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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Marvin.
Ich werde mich um ihn kümmern.« Sehr sanft legte sie dem alten Mann den Arm um
die Taille. »Kommen Sie mit mir.« Ihre Stimme war leise und beruhigend. Sie
verstand es, ihren Ärger über Marvin geschickt zu verbergen, doch er war
zweifellos da.
    Sofort versuchte
Gabriel, Abstand von ihr zu gewinnen. Er wollte sie nicht töten, wusste jedoch,
dass er dem Abgrund gefährlich nahe war. Und doch schien sie ihn festzuhalten.
Sie beruhigte ihn, sodass es ihm gelang, seinen animalischen Instinkten
Einhalt zu gebieten. Schwer stützte sich Gabriel auf sie. Ihre Haut war warm,
seine dagegen eiskalt. Tief atmete er ihren Duft ein. Er wollte nicht, dass sie
ihn als ein Ungeheuer erkannte, das einen schrecklichen Kampf um seine Seele
ausfocht.
    »Francesca«,
protestierte Marvin. »Ich werde jemanden anrufen, der ihn zum Krankenhaus
fährt. Einen Polizisten vielleicht. Du solltest nicht mit ihm allein bleiben.
Ich glaube, er ist geistesgestört.«
    Als Gabriel in den
Wagen stieg, wandte er sich um und betrachtete den Mann, der auf dem
Bürgersteig stand und ihn furchtsam beobachtete. Er betrachtete die Kehle des
Mannes und ballte die Fäuste. Einen schrecklichen Augenblick lang bekämpfte er
die Versuchung, den Mann zu erwürgen, nur weil er sie gewarnt hatte. Doch er
beherrschte sich und stieß einen leisen Fluch aus. Dann zog er die Schultern
hoch und hüllte sich noch fester in seinen Umhang. Er wollte bei dieser wunderschönen
Frau bleiben, damit ihre Wärme und ihr Mitgefühl seiner gequälten Seele
Linderung verschafften. Doch gleichzeitig wollte er so schnell wie möglich vor
ihr fliehen, um sie in Sicherheit zu wissen, falls er die Kontrolle über sich
verlor.
    Francesca schien sich
nicht im Geringsten vor ihm zu fürchten. Tatsächlich versuchte sie, ihn zu
beruhigen. Trotz Marvins Warnung lächelte sie Gabriel an. »Es würde nicht
schaden, wenn Sie sich im Krankenhaus untersuchen ließen. Es würde auch nicht
lange dauern.«
    Langsam schüttelte
Gabriel den Kopf. Sie roch so wunderbar. Frisch. Rein. Er dagegen war zu
schwach, um sich zu reinigen. Er schämte sich dafür, dass sie ihn in diesem
Zustand sehen musste. Sie war so schön, schien von innen heraus zu leuchten.
    Sie parkte auf einem
Platz, auf dem unzählige andere Gefährte wie das ihre standen. »Ich komme
gleich zurück. Steigen Sie nicht erst aus dem Wagen, Sie verschwenden nur Ihre
    Kräfte. Es wird nicht
lange dauern.« Aufmunternd berührte sie seine Schulter, und Gabriel spürte
sofort Erleichterung.
    Doch sobald sie
gegangen war, wurde sein Hunger so quälend wie zuvor. Er musste sich nähren.
Er konnte kaum noch atmen, und sein Herzschlag hatte sich stark verlangsamt:
ein Schlag, ein Aussetzer, dann ein weiterer Schlag. Er brauchte Blut. Nahrung.
Er konnte nicht länger warten Das war alles. So einfach. Er brauchte es. Es war sein einziger
Gedanke.
    Er nahm die Witterung
auf. Frisch. Hörte das Rauschen. Und doch roch er auch Francescas Duft, und
ihre Nähe half ihm dabei, das Dröhnen in seinem Kopf zu unterdrücken. Ihm
krampfte sich der Magen zusammen. Ein Mann ging neben ihr. Dieser war anders
als der andere. Dieser Mann war jung und betrachtete Francesca, als wäre sie
die Verkörperung von Sonne, Mond und Sternen. Alle paar Schritte ließ der Mann
seinen Körper wie zufällig gegen Francescas streifen. Etwas regte sich tief in
Gabriel, und er empfand erbitterte Abneigung gegen diesen Mann. Seine Beute.
Niemand hatte das Recht, ihr so nahe zu sein. Sie gehörte ihm. Er hatte sie für
sich auserkoren. Der Gedanke kam plötzlich und beschämte ihn zutiefst. Trotzdem
gefiel es ihm nicht, dass dieser Mann so dicht neben Francesca stand. Es
kostete Gabriel alle Selbstbeherrschung, den Mann nicht anzufallen.
    »Brice, ich muss nach
Hause fahren. Dieser ältere Herr hier braucht meine Hilfe. Ich habe jetzt keine
Zeit, um mit dir zu reden. Ich brauchte nur einige Vorräte.«
    Brice Renaldo legte
ihr die Hand auf den Arm, um sie aufzuhalten. »Du musst dich um einen
Patienten von mir kümmern, Francesca. Ein kleines Mädchen. Es wird nicht lange
dauern.«
    »Brice, nicht jetzt,
ich komme später wieder.« Francescas Stimme klang sanft, aber fest.
    Brice verstärkte
seinen Griff, spürte jedoch sofort etwas auf seiner Haut. Er blickte hinunter
und sah viele kleine Spinnen mit gefährlich aussehenden Fängen, die seinen Arm
hinaufhuschten. Mit einem Fluch ließ er Francesca los und schüttelte seinen
Arm. Die Spinnen verschwanden, als hätte

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