Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Dankeshymnen und Rachegebete an.
Jetzt ist es bald geschafft. Corrin musste nun nahezu ohne Verteidigung sein, während die Roboter-Vernichtungsflotte noch Wochen entfernt war.
Quentins Herz fühlte sich wie ein verkohlter Ascheklumpen an, verbrannt vom glühend heißen Wissen, dass er Milliarden unschuldiger, von Omnius gefangen gehaltener menschlicher Sklaven getötet hatte. Doch er strengte sich an, diese schrecklichen Gedanken nicht in sein Bewusstsein vordringen zu lassen. In seinen düstersten Augenblicken konnte sich Quentin nur mit dem trösten, was der Oberkommandierende Atreides über die schwere Entscheidung gesagt hatte, die er der Armee des Djihad aufgezwungen hatte: Auch wenn sie einen schweren Blutzoll entrichtet hatten, wären erheblich mehr Menschen zu Tode gekommen, wenn sie nicht bereit gewesen wären, weiterzumachen und die Verantwortung für das zu akzeptieren, was sie tun mussten.
Für die vollständige Vernichtung der Denkmaschinen, ganz gleich, um welchen Preis.
Quentin hasste es, in seinem ramponierten Schiff herumsitzen zu müssen. Er wollte, dass es weiterging, er wollte seine furchtbare Aufgabe hinter sich bringen. Wenn sie zu lange pausierten, hätte er viel zu viel Zeit zum Nachdenken ...
Corrin, die primäre Synchronisierte Welt – die letzte Synchronisierte Welt – war von erheblich größerer Bedeutung als alle anderen. Und nachdem sie jetzt die einzige übrig gebliebene Bastion des Allgeistes war, stand hier am meisten auf dem Spiel, war die Gefahr hier größer als je zuvor. Wenn auch nur ein Teil der gewaltigen Angriffsflotte zurückgeblieben war, um Omnius Primus zu schützen, würden die Denkmaschinen ihre gesamten Kapazitäten darauf verwenden, ihre Existenz zu verteidigen. Nachdem die Schiffe der Großen Säuberung bereits schwere Verluste erlitten hatten, würde sich daraus zweifellos ein gnadenlos tödlicher Kampf entwickeln.
Und falls es Omnius gelang, eine Kopie von sich vor der nuklearen Vernichtung zu retten, wenn ein Update-Captain wie Seurat mit einer Gelsphäre des Allgeistes entkam, wäre alles umsonst gewesen. Dann würden sich die Denkmaschinen von neuem ausbreiten.
Vorian Atreides hatte eine innovative Lösung vorgeschlagen. Unter den Waffen, die die Armee des Djihad mit sich führte, befanden sich Störpuls-Sender, die sich in eine große Anzahl von Satelliten einbauen ließen. Bevor die menschliche Flotte den Feind auf Corrin stellte, würde man die Holtzman-Satelliten in einem Netz rund um den Maschinenplaneten in Position bringen, worauf der Allgeist gefangen wäre ...
Nun, kurz vor dem letzten Vorstoß, beobachtete Quentin, wie seine Offiziere und Techniker ihren Pflichten nachgingen. Sie sahen erschöpft und abgehetzt aus. Sein derzeitiger Adjutant stand in der Nähe, ein junger, fleißiger Mann, jederzeit bereit, die Befehle seines Vorgesetzten auszuführen, damit Quentin sich auf den bevorstehenden Konflikt konzentrieren konnte.
Würde es wirklich der allerletzte Kampf sein?
Seit er sich erinnern konnte, hatte es in seinem Leben nichts anderes als den Djihad gegeben. Er war zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere zum Kriegshelden geworden, hatte eine Butler geheiratet und drei Söhne gezeugt, die ebenfalls im Kampf gegen die Denkmaschinen dienten. Er hatte sein ganzes Leben diesem gnadenlosen Krieg gewidmet. Obwohl er nicht wusste, wie er sich jemals von seiner tiefen Erschütterung erholen sollte, wünschte er sich nur noch, dass der Kampf bald vorbei wäre. Er kam sich wie der mythische Sisyphus vor, der für den Rest der Ewigkeit zu einer höllischen, unmöglichen Aufgabe verdammt war. Falls er jemals nach Salusa zurückkehrte – falls Salusa diese Schlacht überstand –, würde er sich vielleicht als Einsiedler in die Stadt der Introspektion zurückziehen und den Rest seiner Tage damit verbringen, neben Wandra zu sitzen und blicklos ins Leere zu starren ...
Aber der Krieg war noch nicht vorbei, und Quentin zwang sich dazu, solche trübsinnigen Gedanken zu verdrängen. Sie schwächten ihn emotional und körperlich. Als Befreier von Parmentier, als Verteidiger von Ix, wurde er von zahllosen Djihadis und Söldnern verehrt. Ganz gleich, wie müde oder niedergeschlagen er sich fühlte, der Primero durfte sich niemals etwas davon anmerken lassen.
Bisher war die nukleare Offensive erfolgreich verlaufen, aber die Siege hatten einen hohen Blutzoll gefordert. Nach so vielen Sprüngen durch den Faltraum war die Flotte auf ein Viertel ihrer
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