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Dunkle Reise

Dunkle Reise

Titel: Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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Ser, weil es mein eigener sein wird«, sagte er.
    Ich fühlte in meinem Geldbeutel nach unseren gemeinsamen Mitteln. Natürlich würde er versuchen, uns den Sattel zu überhöhtem Preis zu verkaufen, und das konnten wir uns nicht leisten. Ich musste einen klugen Mittelweg zwischen einem Aristokraten in Eile und einem harten Schacherer finden.
    »Nicht mehr als vier Kronen, de Parkin«, sagte Silvus. »Lieber reite ich ohne Sattel, als dass ich mich anschmieren lasse.« Er wusste bis auf den letzten Groschen, wie viel wir hatten.
    Ich nickte. »Vier Kronen für den Sattel und zwei Pfennige für das Frühstück.«
    Der Mann grunzte zustimmend. »Gehen Sie zu meiner Frau. Ich werde die Pferde fertigmachen, bevor Sie gegessen haben, Ser.« Er führte die Tiere zum Stall.
    Während der Mahlzeit rutschte ich unruhig herum – ich konnte mir nicht helfen. Silvus hingegen aß ruhig und mit der Höflichkeit des geborenen Edelmannes. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor er seinen Krug auf den Tisch stellte und aufstand. Er machte eine halbe Verbeugung zu der Frau, die sich mit einem ungeschickten Knicks revanchierte, und wir gingen hinaus auf den Hof. Silvus zog seine Handschuhe an.
    Die Pferde standen bereit. Sie kamen nicht ganz an diejenigen heran, die wir vorher gehabt hatten, aber es waren gute Reitpferde von ehrlicher Abstammung, vier oder fünf Jahre alt und ausgeruht. Wir prüften die Sattelgurte und Steigbügelriemen, saßen auf und ritten hinaus, nachdem ich dem Mann sein Geld gegeben hatte.
    Die Straße führte in Windungen weiter, schien aber vom geraden Nordkurs ein wenig nach Osten abzuweichen. Es war jetzt heller Tag und die Jagd musste begonnen haben.
    »Wie viel Vorsprung werden wir deiner Meinung nach haben?«, fragte ich. Ich hatte meine eigene Berechnung angestellt und wollte sehen, wie genau ihre Übereinstimmung mit Silvus’ Schätzung war.
    »Vorsprung? Nun, mal sehen.« Er überlegte, als hätte er überhaupt nicht daran gedacht. »Barras muss die Luke durchbrochen haben, als wir die erste Pferdefurt erreichten, nehme ich an. Er wird sich denken, dass wir nach Westen reiten, und auch wissen, dass seine Aussichten, zu dieser Nachtzeit irgendwelche Reiter auf der betreffenden Straße zu treffen, sehr gering oder gleich null sind. Also muss er zu Fuß in der Dunkelheit das nächste Haus mit einem Stall aufgesucht, die Leute aus den Betten geholt, ihre Klepper im Namen des Fürsten requiriert haben und losgeritten sein. Das alles braucht Zeit – mehrere Stunden, schätze ich. Er wird das Dorf erreichen, hören, dass wir durchgekommen sind, aber inzwischen wissen, dass er keine Chance hat, uns selbst einzufangen. Also wird er zum nächsten Posten der Grenzgarnison geritten sein.«
    »Wo ist der?«
    »Hast du nicht zugehört? Shelby, sechs Meilen südlich der Poststation und vielleicht zwei südlich der Kreuzung. Dorthin wird Barras reiten. Ich rechne damit, dass er in einer Stunde oder so dort ankommen wird, wenn er sich beeilt – und das wird er tun.«
    »Und dann wird die Jagd aufgehen.«
    »Ja. Darum verlassen wir diese Straße und reiten auf der nächsten brauchbaren Wegspur nach Westen. Er wird Reiter nach Norden und Süden schicken und gegen Abend in der Poststation hören, dass wir dagewesen sind. Aber er kann nicht wissen, wohin wir von dort weitergeritten sind, und das Moorland ist jetzt nur einen halben Tagesritt entfernt. Er wird mindestens so weit hinter uns sein.«
    Ich grunzte. Die gleiche Rechnung hatte ich selbst aufgemacht. Es schien einleuchtend.
    Im Norden grenzt man die Weideflächen und Felder durch Trockenmauern aus Lesesteinen voneinander ab, während weiter südlich, wo der Boden weniger steinig ist, Hecken bevorzugt werden. Bei der nächsten Mauerlücke, wo ein Feldweg mit eingeschnittenen Wagenspuren neben einem Bach nach Westen abzweigte, verließen wir die Straße. Es gab Gatter aus Flechtwerk, ich saß ab, öffnete sie und schloss sie wieder hinter uns. Ich sagte mir, dass es geschehe, damit niemand wissen sollte, dass wir hier durchgekommen waren, aber ich war ein Bauernsohn.
    Der Weg stieg an. Die Felder wurden kleiner und steiniger, und zuletzt bogen die Wagenspuren, denen wir folgten, zu einem Gehöft ab. Hier stellten wir uns als Landvermesser vor, die für den Fürsten arbeiteten, und kauften Brot und Käse, Äpfel und Hafer. Die Bäuerin hatte ein hartes Gesicht und war schweigsam, verkaufte aber bereitwillig. Jenseits des Gehöfts wurden die Hügel steiler und

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