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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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es höchst unwahrscheinlich, dass er in den nächsten Wochen zuschlägt. Er wartet den nächsten Fünfzehnten ab.“
    Er starrte in die Zeitung. „Verdammt!“ fluchte er.
    Sie zuckte erschrocken zusammen. „Was ist?“
    Er umklammerte die Zeitung so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    „Kyle?“
    Er schüttelte den Kopf, starrte sie an. „Irgendwie ist durchgesickert, dass wir das Haus des letzten Opfers nach einem Schnappschuss des Mörders durchsucht haben.“
    „Was?“
    „Jimmy und ich haben das Tätowierstudio entdeckt, in dem sich Holly Tyler, das letzte Opfer, ihr Tattoo stechen ließ. Die Frau, der der Laden gehört, hat berichtet, dass Holly ihr ein Foto des Mannes, mit dem sie vorhatte wegzufahren, zeigen wollte, es jedoch nicht finden konnte. Jimmy hat seine Leute beauftragt, Holly Tylers Haus nach den Fotos zu durchsuchen. Und jetzt steht es in dieser verdammten Zeitung.“
    „Kyle, vielleicht siehst du einfach zu schwarz. Ich meine, die Cops haben das Haus doch schon durchsucht, oder? Selbst wenn der Mörder die Absicht hätte, die Fotos in seinen Besitz zu bringen, käme er zu spät, richtig?“
    „Richtig“, sagte er und starrte, noch immer aufgebracht, durch die Frontscheibe auf die Straße. „Und in einer perfekten Welt hätten sie die Fotos jetzt schon, und wenn er vorbestraft ist, könnten wir sehr schnell herausfinden, wer er ist, und ihn bereits heute Nachmittag verhaften.“
    „So kann es doch noch kommen.“
    „Es kommt aber nicht so. Was passieren wird, ist, dass wir Holly Tylers Cousin dritten Grades irgendwo aus dem hintersten Arkansas aufscheuchen, weil er sich einbildet, irgendwas zu wissen. Und tausend Spinner werden uns mit irgendwelchen idiotischen Schnappschüssen eindecken, bis unsere Nadel in einem riesigen Heuhaufen verschwindet.“
    „Vielleicht auch nicht. Das erste Szenario ist immer noch möglich.“
    „Na klar“, sagte Kyle. Er zog sein Handy aus seiner Tasche, wählte die Nummer des Headquarters und bekam Jimmy an die Strippe. Jimmy versicherte ihm, dass sie nach der undichten Stelle suchen würden und dass jemand für diesen verfluchten Bockmist bezahlen müsse.
    Kyle schaltete sein Handy wieder aus.
    „Kyle?“ fragte sie ruhig.
    „Ja?“ Er schaute sie an.
    „Erinnerst du dich daran, was ich vorhin gesagt habe? Der Killer schlägt Mitte des Monats zu. Er ist erst in drei Wochen wieder fällig.“
    „Was hast du gesagt?“
    „Ich habe gesagt, dass du dir nicht solche Sorgen um mich zu machen brauchst. Ich fahre jetzt nach Hause.“
    „Und?“
    „Und Carrie Anne kommt heute Abend heim.“
    „Und?“
    „Kyle, ich kann einfach nicht … du kannst unmöglich heute Nacht bei mir schlafen. Du musst in dein Hotel zurück.“ Obwohl sie den Blick auf der Straße hatte, wusste sie, dass er sie anschaute. „Kyle, sie ist ein kleines Mädchen, und ich weiß einfach nicht, wie ich es ihr erklären soll …“
    „Dann glaubst du also, dass Darryl nie jemand da hat, wenn seine Tochter zu Besuch ist?“
    „Ich habe eine Verantwortung“, wandte Madison ein. „Und sie …“
    „Dann willst du dein Leben also mit Zwei-Tages-Affären verbringen, während deine Tochter bei ihrem Vater ist?“
    „Du übertreibst maßlos, du …“
    „Ich bin nur neugierig. Was willst du tun, wenn du irgendwann mal ein ernsthaftes Interesse an einem Mann hast?“
    „Wenn es wirklich ernsthaft ist, werde ich wieder heiraten, und dann habe ich auch keine Schwierigkeiten, Carrie Anne irgendetwas zu erklären“, sagte sie gereizt. „Kyle, sie ist ein sehr kleines Mädchen. Und egal, wie gut Darryl und ich uns verstehen, ich will ihm keine Munition gegen mich liefern, falls ihm irgendwann plötzlich einfallen sollte, dass er das Sorgerecht für Carrie Anne will.“
    „Unsinn. So etwas würde Darryl nie tun.“
    „Man kann nie wissen“, sagte sie.
    Sie spürte, dass er sie beobachtete. „Na, wenn alle Stricke reißen, kannst du den guten alten Darryl ja jederzeit wieder heiraten. Das würde das Problem lösen. Oder ab und zu mit ihm schlafen – vermutlich würde das schon ausreichen.“
    Sie starrte ihn an, ungläubig und wütend. Ein Stück weiter vorn war eine Tankstelle. Sie setzte den Blinker und bog ab.
    „Was zum Teufel hast du vor?“
    „Anhalten. Ich möchte, dass du aussteigst.“
    „Was?“
    „Raus!“
    „Ich denke ja gar nicht daran.“
    „Raus habe ich gesagt!“
    Er verengte die Augen. „Und ich habe gesagt, dass ich gar nicht daran denke. Ich muss

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