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Dunkle Reise

Dunkle Reise

Titel: Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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als bis zum nächsten Stall, wo er im Namen des Fürsten Pferde requirieren konnte. Vorausgesetzt, Barras spielte dann noch eine Rolle. Alles in allem mochte es am einfachsten sein, wenn Barras bis dahin von der Bildfläche verschwunden wäre.
    Aber das wäre Mord. Einen anderen Weg, ihn auszuschalten, gab es nicht. Ich dachte nicht daran, über das Schicksal eines Georghe Barras Tränen zu vergießen, aber trotzdem… Ihm die Kehle durchzuschneiden, während er schlief oder in die andere Richtung schaute… na ja.
    Um die Mittagszeit grübelte ich noch immer darüber nach, als wir am Tisch in der Kajüte saßen und Brot und Rindfleisch mit Bohnen aßen. Für Silvus und mich gab es Wein; wir tranken ihn mit Wasser und saßen schweigend. Ein Gardist blieb am Fuß des Niedergangs in Sicht. Alle anderen verzogen sich gleich nach dem Essen auf Deck, um den Sonnenschein zu genießen. Ausgenommen Arienne. Sie blieb in ihrer Kabine.
    Am frühen Nachmittag trübte es sich ein, und über dem Fluss bildete sich ein Dunst. Ich war voller Unruhe und beobachtete den Westhimmel. Es sah hoffnungsvoll aus. Die dunklen Wolkenbänke waren nicht mehr weit, und über ihnen türmten sich gewittrige Wolkengebirge in der schwülen Luft. Gegen Abend hörten wir Donnergrollen, und Flächenblitze erhellten geisterhaft die Flusslandschaft.
    Kurz vor dem Dunkelwerden kamen wir in ein Dorf, dessen Häuser über dem Kiesstrand standen, der den Wasserstand bei Überschwemmungen markierte. Hinter dem Dorf stand ein größeres Haus auf einer Anhöhe, umgeben von einem Park, der sich von den bestellten Feldern und Weiden ringsum als dunkle Silhouette abhob. Silvus spähte wachsam hinüber, prägte sich die Geländeformen und die Krümmung des Flusses ein. Ich wusste es, weil ich das Gleiche tat.
    »Morgen werden wir in Conflans sein, meine Herren.« Es war Grames, der auf leisen Sohlen hinter uns herangekommen war. Es war ein Glück, dass Silvus und ich selten Worte brauchen. »Das Dorf dort heißt Unterswir.«
    »Es hat ein Gasthaus«, sagte Silvus, der die Augen zusammenkniff. An einem Mast vor einem Gebäude, das etwas größer und stattlicher als die anderen war, hatte jemand einen grünen Buschen gebunden. »Werden wir Halt machen?«
    »Für die Nacht?« Grames überlegte, als wäre der Vorschlag neuartig. »Wir wollten nur die Pferde wechseln.« Er schien diese Feststellung für ausreichend zu halten.
    »Es wird bald regnen. Und ich könnte ein Bad und eine warme Mahlzeit gebrauchen.« Silvus’ Stimme klang müde.
    Ich wagte nicht, ihn anzusehen. In der Vergangenheit war ich mit Silvus de Castro sehr viel weiter gereist, und bei weitem weniger bequem. Seine Ausdauer war viel größer, als man seiner hageren Gestalt zutrauen würde. Doch wenn man ihn nicht kannte, klang es wie eine vernünftige Überlegung, und sie ließ Grames zögern. Eine Weigerung würde die liebenswürdige Vorstellung zerstören, die er aufrechtzuerhalten suchte: dass wir Gäste statt Gefangene seien. Es würde uns und Arienne unseren wahren Status vor Augen führen. Ich fragte mich, ob das für ihn Grund genug sei, auf unseren Vorschlag einzugehen.
    »Ich bezweifle, dass das Wirtshaus ein richtiges Bad hat«, wandte Grames ein.
    Silvus gab Ungeduld zu erkennen. »Wenigstens werden die Leute einen Bottich, warmes Wasser und eine gewisse Zurückgezogenheit bieten können. Um Himmels willen, Mann, Sie werden doch nicht erwarten, dass wir in Anwesenheit einer Dame im Fluss baden, oder?«
    Vielleicht war es der Tonfall, der Grames umstimmte, aber wohl eher der Hinweis auf Arienne.
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt.« Er eilte davon, um mit Barras zu beraten.
    »Nun werden wir sehen«, murmelte Silvus. Ich begnügte mich mit einem Kopfnicken. Was wir nun sehen würden, war, wer sich für den Schiffsführer hielt. Der wahre Chef war natürlich Barras, aber Nathan mochte ihm eingeschärft haben, auf Grames einzugehen, und Grames hatte gute Gründe, uns noch eine Weile gut zu behandeln. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert, als Arienne erwähnt worden war. Konnte sie der eigentliche Grund sein?
    Gardisten waren in Hörweite.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich in diesem Wirtshaus einen ruhigen Nachtschlaf finden würde«, bemerkte ich, als dächte ich, dass es dort Wanzen geben könnte.
    »Ach, das Haus sieht von hier aus recht ordentlich aus. Es wird wenigstens eine Badegelegenheit und saubere Betten geben. In ordentlichen Zimmern mit Türen und Fenstern.« Die zu

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