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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dir eine Ozeanüberfahrt gefallen? Ich glaube, das wäre genau das Richtige, um deine Nerven zu beruhigen und deine Gesundheit wieder herzustellen.«
    »Ich will mein Kind. Er ist alles, was ich brauche.«
    »Das Kind ist tot.«
    »Nein, nein, nein!« Amelia sprang erneut auf, um sich an ihn zu klammern. »Sie haben ihn gestohlen. Er lebt, Reginald. Unser Kind lebt. Der Arzt, die Hebamme, sie haben alles geplant. Ich weiß jetzt alles, ich verstehe alles. Du musst zur Polizei gehen, Reginald. Dort werden sie dir zuhören. Du musst bezahlen, ganz gleich, wie viel Lösegeld sie verlangen.«
    »Das ist Irrsinn, Amelia.« Gewaltsam löste er ihre Hand von seinem Rockaufschlag, strich dann über die Falten, die ihre Finger in dem Stoff hinterlassen hatten. »Ich werde ganz bestimmt nicht zur Polizei gehen.«
    »Dann tue ich es. Morgen gehe ich hin.«
    Nun verschwand sogar sein kaltes Lächeln, bis sein Gesicht wie versteinert war. »Nichts dergleichen wirst du tun. Du bekommst eine Überfahrt nach Europa und zehntausend Dollar, mit denen du dir in England ein neues Leben aufbauen kannst. Das werden meine Abschiedsgeschenke für dich sein.«
    »Abschied?« Amelia tastete nach einer Armlehne und sank auf einen Stuhl, als ihre Beine unter ihr nachgaben. »Du … du könntest mich jetzt verlassen?«
    »Zwischen uns kann es nichts mehr geben. Ich kümmere mich darum, dass du gut untergebracht wirst, und ich glaube, dass die Seereise dich wieder auf die Beine bringen wird. In London musst du einen anderen Beschützer finden.«
    »Wie kann ich nach London fahren, wenn mein Sohn …«
    »Du fährst«, unterbrach Reginald sie und nippte an seinem Drink. »Oder du bekommst gar nichts von mir. Du hast keinen Sohn. Du hast nichts außer dem, was dir zu geben ich für richtig erachte. Dieses Haus und alles, was darin ist, die Kleider auf deinem Leib, der Schmuck, den du trägst, das alles gehört mir. Es wäre klug von dir, dich daran zu erinnern, wie leicht ich es dir wegnehmen kann.«
    »Wegnehmen«, flüsterte Amelia, und irgendetwas in seinem Gesicht, etwas in ihrem zersplitterten Verstand ließ sie die Wahrheit erkennen. »Du willst mich loswerden, weil … du weißt es. Du hast das Baby genommen!«
    Reginald musterte sie, während er seinen Whiskey austrank. Dann stellte er das leere Glas auf den Kaminsims. »Glaubst du, ich würde einem Geschöpf wie dir erlauben, meinen Sohn großzuziehen?«
    »Meinen Sohn!« Amelia sprang erneut auf, die Hände wie Klauen gekrümmt.
    Die Ohrfeige ließ sie innehalten. In den zwei Jahren, in denen Reginald ihr Beschützer gewesen war, hatte er nie die Hand gegen sie erhoben.
    »Hör mir jetzt zu, und zwar genau. Es wird nicht herauskommen, dass mein Sohn ein Bastard ist, der Sohn einer Hure – das werde ich nicht zulassen. Er wird in Harper House aufwachsen, als mein rechtmäßiger Erbe.«
    »Deine Frau …«
    »… tut, wie ihr geheißen. Und das wirst du auch, Amelia.«
    »Ich gehe zur Polizei.«
    »Um dort was zu erzählen? Der Arzt und die Hebamme, die bei dir waren, werden attestieren, dass du von einem tot geborenen Mädchen entbunden wurdest; andere werden zugleich attestieren, dass meine Frau einen gesunden Jungen zur Welt gebracht hat. Dein Ruf, Amelia, wird gegen meinen nicht ankommen, ebenso wenig wie gegen den von Arzt und Hebamme.
Deine eigenen Dienstboten werden es bezeugen, und auch, dass du krank warst und dich merkwürdig verhalten hast.«
    »Wie kannst du so etwas tun?«
    »Ich brauche einen Sohn. Glaubst du, ich habe dich aus Zuneigung auserwählt? Du bist jung und gesund – oder warst es zumindest. Ich habe dich bezahlt, und zwar gut bezahlt, für deine Dienste. Auch für diesen erhältst du eine Entschädigung.«
    »Du wirst ihn mir nicht vorenthalten. Er gehört mir.«
    »Nichts gehört dir außer dem, was ich dir gewähre. Du selbst hättest dich doch seiner entledigt, wenn du die Gelegenheit dazu gehabt hättest. Du wirst auf keinen Fall in seine Nähe kommen, weder heute noch irgendwann später. In drei Wochen geht dein Schiff. Ein Guthaben von zehntausend Dollar wird auf dein Konto eingezahlt. Bis dahin gehen deine Rechnungen zur Bezahlung weiterhin an mich. Das ist alles, was du bekommst.«
    »Ich bringe dich um!«, schrie Amelia, als Reginald sich anschickte, den Salon zu verlassen.
    Zum ersten Mal seit seiner Ankunft sah Reginald amüsiert aus. »Du bist grotesk. Aber das sind Huren im Allgemeinen. Ich versichere dir eines: Wenn du in meine Nähe oder in

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