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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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herangewachsen und hatte sich durch sämtliche mentalen Fähigkeiten ausgezeichnet, auf die ihre Mutter gehofft hatte, aber sie musste in einer Leere leben, die sie schließlich mit Groll ausfüllte. Jahrzehnte später wurde sie, genau wie Zufa Cevna, zur führenden Zauberin, aber sie entwickelte noch größeren Ernst und grimmigere Entschlossenheit als ihre Mutter. Weil Norma sich in ihre Theorien und Berechnungen vertiefte – von den VenKee-Geschäften ganz zu schweigen –, hatte sie sich nur selten die Zeit genommen, sich mit ihrer Halbschwester zu treffen. Keine von beiden hätte die andere auch nur als »Freundin« in allgemeinster Auslegung des Wortes angesehen.
    Ticia sah Norma, zögerte aber nur einen winzigen Moment, bevor sie mit ihrer Rede begann. Ihre Stimme dröhnte auf eine Weise, als wäre jeder Atemzug rollender Donner. Die Kraftfülle ihres Auftretens verursachte der Versammlung Schaudern.
    »Wir Zauberinnen haben Jahre hindurch unser Leben gegeben und Cymeks vernichtet, wo immer sie der Menschheit auflauerten. Etliche meiner Schwestern sind vor meinen Augen in den Tod gegangen, rissen mittels ihrer Geistesmacht Cymeks und sogar Titanen mit sich ins Verderben. Ich war bereit, das Gleiche zu tun. Ich wäre eine der Nächsten gewesen, hätte der Gegner sich uns genähert. Doch seit Jahrzehnten ist die Cymek-Gefahr immer geringer geworden.«
    Brevin O'Kukovich applaudierte. »Die Zauberinnen von Rossak haben der Menschheit einen großen Dienst erwiesen.«
    Ticia warf ihm einen bösen Blick zu, weil er sie unterbrochen hatte. »Sehr viele haben Gleiches geleistet. Doch nun, angesichts dieser verheerenden Epidemie, weise ich darauf hin, dass wir Zauberinnen uns auch auf anderen Gebieten auskennen. Aufgrund der harten Bedingungen unserer Heimatwelt und der viele Generationen umfassenden Geburtsaufzeichnungen verstehen wir etwas von Abstammung, dem allerwichtigsten Rohstoff des Menschengeschlechts. Sollte die Omnius-Geißel noch schlimmer wüten, könnten wir erstrangige Linien unserer Gattung verlieren. Es geht nicht nur um zahlenmäßige Verluste, sondern um Wege in die Zukunft. Während gegenwärtig auf einer Welt nach der anderen komplette Familien und ganze Städte ausgelöscht werden, können wir gar nicht früh oder nachdrücklich genug handeln. Obwohl wir selbstverständlich darum ringen, ein Heilmittel gegen diese scheußliche biologische Waffe zu finden, müssen wir gleichzeitig rigorose Maßnahmen veranlassen, um die beste DNS zu bewahren, bevor wir sie unwiederbringlich verlieren. Es gilt, einige unserer wichtigsten Gene zu schützen und zu konservieren, sonst löscht die Seuche sie vielleicht völlig aus. Ein Programm muss entwickelt werden, um die genetischen Informationen aller Bewohner sämtlicher Planeten zu erfassen.« Sie hob das Kinn. »Wir Zauberinnen haben die Kapazitäten für die Durchführung eines solchen Programms.«
    Norma beobachtete die monolithische Erscheinung ihrer Halbschwester und fragte sich, welchen Vorteil sie sich darüber hinaus von einem solchen Vorschlag versprach. Die führende Zauberin war nicht als allzu mitfühlende Person bekannt, sondern verstand sich als wild entschlossene Djihad-Kämpferin.
    Ticia ließ ihren leuchtenden Blick durch den Saal schweifen und sah dabei absichtlich über Norma hinweg. »Daher rege ich an, Planeten aufzusuchen, wo die Seuche noch nicht ausgebrochen ist, und gesunde Kandidaten ausfindig zu machen. Anhand von Blutproben lässt sich eine Datensammlung schaffen, durch die es möglich wäre, familiäre Attribute zu erhalten, falls es uns misslingt, die Familien selbst zu retten. Dann können wir später, wenn die Epidemie besiegt ist, diese umfangreiche genetische Bibliothek benutzen, um die Liga-Populationen zu rekonstituieren.«
    Anscheinend blieben ihre Erwägungen dem Großen Patriarchen unverständlich. »Aber selbst wenn die Seuche die Hälfte aller ... jedenfalls wird es zahlreiche Überlebende geben. Ist eine so aufwändige Aktion wirklich erforderlich?«
    »Wird es auch die richtige Hälfte sein, die überlebt?«, fragte Ticia, nachdem sie einen langen, ruhigen Atemzug getan hatte. »Wir müssen unsere Planung auf das Schlimmste einstellen, Großer Patriarch. Es muss gehandelt werden, ehe uns die Zeit davonrennt – so wie vor Urzeiten der alte Noah, allerdings in viel größerem Maßstab. Von jedem Planeten müssen Proben der stärksten Charakteristika besorgt werden, und zwar, bevor sich die Seuche weiter ausbreitet.

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