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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verstört. »Woher weißt du meinen Namen, und wer ... « Sie stockte, sah sich unsicher nach beiden Seiten um und machte eine befehlende Geste mit dem Gewehr. »Nimm den Helm ab«, sagte sie. Es machte sie nervös, das Gesicht ihres Gegenübers nicht sehen zu können, während sie mit ihm sprach. Der Shark gehorchte schweigend, wobei er allerdings nur eine Hand benutzte. Die rechte hielt noch immer die Axt, während er den Helm achtlos vor sich in den Sand warf. »Zufrieden?« fragte der Shark spöttisch. Charity wußte nicht, ob sie zufrieden mit dem war, was sie sah - auf jeden Fall war sie überrascht. Der Shark war ziemlich jung, vielleicht Anfang Dreißig. Sein Gesicht wirkte nicht einmal unsymphatisch, wenn auch sehr hart, und es kam ihr zugleich fremdartig und sonderbar vertraut vor. Sein Haar glänzte im tiefsten Schwarz, das Charity jemals gesehen hatte. »Ich bin Skudder«, sagte der Shark plötzlich, in einer Art, als erwarte er, daß dieser Name Charity irgend etwas sagte. »Und du mußt Laird sein. Warum hast du meine Leute umgebracht?« Statt zu antworten, deutete Charity auf den brennenden Hof. »Warum habt ihr diese Leute hier umgebracht?« »Umgebracht?« Skudder lächelte gefühllos. »Wir haben niemanden umgebracht«, sagte er. »Sie waren ... nicht besonders kooperativ, so daß wir ihnen ein bißchen einheizen mußten. Aber sie leben noch. Und wenn du vernünftig bist, dann bleibt das auch so.« Charitys Gedanken überschlugen sich fast. Sie glaubte ihm kein Wort, aber es war immerhin möglich, daß er die Wahrheit sagte - was nichts anderes bedeuten würde, als daß sie Dad und seine Familie zum Tode verurteilte, wenn sie auch nur den winzigsten Fehler beging. Aber wenn auch nur die Hälfte von dem stimmte, was Net und die anderen ihr über die Sharks erzählt hatten, dann würden sie sowieso sterben. »Was willst du von mir?« fragte sie. »Ich?« Skudder schüttelte lächelnd den Kopf. »Nichts. Jemand möchte dich sprechen. Ich habe nur den Auftrag, dich zu ihm zu bringen. Lebend.« »Jemand? Wer?« Skudder schwieg und lächelte, und es war dieses Lächeln, das Charity irritierte. Dieser Skudder war entweder völlig verrückt - oder er fühlte sich absolut sicher. Weder die eine noch die andere Möglichkeit gefiel ihr besonders. »Und wenn ich nun keine Lust habe, mitzukommen?« fragte sie. »Du kannst mich nicht zwingen.« »Bringt das Mädchen«, sagte Skudder ruhig. Die Worte galten nicht ihr, sondern irgend jemandem hinter Charity, und sie widerstand im letzten Moment der Versuchung, sich herumzudrehen. Ob es nun ein Trick war oder nicht, solange sie den Laser auf Skudders Brust richtete, war sie relativ sicher. Es war kein Trick. Hinter ihr wurden Schritte laut, dann tauchten zwei Sharks vor ihr auf, die ein zappelndes Bündel hinter sich herschleppten. Obwohl Net an Händen und Füßen gefesselt war, schienen die beiden Mühe zu haben, sie zu halten. »Nun?« sagte Skudder ruhig. »Glaubst du immer noch, daß ich dich nicht zwingen könnte? Ein Wort von mir genügt, und die Jungs töten sie. Sie freuen sich schon darauf.« »Dann erschieße ich dich«, sagte Charity entschlossen. »Das würde auch nicht viel ändern«, erwiderte der Shark. »Das Mädchen wäre tot, und die Jungs würden dich fertigmachen. Gib auf. Es ist genug Blut geflossen.« Sie wollte Net und ihre Familie nicht zum Tode verurteilen, aber verdammt, was sollte sie tun? Skudder schien ihre Gedanken zu erraten, denn er lächelte wissend und kam einen Schritt näher, blieb aber sofort wieder stehen, als Charity drohend mit dem Gewehr fuchtelte. »Du traust mir nicht«, sagte er seufzend. »Das verstehe ich sogar. Aber du mußt keine Angst haben. Wir sollen dich lebend zu Daniel bringen.« »Daniel? Wer ist das?« Charity fragte eigentlich nur, um Zeit zu gewinnen. Skudder zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich so wenig wie du. Also - wie lange willst du noch da stehen und auf mich zielen? Bis dir die Arme einschlafen?« Charity sah sich fast verzweifelt um. Außer Skudder und den beiden, die Net hielten, waren noch zwei weitere Sharks auf der Bildfläche erschienen. Jede der Maschinen, die links von ihr standen, mußte mit zwei Mann besetzt gewesen sein. »Ich komme nicht mit«, sagte sie. »Und ihr werdet auch das Mädchen loslassen, oder ... « »Oder?« fragte Skudder lauernd. Anstelle einer Antwort schwenkte Charity blitzschnell das Gewehr herum, jagte einem der Sharks, die Net

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