Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
vorstellen, mich zu irren. Nun ja – da war dieses eine Mal …
    Er hörte ihr Lachen in seinem Kopf. Ein Mal? Aber ich werde es dir durchgehen lassen, weil du nach diesem Kampf vielleicht nicht ganz bei Sinnen bist.
    Zacarias verschloss die kleine Wunde an ihrem Handgelenk. »Cesaro kommt. Er wird dir Blut geben, und du wirst es nehmen müssen, Marguarita. Ich muss weiter.«
    Ihr stockte der Atem. Weiter? Das verstehe ich nicht. Wohin denn? Du musst in die Erde, wo ich auf dich achten und dich pflegen kann und wo deine Wunden heilen.
    »Ich muss Ruslan verfolgen und zur Strecke bringen.«
    Sie schüttelte unnachgiebig den Kopf. Nein. Das kannst du nicht, nicht heute Nacht. Es wird bald Morgen, und du könntest draußen von der Sonne überrascht werden.
    »Du hast meine Erinnerungen an Dominic und seine Frau Solange gesehen, die mir von ihrem Blut gegeben haben.«
    Ja, aber ich habe auch gesehen, wie er dich warnte, vorsichtig zu sein und deine Grenzen zu erforschen. Du hast den Rat nicht befolgt, und du hast selbst gesagt, je stärker die Dunkelheit in ihm ist, desto weniger verträgt ein Karpatianer die Sonne. Lass es, Zacarias! Mir zuliebe. Bitte verfolge Ruslan nicht!
    Er streckte die Hand aus und strich Marguarita sehr zärtlich über das Haar. »Dieser spezielle Vampir ist ein Meister, der nicht seinesgleichen hat. Ich würde diese Chance in zehntausend Jahren nicht noch einmal bekommen. Bitte verlang das nicht von mir! Im Moment würde ich dir alles geben, was du willst – sogar das, Marguarita. Doch du darfst das jetzt nicht von mir verlangen.«
    Sie schloss ganz fest die Augen. Kurz war ihr, als könnte sie nicht atmen. Sie musste ihn gehen lassen. Er konnte nichts anderes sein als das, was er war – ein Jäger. Dann sieh zu, dass du in einem Stück zu mir zurückkommst!
    Zacarias stand auf. Seine Kleider waren zerfetzt und blutig, sein Körper bedeckt mit Schnittwunden und anderen Verletzungen. Der blutdurchtränkte Stoff fiel von seinem Bauch, doch die Wunde hatte sich bereits geschlossen. Zacarias ließ die Muskeln spielen. »Du wirst Cesaros Blut von seinem Handgelenk nehmen. Er wird dich beschützen, solange ich unterwegs bin.«
    Dann nahm er ihr Gesicht zwischen die Hände und senkte den Mund auf ihren. Ohne sich darum zu scheren, dass Cesaro zusah, klammerte Marguarita sich für einen Moment an Zacarias, bis er sie widerstrebend zur Seite schob und sich in die Luft erhob. Kaum war er fort, verdrängte er sie aus seinem Kopf, schob sie sanft hinaus und hoffte, sich darauf verlassen zu können, dass sie draußen blieb. Er würde in dieser Angelegenheit nur eine Chance bekommen. Ruslan Malinov war ein zu gefährlicher Gegner, um ihn entkommen zu lassen.
    Zacarias witterte sehr schnell den scheußlichen Geruch des Vampirs und folgte der Spur der schwarzen Blutstropfen, die Ruslan hinterlassen hatte. Zacarias hatte Jahrhunderte damit verbracht, das gesamte Amazonasgebiet zu erforschen, Grenzen zu überschreiten und von Land zu Land zu reisen. Er kannte jede Höhle, jeden Ort, den ein Vampir als Unterschlupf benutzen könnte, und wusste daher, wohin sein Feind sich höchstwahrscheinlich wenden würde. Außerdem hatte Marguarita recht gehabt mit ihrer Bemerkung, dass die Dunkelheit in ihm ihn in die Lage versetzte, wie die Untoten zu denken.
    Ruslan wollte so schnell wie möglich von Zacarias wegkommen, aber er würde auch so leicht wie möglich Nahrung finden wollen. Es gab einige wenige Städtchen und Haziendas in der Gegend um die Höhlen. Zacarias kannte sie alle und war überzeugt, dass Ruslan sich für die unzugänglichste entscheiden würde, kaum mehr als ein Spalt im Fels, der einem Gestaltwandler, der sich klein genug machte, erlaubte, in den schmalen, steilen Tunnel einzudringen, der tief ins Innere der Erde hinunterführte. Natürlich würde Ruslan den Eingang sichern, wie nur ein Meistervampir es konnte. Deshalb musste Zacarias entweder vor ihm dort sein – vor dem Morgengrauen, um sich in der Höhle zu verstecken und abzuwarten -, oder es könnte Stunden dauern, die Schutzzauber zu deaktivieren, und dabei könnte er von der Sonne eingeholt werden.
    Ruslan hatte einen Vorsprung, doch er war gerissen und würde wissen, dass ein Jäger wie Zacarias das Vampirblut im Wind wittern würde wie ein Wolf. Er würde falsche Fährten legen, auf der eigenen Spur zurückkehren und jeden Trick anwenden, den er kannte, um sein wahres Ziel vor dem Karpatianer zu verbergen, und das würde Zeit in Anspruch

Weitere Kostenlose Bücher