Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition)
schmerzte wie ein Messerstich, aber es gab keinen Grund, sich die nächsten paar Tage zu verderben, indem sie darüber nachgrübelte. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit erneut dem Eigelb zu, das sie mit Toast auftunkte.
Und doch stellte sie fest, dass sie, obwohl sie aß und vor Vergnügen seufzte, Zack beobachtete, der in einem Lehnstuhl saß, Zeitung las und gelassen sein Frühstück trank.
Was ist das für ein Zeug?
Wenn etwas wie Blut aussah und nach Blut roch, hieß das dann, dass es auch Blut war?
Nein, Vampire sind reine Erfindung. Dracula und Buffy gibt es nicht. Das sind nur Geschichten.
Er geht nicht in die Sonne, behauptet aber, das läge an seinen Allergien.
Hör auf.
Anscheinend war er Mitte bis Ende Zwanzig, aber wer konnte beurteilen, ob das wirklich sein Alter war? Sie kannte ihn noch nicht lange genug, um sich ein Urteil darüber zu erlauben.
Lass das.
Aber hieß es nicht, Vampire seien unnatürlich schnell und stark?
Teresas Gabel klapperte auf den Teller, und Zack schaute von seiner Zeitung auf. »Alles in Ordnung mit dem Speck?«
»Ja, ist lecker, danke.« Sie beschäftigte sich wieder mit dem Teller, obwohl ihr mit einem Mal die Kehle so zugeschnürt war, dass sie nicht mehr essen konnte.
Zack konnte sich schnell wie der Blitz bewegen und sie hochheben, als wöge sie nichts.
Nein, sei nicht dumm. Du glaubst doch nicht an Geister, Löffelbiegen oder Ouija-Bretter … warum in aller Welt willst du dann plötzlich anfangen, an Vampire zu glauben?
Und trotzdem grübelte sie. Wenn sie ihn verstohlen über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg ansah, wie er seine Zeitung umblätterte, sah er für sie wie ein normaler Mensch aus. Er war teuflisch gut aussehend und hatte ziemlich blasse Haut, aber etwas Unheimlicheres war nicht an ihm.
Spiegel! Genau! Hatte sie jemals wirklich Zacks Spiegelbild gesehen?
Sie trank ihren Kaffee und zerbrach sich den Kopf darüber.
Nein, sie konnte sich nicht erinnern, Zack einmal im Spiegel gesehen zu haben. Aber was hieß das schon? Sie hatte nie bewusst darauf geachtet.
Und sie würde jetzt auch nicht damit anfangen, beschloss sie. Sorgfältig vermied sie es, zum Frisiertisch zu sehen.
Gegen halb zwölf waren Vampire das Letzte, an das Teresa dachte.
Sie hatten ein Mittagessen vor sich, und vorher noch einen Cocktailempfang für Gäste, die früh angekommen waren, so wie sie. All ihre sogenannten Freunde würden da sein; diejenigen, die so mitfühlend – und insgeheim schadenfroh – gewesen waren, als Steve ihr den Laufpass gegeben hatte. Und jeder davon würde einen Partner im Schlepptau haben.
Ohne Zack wäre das ein absoluter Albtraum geworden.
Als sie aus dem Bad kam, sich das Haar aufschüttelte und hoffte, dass ihr knappes, zweiteiliges Seidenkleid keinen dicken Hintern machte, traf sie ihn auf dem Bett sitzend an, wo er auf sie wartete.
Er sah großartiger aus denn je, falls das überhaupt möglich war.
Sie war sich nicht sicher, wie viele Anzüge er in seinem Koffer hatte, aber dieser war dunkelblau, leicht und die pure, fließende Eleganz, genau wie er selbst. Auch sein Hemd bestand aus blauer Seide, nur ein paar Schattierungen heller. Er betrachtete stirnrunzelnd zwei passende Krawatten.
Teresas Herz machte einen Satz. Warum musste das Leben bloß so kompliziert sein? Ohne Zacks geheimnisvolle Probleme könnte sie in diesem Moment im Bett auf ihm sitzen, allen schicken Outfits und Vampirfantasien zum Trotz.
»Vielleicht brauchst du gar keine Krawatte. Ich glaube, der Empfang ist nicht so offiziell.«
Zack fuhr herum. Die Krawatten baumelten noch zwischen seinen Fingern.
»Bist du dir sicher?« Er neigte den Kopf zur Seite. Das Licht schimmerte auf seinem dunklen Lockenhaar, das jetzt wieder makellos frisiert war. »Ich möchte nicht als zu salopp auffallen.«
Du wirst sowieso auffallen, weil du so attraktiv bist. Sie konnte sich des Gedankens nicht erwehren.
Teresa krallte die Finger in ihren Rock, damit sie sie nicht nach ihm ausstreckte. »Das ist ein schöner Anzug … du siehst toll aus.«
»Du auch.«
Mit einem Mal stand er vor ihr und sah ihr in die Augen. Er hob eine Hand und glättete sanft ihr Haar, das ihr Gesicht umrahmte. Teresa stöhnte fast vor Anstrengung, als sie versuchte, nicht den Kopf zu drehen und die Lippen in seine Handfläche zu pressen.
»Danke …« Sie holte schnell Luft; fast ein Keuchen. Sein blumiges Eau de Cologne ließ sie fast ohnmächtig werden. »Sollen wir hinuntergehen? Wahrscheinlich hat es schon
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