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Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd , Mathilde Madden , Portia Da Costa
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Aber warum?«
    »Sag du es mir, Merle.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was habe ich getan, Merle? Was mache ich, was dem Clanrat der Vampire nicht gefällt?«
    Sie weiß die Antwort sofort, legt aber dennoch eine winzige, atemlose Pause ein, bevor sie es ausspricht. »Du vollziehst die Blutriten mit Menschen.«
    Er nickt.
    »Der Clanrat der Vampire hat nur behauptet, dass du für die Macht der Gerechten eintrittst, weil das für die Regierung der Menschen eine so angsteinflößende Vorstellung war. Er wollte dich vor allem gefangen nehmen. Die Vampire haben angeboten, die Cobalt-Stiftung zu finanzieren, damit sie das erledigte und es aussah, als täten sie damit der Regierung einen Gefallen. Als wiesen sie nicht nur auf etwas hin, das zum Problem werden könnte, sondern böten auch noch eine einfache Methode an, damit fertig zu werden. Auf kostengünstige Art.« Sie hält inne und sieht einen Moment lang auf ihren Teller hinunter. Plötzlich ist sie nicht mehr wirklich hungrig. »Aber warum haben meine Eltern das nicht durchschaut? Sobald sie von Magdalena erfahren haben. Wieso haben sie nicht erkannt, dass die ganze Geschichte keinen Sinn ergibt?«
    »Vielleicht wollten sie das gar nicht. Der Clanrat der Vampire hat sie sehr ordentlich dafür bezahlt, mich zu vernichten. Wahrscheinlich mochten sie das, was man ihnen erzählt hat, nicht so genau unter die Lupe nehmen.« Er unterbricht sich und sieht sie an, verbrennt sie mit dem Feuer, das sich in seinen Augen spiegelt. Sie spürt, wie das Blut unter ihre Haut schießt. Er ist so schön. In diesem Moment würde sie ihm alles schenken. Sogar das. Mehr als das. Wenn er sie jetzt fragte, würde sie ihm erlauben, seine Reißzähne in sie zu schlagen. Von ihr zu trinken. Sie bis zum Tod auszusaugen. »Niemand weiß, wer ich bin, Merle«, sagt er langsam, mit versagender Stimme. »Oder woher ich komme. Nicht einmal ich selbst. Ich weiß nur, dass ich ein Vampir bin. Wenn man dem Rat glauben will, hat er seit über hundert Jahren keine Erschaffung eines neuen Vampirs mehr genehmigt. Aber ich bin noch keine vierzig. So etwas kann man feststellen, verstehst du, durch Gewebeanalyse. Oberon ist Hunderte von Jahren alt, deswegen riecht er für dich so säuerlich. Vampire sind schon unsterblich, aber nichts währt wirklich ewig. Der Verfall verläuft nur sehr langsam.
    Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich in einem Krankenhaus aufgewacht bin und nicht wusste, wer ich war. Die Sonne hatte mich verbrannt. Keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist. Den Namen, Darius Cole, haben andere für mich erfunden. Cole ist, nehme ich an, eine Anspielung auf meine verkohlte Haut.«
    »Uhhh, Vampire sind so ekelhaft.« Sobald die Worte heraus sind, kommt sie sich wie eine Idiotin vor. Das sind die Nerven. Sie fängt Darius’ Blick auf. »Herrgott, tut mir leid.«
    »Schon gut. Ich weiß ja, wer du bist. Und auf gewisse Weise hast du ja recht. Es ist ekelhaft. Der Clanrat hat einen Namen gewählt, über den er sich amüsieren konnte, als sie mich holen kamen. Wahrscheinlich haben sie Leute, die sie benachrichtigen, wenn so etwas passiert.« Er trinkt noch einen Schluck und fährt dann fort. »Da der Rat abgesehen von dem Umstand, dass ich offensichtlich illegal erschaffen war, keine Ahnung hatte, wer ich war, wusste er nichts Rechtes mit mir anzufangen. Ich hatte keinen Stammbaum. Für einen Vampir ist die Abstammung alles; sie bestimmt seinen Status, wo man lebt, wen man liebt. Ohne Abstammung war ich ein Nichts. Erstaunlich, dass sie mir nicht auf der Stelle einen Pflock ins Herz gestoßen haben.
    Stattdessen übergaben sie mich den Roten Dolchen. Das ist ein weiterer Clan, genauso boshaft und brutal wie die Schwarzen Smaragde, aber weit weniger einflussreich. Deswegen bekamen sie mich wahrscheinlich aufs Auge gedrückt. Sie haben mir nicht viel darüber erklärt, was ich war und was das bedeutete. Ich bin oft weggelaufen. Magdalena habe ich in der Nachbarstadt kennengelernt.« Er hält inne und nimmt noch einen kleinen Schluck aus seinem Glas.
    Als er es absetzt, klebt Blut an seinen Zähnen. »Als ich zu den Roten Dolchen kam, war ich mir meiner übersinnlichen Kräfte nicht besonders bewusst, doch als ich sie besser beherrschen lernte, wurde mir klar, dass sie viel stärker waren als alles, was die Vampire um mich herum zu bieten hatten. Telepathie ist eine seltene Gabe, und es ist äußerst ungewöhnlich, wenn ein Vampir in der Lage ist, die Gedanken eines anderen über längere Zeit

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