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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ein Mensch, als das Ganze angefangen hat.«
    »Dann muss ich wohl etwas unternehmen, um dir zu zeigen, dass wir
wirklich und wahrhaftig für alle Zeiten miteinander verbunden sind.« Seine
weißen Zähne blitzten sie an, drohend wie die eines Raubtiers.
    Jaxon hatte gerade noch Zeit genug, einen kleinen Schrei auszustoßen,
bevor er durch die Luft glitt, sauber die Wasseroberfläche durchschnitt und
sich auf sie stürzte. Lachend versuchte sie ihm davon zu schwimmen, nur um von
starken Armen gepackt und an seinen Körper gezogen zu werden.
    Sie verbrachten drei Nächte in
der glitzernden Höhle, drei Nächte wie im Paradies, in denen sie völlig
ineinander aufgingen. Sie führten leise, intime Gespräche, liebten sich die
ganze Nacht hindurch, flogen in Gestalt von Eulen über den Himmel oder
verwandelten sich in Wölfe, sodass Lucian mit Jaxon das überwältigende Erlebnis
teilen konnte, frei und ungebunden durch die Wälder zu ziehen. Sie verbrachten
jeden Augenblick miteinander, hielten sich bei den Händen, lachten, waren einfach
verliebt.
    Ihr endgültiges Ziel, die alte
Jagdhütte, die Lucian gekauft hatte, bestand aus gewaltigen Baumstämmen und
hohen Deckenbalken und hatte im ersten Stock einen offenen Treppenabsatz. Das
Haus war rustikal, aber sehr schön. Irgendjemand hatte es liebevoll gebaut und
eingerichtet und lange dort gelebt, bevor es von einem reichen Sportsmann als
Jagdhütte benutzt worden war. Lucian brauchte nur eine Handbewegung zu machen,
um etwaigen Staub und Schmutz, der sich angesammelt haben mochte, zu
beseitigen. Zu Jaxons Erleichterung waren nirgendwo Geweihe oder ausgestopfte
Tiere zu sehen. Die Vorstellung, dass so viele Tiere zum Vergnügen umgebracht
wurden, machte sie krank.
    Die Einrichtung war anheimelnd, in gutem Zustand und ein wenig derb,
wie es zu einer Blockhütte passte. Jaxon schlenderte durch die Räume und
fragte sich, was mit ihr los war. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und
sie konnte nicht das Gefühl von Tod und Gewalt aus ihrem Kopf verscheuchen. Sie
wünschte, sie wären wieder in der Höhle, in den klaren Teichen, wo der Geruch
von Gewalt sie nicht zu erreichen schien.
    Das Haus lag auf hohen Felsen oberhalb eines Sees und war ringsum von
Bäumen, Sträuchern und Farnen umgeben. Es war ein unglaublich schöner Ort,
fernab jeder Zivilisation. Die nächsten Nachbarn waren mehrere Meilen
entfernt. Jaxon wünschte, sie könnte sich wirklich wie in den Flitterwochen
fühlen, aber die Höhle mit ihren funkelnden Kristallen und glitzernden Wasserbecken
war mehr nach ihrem Geschmack gewesen. Das Haus bereitete ihr Unbehagen, fast,
als könnte sie ein Echo von Dingen spüren, die seit langem tot waren. Lag es
an den Tieren, die hier um der Jagd willen getötet worden waren? War sie jetzt
schon zu sensibel für eine Jagdhütte? Hatte sich hier irgendwann einmal etwas
Schreckliches ereignet? War es denkbar, dass ein früherer Eigentümer der Hütte
in seinem schönen, aber abgelegenen Heim ein Verbrechen begangen hatte und
immer noch Schwingungen von Gewalt das Haus erschütterten?
    Sie ging durch das ganze Gebäude, bewunderte die Architektur, ohne
sich mit dem Haus selbst anfreunden zu können.
    Obwohl sie ihre
Körpertemperatur leicht regulieren konnte, stellte sie fest, dass sie
fröstelte. Sie rieb sich die Arme, damit ihr wieder warm wurde, aber ihr war
bewusst, dass ihr Zittern nichts damit zu tun hatte, dass ihr kalt war.
»Findest du es nicht ein wenig sonderbar hier?«, fragte sie Lucian vorsichtig.
Vielleicht liebte er das Haus, und sie wollte seine Gefühle nicht verletzen.
    Lucian hatte sie unablässig beobachtet. Er spürte ihr wachsendes
Unbehagen, aber im Haus gab es keinen Widerhall von etwas Bösem. Er trat
lautlos zu ihr und legte einen Arm um ihre Schultern. »Was ist los, Liebes ? Du
hast Angst.« Er wusste, dass sie so etwas wie ein inneres Radarsystem hatte,
wenn Gefahr drohte, aber er selbst spürte nichts. Nur um ganz sicherzugehen,
überprüfte er die Umgebung. Der nächste Mensch war ein einzelner Wanderer,
ungefähr eine Meile von ihnen entfernt. Er starrte auf den See und hielt nach
Ottern Ausschau und war in Gedanken nur bei der Natur. Er summte leise vor sich
hin. Einige Meilen entfernt befand sich eine Gruppe von Leuten in einer Hütte.
Sie lachten und spielten irgendetwas miteinander. An drei anderen Orten waren
Wanderer, alle einen Tagesmarsch von der Hütte entfernt, aber keiner von ihnen
schien eine Bedrohung darzustellen. Lucian

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