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Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Ein Krimi hautnah
    »Beeil dich, Klara!«
    Ungeduldig drehte Kim Behrens vor dem Friesenhof kleine Runden auf dem Fahrrad und versuchte, in den Stall zu spähen. Ihre Freundin fand kein Ende beim Schmusen mit Luna, der Friesenstute.
    »Auf der Rennbahn werden sie nicht begeistert sein, wenn wir gleich am ersten Tag zu spät kommen!«, rief Kim nach drinnen.
    Von der Stallgasse hörte sie die Stimme von Markus Eichhorn, Klaras Vater. »Kim hat Recht. Macht, dass ihr wegkommt! Danke, dass ihr noch beim Füttern geholfen habt.«
    Mit Heuhalmen an der Weste erschien Klara in der Stalltür. Das hoch aufgeschossene Mädchen, knapp vierzehn, warf einen Blick auf das Reetdachhaus nebenan, während sie ihr Fahrrad holte. Alle Zimmer waren verdunkelt, die Ferienkinder schliefen noch. Nur die Küchenfenster standen weit offen, um die frische Morgenluft hereinzulassen. Das Klappern von Tellern und Tassen drang auf den Hof, es duftete nach Brötchen. In einer Stunde würden sich lachende und lärmende Reitermädchen um den Frühstückstisch scharen.
    Zum ersten Mal half Klara nicht als Betreuerin bei den Reitkursen. Sie hatte etwas anderes vor: Heute begann ihr Ferienjob auf der Trabrennbahn in Seestedt. Kim kam mit, ihre Schulfreundin aus Westerbüll. Die Mädchen winkten Dr. Eichhorn zu und fuhren in rasantem Tempo zum Nordseedeich, wo der Weg nach Seestedt abzweigte.
    Sie traten kräftig in die Pedale und um kurz nach sieben Uhr tauchten vor ihnen die ersten Bauernhöfe von Seestedt auf. Zitterpappeln säumten die schmale Straße. Dahinter kamen die hohen Flutlichtmasten der Rennbahn in Sicht.
    Vor dem rot-weißen Schlagbaum sprangen Klara und Kim von den Rädern und schlossen sie an einen Pfosten an. Hastig zwängten sie sich unter dem Schild »Unbefugten ist das Betreten des Rennbahn-Geländes verboten« durch und liefen zu den Stallungen. Hinter den langen Bauten lag das Oval der Rennbahn, wo reger Betrieb herrschte.
    Die beiden waren wahnsinnig gespannt auf ihren Ferienjob. Drei Wochen inmitten schneller Pferde. Es würde super werden. Keiner konnte ihnen die Vorfreude nehmen. Auch nicht Klaras Vater, der Tierarzt war und Reitlehrer auf dem Friesenhof. Er hatte seiner Tochter von diesem Job abgeraten: »Das ist kein Zuckerschlecken, Klara. Auf Rennbahnen will jeder viel Geld verdienen - Pferdebesitzer, Trainer, auch die Besucher. Wenn auf Pferde gewettet wird, bedeutet das für die Tiere knochenhartes Training. Ich weiß nicht, ob du mit dieser Einstellung klarkommst.«
    Doch Klara nahm seine Bedenken nicht ernst. Jedenfalls konnte er sie nicht von ihrer Entscheidung abbringen. Schon wegen Kim nicht. Die brauchte nämlich auch Geld. Kims Mutter konnte ihr nur knappes Taschengeld geben. Sie war allein erziehend und vermietete Ferienzimmer in der Westerbüller Pension »Seehund«. Damit wurde man nicht reich. Kim musste Zusehen, dass sie sich etwas dazuverdiente.
    Suchend gingen Klara und Kim um die Trainingsställe herum. Fast zwanzig waren es, die alle gleich aussahen. Niedrige Dächer, Fensterreihen, weiße Holzwände, an denen Schilder mit den Trainernamen hingen. Dazwischen lagen geräumige Innenhöfe, von denen man direkt auf die Rennbahn fahren konnte.
    Draußen machten sich einige Männer in Overalls an den Sulkys zu schaffen und schoben die zweirädrigen Wagen in ihre Ställe. Klara und Kim sahen sich nach Trainer Dirk Thiessen um, bei dem sie arbeiten wollten. »Thiessen wird begeistert sein, dass wir erst jetzt eintrudeln«, seufzte Klara. Sie schlug mit ihrer Freundin den Sandweg zur Rennbahn ein. Der würzige Duft von frischer Erde lag über der Anlage. Neben der Rennstrecke stand das schwarze Startauto mit eingezogenen Flügelklappen. Ein bulliger, gut gekleideter Mann lehnte am Zaun. In seiner Nähe trieben zwei Arbeiter dicke Pfosten mit Hämmern in die Erde. Sonst gab es keine Zuschauer. Kein Wunder um diese Uhrzeit.
    Plötzlich wurden die Mädchen Zeugen eines Streits zwischen den Männern. Der Elegante schnauzte die Arbeiter an, weil sie ihm die Sicht versperrten. Wütend packten die Rennbahn-Arbeiter ihr Werkzeug zusammen und zogen murrend ab. Der Klotz im Anzug lehnte sich mit einer Stoppuhr über den Zaun.
    Instinktiv waren die Mädchen bei dem lauten Wortwechsel hinter dem Kasino in Deckung gegangen, das direkt an die Piste grenzte. Mit dem Dicken war sicher nicht gut Kirschen essen. Klara lugte um die Ecke. Der Mann hatte sich wieder beruhigt und sah in die Richtung, aus der das gleichmäßige

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