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Dunkle Begierde 2

Dunkle Begierde 2

Titel: Dunkle Begierde 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrik Moreau
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Freund zu. Er nannte
ihn Heinrich. Von nun an sollte Heinrich sein Weggefährte sein. Ihm wollte er
alles anvertrauen. Mit ihm wollte er lachen, weinen, lustig sein und traurig,
durch dick und dünn gehen, aber auch streiten.
    Wenn es
Thomas schlecht ging, weil er wieder einmal von seinem Vater geschlagen wurde,
dann baute ihn Heinrich auf. Thomas war inzwischen elf Jahre alt.
    Seit
einem Monat schlug ihn Felix nicht mehr. Auch Renate bekam keine Prügel. Das
war gänzlich ungewohnt und machte Thomas Angst. Den Grund dafür sollte er schon
bald erfahren:
    Seine
Mutter war schwanger und sollte im nächsten Jahr ein Kind zur Welt bringen.
    Er
wunderte er sich, wie seine Mutter schwanger sein konnte, denn er hatte sie nie
miteinander schlafen gesehen oder gehört. Auch hatte er nie bemerkt, wie sie
Zärtlichkeiten anhand von Streicheleien oder Küssen austauschten. Oder war es
gar nicht von Felix?
    Thomas
konnte nicht wissen, dass das Kind ähnlich wie er gezeugt wurde, auf einem
Klassentreffen, auf dem der Alkohol in Mengen floss, eines dieser Treffen, die
eigentlich nur dazu dienten, sich daneben zu benehmen und den sexuellen Trieben
nachzugeben. Hier geschah es, hier hatten Felix und Renate Sex, einen, an den
sich beide am nächsten Tag nicht mehr erinnerten. Renate wollte das Kind
wegmachen lassen, aus Angst, dass Felix ausrasten würde. Doch zu ihrer
Überraschung wollte Felix dieses Kind. Weshalb auch immer. Und so kam am
05.01.1982 dieses Kind im Lübecker Krankenhaus auf die Welt. Ein Mädchen,
Kathrin, benannt nach Felix Mutter.
     
    War
das deine Idee oder Horst seine?
     
    Felix
vergötterte Kathrin. Sie war sein absoluter Liebling. Liebte er sie, weil er
sich schuldig am Tod seiner Mutter fühlte? Für den Tod, der Schuld daran war,
dass er damals keine normale Familie haben durfte, stattdessen aber Prügel und
Erniedrigung?
    Kathrin
wollte er zeigen, welch toller Mensch er war. Hier hatte er Gelegenheit zu
beweisen, dass er nicht die Bestie war, die seine beiden anderen
Familienmitglieder in ihm sahen.
    Renate
war glücklich, dass Felix Kathrin so positiv aufgenommen hatte. Sie hoffte,
dass Kathrin ihre Ehe wieder in vernünftige Bahnen lenken würde. Und Thomas
hoffte, endlich einen echten Freund zu bekommen. Denn Heinrich war nicht aus
Fleisch und Blut, das wusste er natürlich, auch wenn er es gut verstand das zu
ignorieren.
     
    Kathrin,
Kathrin, heilig bist du. Du sollst den Frieden bringen. Du sollst sie alle
retten. Du, ein Säugling! Wie dumm sind eigentlich die Menschen wieder und
wieder?  Wie lange wird wohl die Harmonie andauern? Eine Woche, einen Monat,
ein Jahr?
     
    Ziemlich
schnell zeichnete sich ab, dass Kathrin am allermeisten an Thomas hing. Ihr
erstes Wort war Thomas. Sobald sie gehen konnte, suchte sie immer seine Nähe
auf. Sie schien in ihn vernarrt. Und wenn Felix ehrlich war, wurmte ihn das,
denn er überhäufte sie mit Geschenken und Liebe. Aber Renate und Thomas brachte
er schon sehr bald die gleiche Kälte wie vor der Geburt Kathrins entgegen.
     
    Seht
ihr. Nichts ändert sich. Man kann die Wurzel nicht mit Sand zuschütten und
hoffen, sie würde nicht mehr wachsen.
     
    Das
Einzige, was sich veränderte, war, dass er sie beide nicht mehr so oft wie
früher schlug. Höchstens einmal die Woche.
    Thomas
erwiderte die Liebe Kathrins und nahm sie überall hin mit, wo auch er hinging.
Sie war seine neue beste Freundin. Heinrich musste sich eifersüchtig
zurückziehen. Zurückziehen in die dunkle Kammer seiner Seele.
    Fast
konnte man den Eindruck gewinnen, dass mit Kathrin auch das Lächeln in Thomas
Gesicht zurückkam. Sicher war aber, dass er keine Albträume mehr hatte und auch
tagsüber nicht mehr so oft an diesen verfluchten Samstag dachte.
    Er ging
gerne mit Kathrin spazieren. Sie war ein lebensfroher Mensch voller positiver
Energie. Sie lachte. Immer. Ihr Gesicht strahlte und ihre blauen Augen
leuchteten in den schönsten Tönen. Sie war ein sehr süßes und hübsches Mädchen.
Jeder verfiel ihrem Charme. Wo sie war, da hörten die Menschen auf zu streiten
- stattdessen überhäuften sie Kathrin mit Lob und Liebe. Keiner konnte sich ihr
entziehen.
    Thomas
ging mit ihr am liebsten im Pansdorfer Wald spazieren, da dort ein Teich namens
Mühlenteich lag, der ihm sehr gefiel. Er liebte diese Ecke des Pansdorfer Waldes.
Dort hatte er Ruhe und konnte nachdenken und sich ein wenig Frieden vorgaukeln.
Seine Sorgen verließen seinen Körper, wenn er den Teich sah, und die

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