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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gott,
er
wusste noch gar nichts davon, dass sie ihre Meinung geändert hatte, weil ihr klar geworden war, dass das, was sie da trieb, höchst töricht war und sie ihren Mann aufrichtig liebte.
    Oh, verdammt.
    Dann war er es wahrscheinlich gewesen, der ihr dieses … Geschenk geschickt hatte.
    „Hör zu, Dan, ehrlich …“
    „Spar dir deine Erklärungen, Kaila“, sagte er leise, dann stand er auf. Er schlüpfte hastig in seinen Bademantel und verließ, die Tür hinter sich zuknallend, das Zimmer.
    Kaila starrte ihm entsetzt nach. Und ihr war kalt, so kalt.
    Das Höschen …
    Sie erschauerte, fühlte sich schmutzig. War sie wirklich so nah an einem Seitensprung gewesen? Schlimmer noch, hatte sie womöglich ihre Ehe zerstört?
    Das nächste Mal, wenn sie
ihn
sah, würde sie unter allen Umständen reinen Tisch machen müssen. Sie würde ihm mit aller Entschiedenheit erklären müssen, dass er die Sache vergessen musste. Sie würde versuchen müssen, ihm zu erklären, dass sie eine schlechte Zeit gehabt hatte und dass sie ihren Mann aufrichtig liebte.
    Oh Gott …
    Sie fühlte sich schmutzig. Gedemütigt. Und sie hatte Angst.
    Dan hatte sie noch nie so angeschaut wie eben.
    Sie stand auf, wickelte sich in ihren Bademantel, während sie sich fragte, wie sich eine derart wilde Ekstase in etwas so Schreckliches verwandeln konnte. Sie ging durchs Wohnzimmer auf den Flur. Er stand mit einer Bierflasche in der Hand in der Küche am Fenster und starrte hinaus in den Garten, wobei er ab und zu einen Schluck aus der Flasche nahm.
    „Dan?“
    „Was ist?“
    „Ich liebe dich.“
    „Wer hat dir dieses Höschen geschickt, Kaila?“
    Sie log. Sie musste lügen. „Ich weiß es wirklich nicht, Dan. Ich schwöre es bei Gott. Ich schwöre es bei dem Leben unserer Kinder – ich habe dich nie betrogen.“
    „Nun, es ist einfach nur interessant, dass irgendein Mann meiner Frau essbare Unterwäsche schickt“, erwiderte er trocken.
    „Es war kein Mann, Dan. Eins der Mädchen muss sich einen Scherz erlaubt haben.“
    „Bestimmt, Kaila.“
    Sie ging zu ihm hin und schlang ihre Arme um seine Taille, während ihre Befürchtungen, dass sie ihn verlieren könnte, sich noch verdichteten.
    „Ich liebe dich, Dan!“ flüsterte sie verzweifelt.
    Er sagte eine Weile nichts und blieb steif stehen, dann jedoch spürte sie, wie er sich entspannte. Jetzt legte er die Arme um sie. Tränen liefen ihr über die Wangen, er wischte sie weg und küsste sie auf die Lippen.
    „Manchmal …“ murmelte er.
    „Was?“
    „Manchmal siehst du aus wie deine Mutter. Vielleicht habe ich deshalb gelegentlich die Befürchtung, du könntest auch mehrere Ehemänner durchprobieren.“
    „Dan, sag doch nicht so was Schreckliches.“
    „Irgendjemand hat dir essbare Unterwäsche geschickt.“
    „Ich liebe dich, Dan.“
    „Tust du das wirklich?“
    „Gott, ja! Vermutlich habe ich nur Angst, weil du so viel unterwegs bist. Weil du den ganzen Tag über mit jungen, klugen Anwältinnen zusammen bist. Und manchmal habe ich eben das Gefühl, mit deinem Leben nicht mithalten zu können, weil ich den ganzen Tag nur Babysabber abwische oder Spielzeug wegräume. Das Einzige, wovon ich reden kann, ist der letzte Elternnachmittag im Kindergarten oder der neueste Disneyfilm.“
    Er lächelte und strich ihr übers Haar. „Das ist der Sabber meines Kindes, den du da abwischst, Kaila. Und ich liebe Disneyfilme, und wenn du von den Elternnachmittagen erzählst, interessiert mich das, ob du es glaubst oder nicht. Und du bist intelligent und interessant. Ich liebe dich, Kaila.“
    „Oh Dan“, murmelte sie. „Es tut mir ja so Leid. Es ist nur, weil die Kinder noch so klein sind, und manchmal kommt es mir so vor, als bräuchte ich drei Hände, und doch vergöttere ich sie, und … und dich … vergöttere ich auch. Du bist so gut“, flüsterte sie.
    „Weißt du was?“ fragte er, wieder schroffer geworden.
    „Was?“
    „Ich werde herausfinden, von wem zum Teufel dieses Höschen stammt.“
    Er schlang erneut seine Arme um sie, aber sie fühlte wieder diese verstörende Kälte.
    „Ich weiß wirklich nicht, warum du dir solche Sorgen machst“, sagte Madison. Sie fuhr, Kyle saß neben ihr auf dem Beifahrersitz und nahm ab und zu einen Schluck Kaffee aus dem Pappbecher, den er in der Hand hielt. Jetzt drehte er sich um und angelte sich vom Rücksitz den
Miami Herald
, den sie gerade gekauft hatte. „Kyle, dieser Typ handelt nach einem ganz bestimmten Muster, und deshalb ist

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