Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition)
anderen Gang und trat aufs Gaspedal.
Noch einmal sog Teresa den Atem ein und warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu. Zack wirkte wieder ruhig, gelassen und vollkommen auf die Straße konzentriert. Falls er ihre verrückten Gedanken spürte, ließ er sich nichts anmerken.
Teresa sah aus dem Fenster in die Dunkelheit hinaus, unterdrückte ihre umherschießenden Ideen und versuchte an nichts zu denken.
3
»Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen … Nur ein Zimmer? Als ich angerufen habe, sagten Sie, Sie hätten zwei frei.«
»Bedaure sehr, Miss Johnson. Ich fürchte, das war ein Irrtum. Das Hotel ist für die Hochzeit ausgebucht, und es ist nur ein Zimmer auf Ihren Namen reserviert.«
Den Rest seiner Standard-Rede über Klappbetten, zusätzliches Bettzeug und eine Rückerstattung hörte Teresa kaum noch. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt Zack und dem gewitterschweren Ausdruck in seinen Augen. Sie hatte ihn noch nie, nie so aufgewühlt erlebt, und es erstaunte sie nicht, als er ihren Arm nahm und sie von der Rezeption wegsteuerte.
»Sieh mal … Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn wir uns ein Zimmer teilen. Soll ich dich nicht hierlassen und morgen Abend wiederkommen, rechtzeitig zur Trauung? Dann dämmert es schon wieder … und wenn ich den Wagen in der Garage lasse, brauche ich auch nicht durchs Tageslicht, wenn ich losfahre.«
Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, ärgerte Teresa sich über ihn. Wo in aller Welt lag das Problem? Sie waren Freunde. Auch wenn sie kein Paar waren, konnten sie doch wohl ein paar Nächte in einem Zimmer miteinander auskommen? Für einen so intelligenten und normalerweise gleichmütigen Mann stellte er sich lächerlich an.
»Red keinen Unsinn. Wir kommen klar. Es ist kein Problem.« Doch plötzlich schien es eins zu sein. Zack war so still und reglos wie immer, aber trotzdem wirkte er wie von einer Aura seltsamer Energie umgeben. Wut? Besorgnis? Etwas ganz Anderes? Vollkommen entnervt sagte sie das Erste, was ihr in den Sinn kam. »Ich falle schon nicht über dich her, falls es das ist, was du befürchtest. Ich werde mich streng platonisch verhalten.«
Finger legten sich um ihren Arm wie eine Eisenzange. »Deinetwegen mache ich mir auch keine Sorgen, Teresa.« Seine Stimme klang leise, eindringlich und fremd. Er ließ ihren Arm los, und automatisch rieb sie sich die schmerzende Stelle. »Es ist nur einfach keine gute Idee.«
»Warum nicht? Offensichtlich findest du mich nicht anziehend, sonst wäre dir nichts lieber, als ein Zimmer mit mir zu teilen!«
»Da irrst du dich, Teresa, gründlich.«
Zack warf die Lippen auf und sah aus, als wolle er fortfahren, doch da ließ sich der Angestellte hinter der Rezeption hören. »Soll ich nun wegen des zusätzlichen Bettzeugs beim Zimmermädchen anrufen, Miss Johnson?«
Und? Teresa sprach das Wort nicht aus, aber Zack schien es dennoch zu hören. Einen Moment lang schloss er die Augen, als wöge er im Bruchteil einer Sekunde tausend Möglichkeiten ab. Dann schlug er sie wieder auf und nickte kaum wahrnehmbar.
In Teresas Kopf drehte sich alles, als sie sich von ihm abwandte und wieder an die Rezeption trat.
Oben auf ihrem Zimmer sahen sie einander über ihr aufgetürmtes Gepäck hinweg an.
Teresa versuchte sich an einem Lächeln, und kurz wirkte Zacks Miene undeutbar – ein wunderschönes, leeres, unbeschriebenes Blatt.
Würde er es ihr erklären? Ihr sagen, was er unten im Foyer gemeint hatte?
»Zack, was wolltest du unten sagen … darüber, dass ich mich irre?«
Er wandte die Augen in Richtung Bett ab, und dann zuckte sein Blick sofort zurück, als wäre es die Sonne, und der Anblick verbrenne ihn.
»Du irrst dich. Ich fühle mich zu dir hingezogen, aber es ist einfach keine gute Idee, das weiterzuführen.«
Einen Moment lang hätte Teresa am liebsten Luftsprünge gemacht und Schreie ausgestoßen. Du magst mich. Ich wusste es. Ich habe es einfach gewusst.
»Aber warum ist es keine gute Idee? Du musst doch gemerkt haben, dass ich dich auch anziehend finde.« Der Drang, umherzutanzen, verwandelte sich in ein starkes Bedürfnis, ihn wegen seiner Begriffsstutzigkeit zu schütteln.
»Das lässt sich nicht so einfach erklären, Teresa.« Seine Stimme klang wehmütig. Sie spürte, dass irgendein großes Hindernis zwischen ihnen stehen musste. Es schmerzte ihn und erweckte in ihr den Drang, ihn zu umarmen; nicht sexuell, sondern nur, um ihn zu trösten. »Bitte vertrau mir …« Er zuckte schwer und resigniert
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