Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Unglaubliches
erreicht. »Und jetzt?«
    »Ich gründete eine
Firma. Mein Name taucht nirgendwo in den Papieren auf, also würde es kaum
jemandem gelingen herauszufinden, wer ich wirklich bin.« In ihrem Lächeln
spiegelte sich der Stolz darauf, selbst erfahrene karpatianische Männer hinters
Licht geführt zu haben. »Außerdem habe ich mit einem Bann dafür gesorgt, dass
die Sterblichen nicht zu neugierig werden.«
    »Doch ein
Karpatianer würde die Aura der Macht spüren und die alten Symbole in deiner
Arbeit erkennen«, erwiderte Gabriel.
    »Selbstverständlich«,
stimmte Francesca zufrieden zu. »Deshalb habe ich auch einen fiktiven
karpatianischen Mann erfunden, einen Künstler, der wie ein Einsiedler lebt.
Meine Arbeiten werden auch von Karpatianern gekauft, die damit ihre Häuser
absichern und sich eine friedliche Umgebung schaffen wollen. Sie bestellen die
Kunstwerke über meine Firma, und ich mache mich dann an die Arbeit. Manche
haben angefragt, ob sie den Künstler kennen lernen können, doch ich lehne immer
ab.«
    »Jeder Karpatianer,
der etwas auf sich hält, kennt den Unterschied zwischen den Kräften einer Frau
und denen eines Mannes.«
    Francesca hob eine
elegant geschwungene Braue. »Tatsächlich? Vielleicht unterschätzt du mich,
Gabriel. Es ist mir gelungen, jahrhundertelang allein zu leben, ohne von den
Untoten oder karpatianischen Männern entdeckt zu werden, die sich in dieser
Stadt aufhielten. Nicht einmal von dir und deinem Bruder. Obwohl ich manchmal
befürchtete, dass Lucian etwas von meiner Anwesenheit spürte. Er kehrte oft
nach Paris zurück und suchte die Stadt viel gründlicher ab, als es mir lieb
war.«
    »Wirklich?« Der
Gedanke machte Gabriel nervös. Wenn Lucian glaubte, dass eine kaipatianische
Frau in Paris lebte, würde er nicht aufgeben, bis er sie gefunden hatte. Nichts
entging Lucians Aufmerksamkeit. Gabriel erinnerte sich daran, wie sein Bruder
ihn immer wieder nach Paris gelockt hatte. Selbst ihre letzte entscheidende
Schlacht hatte hier stattgefunden. Hatte Lucian tatsächlich die Anwesenheit
einer Frau gespürt? Doch sie hatten die ganze Zeit miteinander in Verbindung gestanden
und ihr Wissen miteinander geteilt. Hätte Lucian ihm diese Information
verheimlichen können?
    Francesca nickte
ernst. »Ja, ich spürte seine Gegenwart oft und muss gestehen, dass ich mich
häufig tief in der Erde versteckte, um ihm auszuweichen. Ich hatte Angst, von
dir gefunden zu werden. Schließlich war ich daran gewöhnt, allein zu leben und
zu tun, was mir beliebte, und wollte keinen Mann in mein Leben lassen.«
Francesca verschwieg ihm, dass sie sich insgeheim davor gefürchtet hatte,
wieder von ihm zurückgewiesen zu werden. Sie konnte sich nicht vorstellen, es
noch einmal zu ertragen.
    »Francesca,
Francesca«, flüsterte Gabriel, »du bist doch eine kleine Lügnerin. Ist denn der
gute Doktor Renaldo kein Mann? Warum hast du dich nach der Liebe eines
Sterblichen gesehnt?«
    Francesca entzog
ihm ihre Hand und das Gefühl des inneren Friedens, das ihre Berührung mit sich
brachte. »Das ist sehr unerwartet geschehen.«
    »Du hast schon so
lange unter Sterblichen gelebt, Liebste«, erwiderte Gabriel sanft, »dass du
vergessen hast, wie es sich mit karpatianischen Gefährten verhält. Ich bin ein
Schatten in deiner Seele, in deinen Gedanken. Brice kannst du vielleicht
belügen, mich jedoch nicht. Du hast als Sterbliche gelebt und möchtest nichts
empfinden, was das Fassungsvermögen einer
    Sterblichen
übersteigt. Du fürchtest dich vor der Intensität der Empfindungen einer
Karpatianerin. Ich habe dich verletzt, Francesca, und nun möchtest du diesen
Schmerz nicht noch einmal erleben müssen.«
    Francesca strich
sich das lange Haar aus dem Gesicht und bemühte sich um ein gleichmütiges
Schulterzucken. Doch ihre Hände zitterten. »Ich weiß nicht, ob das stimmt.
Immerhin habe ich dir nie etwas vorgeworfen. Zuerst war ich sehr verletzt, doch
damals war ich noch ein halbes Kind. Dennoch habe ich immer verstanden, dass
das Wohlergehen unseres Volkes viel wichtiger ist als das Glück einer einzelnen
Person.«
    Gabriel umfasste
ihre Schultern und zog sie auf die Beine. Die kontrollierte Kraft seiner
Berührung ließ ihr Herz schneller klopfen. Er verfügte über unvorstellbare
Stärke. »Du darfst nicht glauben, dass ich dich aus Edelmut verlassen habe,
Francesca. Wenn ich von deiner Existenz gewusst hätte, wäre ich geblieben. Ich
bin viel selbstsüchtiger, als du es dir vorstellen kannst,

Weitere Kostenlose Bücher