Dunkel ist die Sonne
Smaragden-des-Vorhersehens nicht bekommen! Außerdem hätte sie mich umgebracht, wenn ich nicht getan hätte, was sie wollte!“
„Sie hatte dir nicht gesagt, daß du mich um meinen Kristall bringen solltest“, erwiderte Sloosh. „Das hat sie nicht gewollt. Und doch hast du ihn mir genommen. Außerdem hättest du ihr nur zu versprechen brauchen, die Eier zu stehlen, und dann weglaufen können. Sie hätte dich niemals gefunden.“
„Was? Um dann für immer von meinem Stamm getrennt zu sein?“
„,Für immer’ trifft den Sachverhalt wohl nicht ganz. Es hätte nur so lange gedauert, bis du gestorben wärst. Trotzdem hast du nicht ganz unrecht. Obwohl das nicht viel ausmacht.“
Der finster dreinblickende Yawtl stapfte eine Weile umher und benutzte die Gelegenheit dazu, Kiyt mit der Faust niederzuschlagen. Dann ging er auf die Hexe zu, aber Sloosh gebot ihm Einhalt: „Nein, Hoozisst.“
„Ich rieche einen Trick“, sagte der Yawtl. „Erst geben wir ihr unser Versprechen, und dann erzählt sie uns, wo die Eier sind, aber deswegen haben wir die Eier immer noch nicht.“
„Weise bemerkt“, antwortete Sloosh. „Sage Feersh, daß wir nicht nur das Versteck der Eier wissen wollen. Wir müssen auch imstande sein, sie in die Hand zu bekommen. Es wäre immerhin möglich, daß sie davor eine Falle angebracht hat.“
Feersh lauschte der Übersetzung. Dann sagte sie: „Sage dem Pflanzenmenschen, daß ich unter diesen Bedingungen zustimme. Aber zuerst soll man uns losbinden. Ich gebe mein Wort, daß wir euch nicht angreifen, wenn ihr uns auch nicht angreift.“
„Das Wort einer Hexe!“ sagte Hoozisst barsch.
„Ist genauso viel wert wie das eines Yawtl“, meinte sie.
„Was bedeutet, daß es überhaupt nichts wert ist“, fügte Vana hinzu.
Hoozisst hob die Faust und sagte: „Aargh!“
Aejip stand auf und fauchte. Der Yawtl ließ die Faust wieder sinken und trat zurück.
„Ich wollte dich nicht schlagen. So dumm wäre ich bestimmt nicht. Aber ich bin wütend!“
„Es bedarf keiner Augen, um das zu sehen“, bemerkte die Hexe. „Sage also dem Pflanzenmenschen, daß ich hundertprozentig mitarbeiten und euch nichts vorenthalten werde, damit ihr eure Eier und er seinen Kristall wiederbekommt.“
Deyv sagte: „Du mußt uns aber auch erzählen, warum du sie haben wolltest.“
„Das will ich gern tun. Ja, ich hätte es euch sogar gesagt, wenn ihr uns nicht angegriffen hättet und wenn ihr nur bis zu der Stelle unter den Tharakorm gekommen wärt. Ich hatte ja keine Ahnung, daß ihr einen Pflanzenmenschen bei euch habt. Ein Grund, warum ich den Yawtl über Bord werfen ließ, war der, daß er mir nicht gehorcht hatte. Ich hatte ihm nicht befohlen den Kristall eines Archkerri zu stehlen. Ich konnte gar keinen gebrauchen.
Aber ich hätte nie vermutet, daß der Pflanzenmensch dem Yawtl folgen würde. Wenn ich damit gerechnet hätte, wäre ich nicht so nachlässig gewesen. Ich hätte sicher Wachen aufgestellt. Ich wußte, daß die Kabel keinen Alarm geben würden, wenn ein Pflanzenmensch sie berührte. Aber wer hätte auf den Gedanken kommen sollen, daß sich einer von denen etwas daraus macht, wenn man ihm seinen Kristall stiehlt?“
Feersh bat auch darum, daß sie und ihre Kinder in Gewändern gehüllt würden. Es schickte sich für sie nicht, sich vor den Sklaven ohne Kleidung zu zeigen, außer natürlich, wenn diese bei ihnen im Bett waren, oder sie badeten.
Sloosh sagte, daß dies von ihm aus in Ordnung ginge; Hoozisst dagegen erhob gegen jedes Übereinkommen Einspruch. Er glaubte immer noch, daß die Hexe sie betrügen wollte. Von den anderen wurde er überstimmt.
Die nun in ein mit vielen sonderbaren Mustern, einige davon aus dem Schwarzen Tier, bedecktes Gewand gehüllte und einen hohen blauen, kegelförmigen Hut tragende Feersh sagte, daß sie nun bereit sei, ihnen die gewünschte Auskunft zu geben. Aber sie sollten ihr noch einmal versichern, daß sie ihr nichts tun würden, wenn sie die Eier bekommen hätten.
„Das braucht wohl nicht noch einmal gesagt zu werden“, meinte Sloosh.
Hoozisst stöhnte und sagte: „Sie hat sicher einen Grund, wenn sie es so genau wissen will! Ich sage euch, sie hält uns alle zum Narren!“
„Ich könnte nichts tun, was nicht schon die Göttinnen getan hätten“, erwiderte sie.
Sie hielt inne, leckte sich über die trockenen Lippen und sprach. „Nun denn. Eure Eier und der Kristall befinden sich in einem der Pilzgewächse unten an einem Baum in dem Wald,
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