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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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    D a ga b e s Aufruhr . Di e zu r ambulante n Behandlung gekommene n Fraue n beschwerte n sic h lautstark , einige erhobe n sich , ander e versuchte n di e Lag e z u beruhigen , indem si e di e andere n wiede r zu m Hinsetze n drängten . Währen d einer kurze n Ruhephas e verlan g t e ein e vo n ihnen , e s soll e jemand andere s komme n un d de n Nummernaufru f beschleunigen , da di e Fra u (dami t wa r Duniy a gemeint ) de n Kop f i n de n Wolken habe.
    Hibo , ein e Oberschwester , ka m mi t eine r Stationsschwester herau s au f di e Verand a un d besprac h sic h kur z mi t Duniya , die si e ers t verständnislo s ansah , wei l si e vo n ihre m eigenen Benehme n verwirr t war . Si e bracht e nu r heraus : »Ja , bitte.«
    Frage n pochte n i n ihre r Stir n un d ließe n di e Ader n rasch anschwellen . Doc h bal d hatt e si e sic h wiede r gefange n un d sah de n Ratsuchende n zu , wi e si e einande r stupste n un d traten, während sie näher an Hibo und die Stationsschwester heranzukomme n versuchten . Di e groß e Fra u wa r tatsächlich Numme r achtzehn ; Duniy a zügelt e ihr e Neugier , hiel t di e Bitte zurück , ih r di e jung e Fra u mi t de r Numme r siebzeh n zu beschreiben . Al s di e stämmig e Fra u Beschei d bekommen hatte, wo sie warten sollte, hatten die beiden Schwestern, die Duniy a ersetz t hatten , di e aufgebrachte n Fraue n in beschwichtigt e Grüppche n verwandelt . Nachde m si e diesen Tei l der Formalitäten beendet hatten, fragten die Schwestern einander : »Wa s is t heut e mi t Duniy a los? « Duniy a saß abgekapsel t i n vormittägliche n Träumereie n versunke n da.
    Insgesam t befande n sic h ach t Schwester n i n de m Saa l neben de m Sprechzimme r de s leitende n G ynäkologen: sechs Stationsschwester n un d zwe i Oberschwestern , nämlic h Duniya un d Hibo . J e zwe i Schwester n teilte n sic h eine n kleine n Tisch, di e Oberschwester n hatte n allerding s jeweil s eine n fü r sich . Sie redeten , währen d si e di e Angabe n de r Patientinne n n otierten, di e sic h entfernten , sobal d si e di e benötigte n Informationen gegebe n hatten . Di e ausgefüllte n Patientenblätte r kame n dann entwede r z u Duniy a ode r Hib o zu m Abzeichnen.
    Duniy a sa ß i n sic h gekehrt , zo g di e Backe n ein ; ih r Körper schie n sic h sei t heut e morge n veränder t z u haben , s o wi e der Lei b eine r Schwangere n sic h de n neue n Bedingunge n anpaßt. Ihr e Gedanke n triebe n haltlo s dahin , al s si e hal b au f die Stimme n de r andere n Schwester n lauschte . Imme r wieder erhascht e si e Lau t e , di e eindeuti g nac h ihre m Namen klangen, abe r da s meist e trie b ungehör t a n ih r vorbei . Di e Schwestern führte n ihr e Gespräch e leise , doc h ihr e Bewegunge n waren präzis e un d eigenarti g gehetzt , si e ginge n ihre r Arbei t mi t der beflissene n Routin e vo n zeh n Mensche n nach , di e ein e Arbe i t fü r fünfzeh n erledigten.
    A n Duniy a richtete n di e Schwester n freundliche , neugierige Anfragen , wa s ih r den n fehle , un d fragten , o b si e irgendwie helfe n k ö nnten . Si e versichert e ihnen , ih r fehl e nichts ; e s sei wirklic h alle s i n Ordnung . Al s einig e darau f beharrten , sie soll e sic h ihne n doc h anvertrauen , wei l si e al s Kolleginne n ein Rech t darau f hätten , etwa s z u erfahren , deutet e Duniy a an , es handl e  sic h  u m ein e leicht e  Unpäßlichkei t , nichts Besorgniserregendes. Ehrlich. Da sagten s i e dan n nicht s mehr, au s Angst , si e z u verstimmen . Schließlic h mochte n si e Duniya. Auße r Reichweit e vo n Duniya s Ohre n kame n di e Schwestern z u de r   einhellige n  Meinung , da ß ihr e Sorge n  in Zusammenhan g stehe n müßte n mi t eine m ihre r Kinde r oder mi t persönliche m Frus t aufgrun d de r Tatsache , da ß sie , auf Mitt e Dreißi g zugehen d un d bereit s zweima l verheiratet , keine Aussich t hatte , wiede r eine n Man n z u f i nden , un d ihr e Kinder allei n aufzi e he n mußte . Di e Schwester n ware n sic h einig , daß Duniy a de n Eindruc k vermittele , Geheimniskrämere i se i ein Luxus , fü r de n si e hübsc h z u zahle n berei t sei . Bi s au f Hibo hielte n si e respektvol l Abstand . Hib o sagt e i m Näherkommen etwas , da s Duniy a  nich t  mitbek am. Hibo hatte die Angewohnheit , i m Verschwörerto n z u reden , al s würd e si e den Umstur z eine s afrikanische n Diktator s planen . Nu n zitterten ihr e Lippen , zuers t di e obere , dan n di e untere

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