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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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auch direkt werden konnte.
    „Nein“, antwortete sie, „du?“.
    Rainer schüttelte den Kopf.
    „Ich hatte mal eins. Einen kleinen Sohn. Er ist tot.“
    „Oh, das tut mir Leid! Ich hätte nicht fragen sollen!“, sagte sie und war geschockt. Das hatte sie nicht erwarten können.
    „Ist schon okay. Ich habe ja angefangen. Es gehört zu meinem Leben und ist schon sechs Jahre her.“, versuchte er, der Situation die Schwere zu nehmen.
    „Wir haben das beide damals nicht verkraftet und uns in Folge dieses Verlustet getrennt. Aber es ist wirklich lange her und vorbei.“
    „Sollen wir mal bezahlen?“, fragte Ina jetzt, der die Situation etwas unheimlich wurde.
    „Natürlich“, entgegnete Kirchhoff und griff zu seiner Gesäßtasche, um das Portemonnaie zu zücken. „Du wirst sicher zu Hause erwartet.“
    Ina musste lächeln. „Das glaube ich nicht.“, erwiderte sie.
    ***
    Frank reichte es. Er war es leid, sich mit diesem Kleine weiter auf dieser Ebene zu unterhalten. Fast konnte man den Eindruck erhalten, dass Kleine eigentlich ein Opfer war. Es war zwanzig nach vier. Er wollte jetzt endlich Antworten auf die drängenden Fragen.
    „Herr Kleine, wir sitzen hier nicht nur wegen ihres Kinderpornorings. Sie hätten allen Grund gehabt, sich an Klettner rächen zu wollen!“
    Kleine schaute auf. Aufrichtiges Staunen spiegelte sich in seinem Gesicht.
    „Wollen Sie damit andeuten, ich hätte Klettner umgebracht?“
    „Andeuten trifft es nicht ganz. Klettner war für Sie eine Bedrohung. Er hat Sie aus Ihrem Job katapultiert und drohte, den Ring zu sprengen. Also haben Sie ihn aus dem Weg geräumt.“
    Kleine wurde unsicher und rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    „Das meinen Sie nicht ernst! Ich könnte keinem Menschen etwas zu Leide tun.“
    Frank lachte trocken auf. Er stand jetzt unmittelbar vor dem Tisch, an dem Britta und Kleine saßen, sodass Kleine zu ihm aufschauen musste.
    „Einem Mann wie Ihnen traue ich grundsätzlich alles zu. Meinen Sie im Ernst, Sie hätten den Kindern nichts angetan?“
    „Die Kinder …“, wiederholte Kleine. In seiner Stimme schwang fast Verachtung mit. „Diese Kinder, wie Sie sagen, waren so scharf auf das Geld, die hätten alles mitgemacht. Gucken Sie sich doch die kleinen Schlampen mal an!“
    „Halten Sie den Mund!“, brüllte Frank plötzlich. „Kommen Sie endlich zur Sache, bevor ich Ihnen auf den Tisch kotze!“
    Frank drehte sich weg und machte ein paar Schritte vom Tisch weg. Dann drehte er sich wieder zu Kleine um, der ihm jetzt breit entgegen grinste.
    „Sie stehen unter Mordverdacht! Sie haben möglicherweise zwei Menschen ermordet und sitzen hier grinsend vor uns!“
    Kleines Grinsen erstarb und fiel in sich zusammen.
    „Ich habe niemanden ermordet! So etwas könnte ich gar nicht tun!“
    „Wie haben Sie von Klettners Tod erfahren?“, mischte sich jetzt Britta wieder ein.
    „Das habe ich in der Zeitung gelesen.“
    „Wann und in welcher Zeitung?“
    „Das weiß ich nicht mehr genau. Donnerstag oder Freitag. Ich bekomme nicht regelmäßig die Zeitung. Manchmal kaufe ich mir die NRZ, manchmal die WAZ.“
    „Denken Sie nach. Ich brauche das genauer. So lange ist das noch nicht her! Und überlegen Sie sich genau, ob Sie lügen oder uns die Wahrheit sagen!“
    Kleine schien ehrlich nachzudenken, bevor er sich demonstrativ Britta zuwandte.
    „Ich weiß es nicht! Ich kann Ihnen auch nicht sagen, welche Zeitung ich am Samstag gelesen habe.“
    „Wann und wie hat Ihnen Ritter den Auftrag gegeben, Frau Siebert zu erschrecken?“, fragte Frank weiter.
    „Das war am Freitag. Ich bin von Ritters Anruf geweckt worden, und da hat er mir gesagt, ich solle diese Frau ein bisschen einschüchtern.“
    „Was hat Ritter Ihnen außerdem gesagt?“
    „Nichts. Das war ein ganz kurzes Gespräch. Ich bin morgens nicht zum Telefonieren aufgelegt.“
    „Haben Sie nicht gefragt, warum er das von Ihnen verlangte?“, schoss Frank die nächste Frage ab.
    „Doch, aber er meinte, es wäre nicht nötig, das zu wissen. Ich habe ihn gefragt, ob das mit Klettner zu tun hat. Da hat er aufgelegt.“
    Frank stutzte und auch Britta schien gemerkt zu haben, dass an dieser Antwort etwas nicht stimmte. Einen Augenblick schwiegen alle. Kleines Blick wanderte von Britta zu Frank und wieder zurück. Er schien in ihren Gesichtern erforschen zu wollen, was er möglicherweise falsch gemacht hatte.
    ***
    Ein Stück des Weges waren Ina und Rainer Kirchhoff gemeinsam gegangen. Es war fünf Uhr,

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