Dunkle Symphonie der Liebe
Blut
oder an der Erde selbst liegen. Ich habe einige Theorien, aber noch nichts
Stichhaltiges.«
»Ich habe nie daran gedacht,
dass ich durch die Umwandlung von Antonietta praktisch verlange, mit dem
Schmerz über den Verlust eines Kindes fertig zu werden. Raven hat schon ein
Kind zur Welt gebracht; ich hatte angenommen, dass sie ohne weiteres weitere
bekommen könnte.«
»Raven hat karpatianisches Blut
in ihren Adern, genau wie wir anderen«, sagte Eleanor. »Wir alle hatten
gehofft, es würde ihr nicht so wie uns ergehen.«
Byron fuhr sich mit einer Hand
durchs Haar. »Antonietta hat durch die Umwandlung schon sehr viel mitgemacht.
Ich hätte gründlich darüber nachdenken sollen, bevor ich sie voll und ganz in
unsere Welt brachte. Ich will nicht, dass sie den Verlust eines Kindes
bewältigen muss.« Er erinnerte sich an Eleanors seelische Qualen, als sie ein
Kind nach dem anderen verlor. Und Diedre, Vlads Schwester, war in schwere
Depressionen verfallen.
»Ich will Antonietta keine
falschen Hoffnungen machen, dass wir ein Kind bekommen könnten. Ich habe mir
immer vorgestellt, dass ich Kinder haben würde, wenn ich meine Gefährtin erst
einmal gefunden habe, aber sie hat sich damit abgefunden, nie eine Familie zu
gründen, weil sie glaubte, sie würde nicht den richtigen Mann finden. Ich
möchte verhindern, dass sie sich auf Kinder freut, nur um dann ihr Baby zu
verlieren.«
Eleanor seufzte leise. »Ich
habe im Lauf der Jahre viele Kinder verloren. Bei Diedre waren es sogar noch
mehr als bei mir, und doch haben wir es immer wieder versucht. Nicht, wie viele
glauben, zum Wohl unserer Art, sondern weil ein Kind ein Schatz ist, den wir
hüten müssen, ein unvergleichliches Geschenk. Sag Antonietta die Wahrheit, und lass
sie selbst entscheiden.«
Byron? Brauchst du mich? Warum
bist du so traurig? Heute ist unser Hochzeitstag.
Antonietta war ganz plötzlich
in seinem Bewusstsein und gab ihm Wärme und Liebe. Ich werde dich immer
brauchen. Bist du nervös?
Sie lachte leise, und der Klang
ihres Lachens strich über seine Haut und rührte an sein Herz. Ich fürchte, nein. Das
kommt von dir, nicht von mir. Ich fühle mich phantastisch.
Wehe, du kommst zu spät und
lässt mich wie einen Idioten dastehen!
Ich kann mir nicht vorstellen,
dass du jemals irgendwo wie ein Idiot dastehst. Antonietta lachte leise und
wandte sich vom Spiegel ab. Ihr Zimmer schien voller Familienmitglieder zu
sein, die sich alle um sie scharten, um ihr zu helfen. Sogar die kleine Marguerite,
die ihr bestes Kleid trug, hatte kommen dürfen. Franco hatte sie behutsam in
den bequemsten Sessel gesetzt.
»Sprichst du gerade mit Byron
?«, erkundigte sich Tasha neugierig. »Er ist auch telepathisch veranlagt,
stimmt's? Diego überhaupt nicht. Ich habe es versucht, aber er stammt nicht aus
dieser Gegend und ist kein bisschen telepathisch. Du hast gesagt, dass es dir
nichts ausmacht, wenn ich ihn einlade, und ich habe ihn gebeten, die Kinder
mitzubringen. Ich möchte, dass alle sie kennen lernen.«
Antonietta küsste Tasha auf die
Wange. »Heute ist für uns alle der perfekte Tag, um seine Kinder kennen zu
lernen. Ich will meine ganze Familie bei mir haben und natürlich jeden, den ihr
liebt.«
Franco streckte eine Hand aus
und strich über eine lose Haarsträhne. »Und du willst es wirklich, Toni? Dieser
Mann ist für die Ewigkeit.«
»Ich bin mir absolut sicher,
Franco.« Antonietta konnte die Freude spüren, die aus ihr herausströmte. »Er
ist genau der Richtige für mich. Alles, was ich mir jemals gewünscht habe. Geht
es dir bei Marita auch so?«
»Ich wusste vom ersten Moment
an, dass sie meine andere Hälfte ist. Ich habe ihr keine Chance gegeben, von
mir wegzukommen. Wochenlang habe ich mich um sie bemüht. Ich glaube, ich habe
ihr mit meiner Beharrlichkeit Angst gemacht.« Er wandte den Kopf zu seiner
Frau um.
Das Lächeln, das Marita ihm
schenkte, war ein wenig zaghaft. Sie machte sich an Marguerites Haar zu
schaffen. Celt legte seinen Kopf auf den Schoß des kleinen Mädchens. Marita
erhob keine Einwände, sondern erlaubte Marguerite, den Hund hinter seinen
seidigen Ohren zu kraulen.
Antonietta senkte die Stimme.
»Ich weiß, dass wir Verluste hinnehmen mussten, weil wir die Demonesinis bei
den letzten drei Aufträgen unterboten haben, Franco, und dass du dir deswegen
Sorgen machst. Aber du kannst ganz beruhigt sein. Sie waren nämlich gezwungen,
Aktien zu verkaufen, um den finanziellen Verlust aufzufangen, und Nonno hat
sie
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