Dunkle Gier: Roman (German Edition)
Haar zu durchnässen. Von dem heißen, parfümierten Wasser und Zacarias’ hypnotisierend weicher Stimme ließ sie sich dann auf einer Welle des Glücks dahintreiben. Er lebte, und er war bei ihr. Was immer auch geschehen mochte, sie wusste jetzt, dass sie den Mann wollte, der er war – urwüchsig und immer in Alarmbereitschaft, falls es Schwierigkeiten geben sollte. Zacarias war zu großer Gewalttätigkeit imstande, wenn es nötig war, ein anspruchsvoller Geliebter – und ein ebenso anspruchsvoller Partner.
Würde der Umgang mit ihm einfach sein? Marguarita versuchte nicht, sich diesbezüglich etwas vorzumachen. Zacarias hatte ihr seinen Geist anvertraut, seine Seele, alles, was ihn ausmachte, sodass sie alles von ihm sah und mit ihm teilte. Sie wusste, dass er sich nie wie ein normaler Karpatianer, der seine Seelengefährtin gefunden hatte, fühlen würde, wenn er nicht fest in ihr, Marguarita, verankert war. Doch was er vielleicht niemals verstehen würde, war, dass es sie ängstigte, ihn sich auf der Jagd vorzustellen ohne das Dunkel in ihm, das ihm diese zusätzliche Schärfe gab. Deshalb musste er es sich bewahren. Weil er niemals die Jagd aufgeben würde, um Böses zu vernichten. Nie. Und so sollte es auch sein.
Den Kopf an den Wannenrand gelehnt, Zacarias’ Hände in ihrem Haar, die das Shampoo einmassierten, hatte Marguarita das Gefühl, sich in einer Art Traumwelt zu befinden. Zacarias murmelte leise Worte in seiner eigenen Sprache, und Marguarita überließ sich diesem Singsang seiner rauen und dennoch samtenen Stimme und gab sich ganz in seine liebevolle Obhut. Es gab nur diesen Moment, Zacarias und das sinnliche Vergnügen des heißen Wassers auf ihrem Körper.
Marguarita hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging. Das Wasser blieb heiß, während er ihr Haar ausspülte und danach ihren Körper zu waschen begann, ihr Gesicht zuerst und dann mit größter Gründlichkeit und Sanftheit alle anderen Körperteile. Tränen brannten hinter ihren Lidern, denn so zärtlich hatte sie sich ihn nie vorgestellt. Sie bezweifelte sogar, dass er selbst sich dieser Fähigkeit zur Zärtlichkeit bewusst gewesen war. Eine langsame Hitze durchflutete Marguarita, als die Berührungen seiner Hände sinnlicher und fordernder wurden. Mit der gleichen Umsicht, wie er sie gewaschen hatte, trocknete er sie ab, nahm sich Zeit für ihr Haar und trocknete es, während er es ausbürstete. Erst dann hob er sie auf die Arme und trug sie zu ihrem Bett.
Mit exquisiter Zärtlichkeit legte er sie auf die kühlen Laken. Dort in der Dunkelheit, mit seinem außergewöhnlich guten Sehvermögen, untersuchte er noch einmal ihren Körper, weil Zacarias sich wieder einmal jeden Zentimeter von ihr einprägen musste und sich mit eigenen Augen überzeugen wollte, dass keine Spuren von der Umwandlung oder DS’ Misshandlungen zurückgeblieben waren. Seine Zunge glitt verführerisch über ihren Mund, seine Fingerspitzen streichelten ihre Brüste, wanderten zu ihren Rippen hinunter und über die Biegung ihrer Hüfte noch ein wenig tiefer. Plötzlich ergriff ihn ein heftiges Verlangen nach ihr, und er wollte jeden Zentimeter von ihr kosten. Sie war seine Frau – die einzige, die es je in seinem Leben geben würde, die sein Herz erfüllen und seine Seele so weit wiederherstellen würde, dass er ein Leben haben konnte.
Sein Mund kehrte zu ihrer Brust zurück, um deren zarte Spitzen zu liebkosen. Als er die Hitze, die in Marguarita aufstieg, spürte, schob er ein Knie zwischen ihre Beine und spreizte sie ein wenig. Er wollte sich Zeit lassen und sie auf solche Höhen der Ekstase führen, dass sie nie wieder herunterkommen würde. Aber er fieberte auch danach, sich mit ihr zu vereinen, mit Körper und Seele mit ihr eins zu werden. Er musste sich wieder vollständig fühlen. Das Dunkel in ihm musste so weit zurückgedrängt werden, dass es Wochen brauchen würde, um zurückzukehren.
Komm zu mir! , lud er sie zärtlich ein. Schenk mir deine Liebe, Marguarita, deine Zärtlichkeit! Verströme dein Licht in mir und erfülle mich mit dir! Ich brauche dich.
Noch nie im Leben hatte er zugegeben, jemanden zu brauchen. Aber sie verstand, und er spürte, wie sie in ihn hineinglitt mit ihrem wundervollen Licht, so warm und erfüllt von einer Emotion, die er vielleicht niemals erfassen würde. Das Gefühl überwältigte ihn, und wie immer war er versucht, es beiseitezuschieben, aber nicht jetzt. Nicht in dieser Nacht. Sanft schob er die Hand zwischen ihre
Weitere Kostenlose Bücher