Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
wurden. Diese Opfer waren beunruhigend, aber nötig. Und es würden noch viel mehr sterben.
Bei den ersten Planetensystemen, die von den nuklearen Angriffen der Liga ausgelöscht worden waren, hatte es sich allesamt um Maschinenwelten von geringerer Bedeutung gehandelt, hauptsächlich militärische Festungen und Vorratslager für Omnius' Streitkräfte. Nun würde Vorian sich mit dem Rest seiner Kampfgruppe auf den Weg zu den wichtigeren Synchronisierten Welten machen, bis schließlich der Angriff auf Corrin gestartet wurde. Dann wäre alles vorbei.
Nachdem Quentin abgeflogen war, setzte Vorians neu zusammengestellte Kampfgruppe zum nächsten Sprung an. Der Raum faltete sich um die Schiffe, und noch war es ungewiss, ob es eine Umarmung oder ein Würgegriff sein würde. In wenigen Augenblicken würde er es wissen ...
Als seine Kriegsschiffe die Umgebung des Riesenplaneten Quadra mit seinen silbernen Monden erreicht hatte, verteilte er seine Einheiten und näherte sich in Sichelformation mit der LS Serenas Sieg an der Spitze eines Flügels. Dann schickte er die erste Bomberstaffel los. Die Ortung registrierte Abwehrraketen, und Vorian befahl, die Holtzman-Schilde zu aktivieren.
Obwohl die Große Säuberung schon seit einigen Wochen im Gange war, hätte kein langsam fliegendes Roboterschiff rechtzeitig eine andere Synchronisierte Welt erreichen können, um eine Warnung zu überbringen. Aber der Quadra-Omnius hatte automatische Abwehrsysteme installiert, die sofort auf die Ankunft der Djihad-Flotte reagierten.
Die Raketen der Maschinen schlugen gegen die Holtzman-Schilde, prallten ab und wurden in den Weltraum zurückgeschleudert, ohne Schaden anzurichten. Bevor der hiesige Allgeist eine zweite Salve starten konnte, befahl Vorian seinen Schiffen, durch die intermittierenden Schilde zurückzuschießen und ihre Atomraketen mit Mehrfachsprengköpfen einzusetzen. Wenig später wurden zehn künstliche Monde von Explosionen erschüttert und vergingen in einem farbenprächtigen Feuerwerk. Vorian erkannte, dass diese Schlacht Stunden, wenn nicht sogar Tage dauern würde ...
Nach den Angriffen auf die künstlichen Monde hatten sie es immer noch nicht geschafft, die Bodenverteidigung und die planetaren Festungen von Omnius auf Quadra auszuschalten. Vorian trat überrascht zurück, als statisches Rauschen auf dem großen Bildschirm erschien. Sein Kommunikationsoffizier meldete: »Wir werden vom Planeten gerufen, Oberkommandierender – von Menschen. Sie müssen dort eine Komstation besetzt haben.«
Der Schirm auf der Brücke zeigte eine Abfolge von Bildern, eine Übersicht über die Kontinente und Städte. Vor betrachtete Nahaufnahmen, die offenbar von Wächteraugen in einer Stadt auf Quadra stammten. Er wusste, was er zu tun hatte. »Wir können sie nicht retten. Setzen Sie weiterhin wie geplant unser komplettes nukleares Arsenal ein.«
Ein freiwilliger Märtyrer-Jünger an der Ortungsstation nickte. »Sie werden direkt ins Paradies gelangen, wenn sie ihr Leben für den heiligen Djihad opfern.«
»Nach dem heutigen Tag dürfte es im Paradies ziemlich eng geworden sein«, murmelte Vorian, während er auf den Bildschirm starrte.
Am rauchgeschwängerten Himmel von Quadra hingen die silbernen Monde tief über der Maschinenmetropole. Die Roboter, die durch die Straßen marschierten, schenkten den Kampfmonden keine Beachtung, aber die versklavten Menschen spürten die intensive Beobachtung. Selbst nachdem alle Roboterkriegsschiffe nach Corrin abgezogen worden waren, um sich dem letzten Angriff der Liga zu stellen, war die Bedrohung keineswegs verschwunden.
Doch einige der Sklaven hatten flüsternd Pläne geschmiedet und neue Hoffnung gefasst ...
Als plötzlich grelle Blitze und blendende Funken auf den künstlichen Satelliten ausbrachen, schauten die Menschen auf den Straßen von Quadra City empor. Viele wagten nur einen kurzen Blick und widmeten sich dann nervös wieder ihren zugewiesenen Aufgaben, weil sie sich weigerten, darin ein Zeichen der Hoffnung zu erkennen.
Doch ein Mann namens Borys – ein ehemaliger Schwertmeister von Ginaz, der vor einundzwanzig Jahren bei einem Scharmützel auf Ularda in Gefangenschaft geraten war – wusste genau, was sich ereignet haben musste. Er fasste neuen Mut und ließ sein Werkzeug auf das heiße Fließband im Freien fallen, wo man ihn zur Arbeit gezwungen hatte. Er wusste, dass er keinen Augenblick zögern durfte. »Auf diesen Moment haben wir gewartet!«, rief er. »Unsere Retter
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