Kommandeure den Überblick über Erfolge und Verluste. Vorian hatte die Methode nach dem Vorbild des Systems entwickelt, mit dem Omnius seine Inkarnationen durch den Einsatz von Update-Schiffen im Synchronisierten Imperium auf dem Laufenden gehalten hatte. Es gefiel Vorian, dass die Sache damit eine gewisse Ironie hatte.
    Die Techniker glichen die Informationen ab und füllten allmählich die Lücken aus. Jede Erfolgsmeldung war ein kleiner Sieg, ein Hoffnung auf Überleben. Aber es gab auch andere Berichte. Einhundertvierundachtzig Schiffe verloren ... dann zweihundertsiebzehn ... zweihundertfünfunddreißig ... zweihundertneunundsiebzig. Jeder Faltraumflug im Rahmen dieses nuklearen Blitzkrieges war eine neue Runde in diesem grausamen, unvorhersehbaren russischen Roulette – ein schneller Triumph, wenn alles gut ging, oder ein schneller Tod, wenn nicht.
    Vor nahm sich einen Moment Zeit und trauerte um eins der verlorenen Schiffe, die LS Zimia, und um ihren Captain, einen guten Soldaten und einen großartigen Zechkumpanen. Sie hatten sich gegenseitig viele Geschichten über Schlachten und Frauen erzählt, wenn sie sich auf vielen Raumhäfen überall in der Liga begegnet waren. Andere Gesichter und Personen gingen ihm durch den Kopf, allesamt tote Helden, aber zum Wohl seiner Mission

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