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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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lang in sich hineinschüttete, half ihm jedenfalls kein bisschen dabei, ruhiger zu werden.
    Impulsiv sprang er auf, bremste sich aber gleich wieder. Du bist eine Maschine, Turner, eine ruhige, mechanische Maschine, dachte er.
    So kontrolliert wie möglich und mit steifen Bewegungen, stakste er zur Bar. Mit nervös huschendem Blick schlich er an den dort lauernden Augen vorbei auf das erstaunlich gut geputzt riechende Männerklo.
    Alles ist okay, beruhigte er sich und drehte den Kaltwasserhahn voll auf. Bei der fünften Hand voll Wasser, die er sich prustend ins Gesicht schaufelte, fühlte er sich auch tatsächlich schon besser.
    Eine Stunde, verdammt, eine volle verkackte Stunde lang wartete er schon auf diese Schlampe. Wo zum Teufel steckte sie nur? Sonst war sie doch auch immer da. Warum ausgerechnet heute Nacht nicht. Wenn er so spät zurückkam, brachte ER ihn um. Oder stellte noch Schlimmeres mit ihm an. Dinge, die man jemandem antun konnte, bevor derjenige tot war. Dinge, die das bedauernswerte Folteropfer wünschen ließen, der Tod möge sich ein bisschen mehr ins Zeug legen und schneller zum Ende kommen. Davon, dass ER zu Schrecklichem fähig war, brauchte Turner nicht überzeugt werden. Er kannte IHN und wusste, ER war unerbittlich in SEINEM Zorn.
    Turner wusste nicht, was er tun sollte. Er durfte niemanden fragen, wo sie war. Den Umschlag mit der Nachricht durfte er niemandem außer ihr geben. Doch unverrichteter Dinge brauchte er schon gar nicht bei IHM auftauchen. Nein, das vor allem anderen nicht.
    Wenigstens fühlte er sich jetzt nicht mehr ganz so mies. Sein Kopf schwamm zwar vom Scotch, doch wenigstens war das Gefühl, jeden Moment platzen zu müssen, verschwunden.
    Sich ein wenig abseits von den anderen an die Bar setzen und die Ohren spitzen, war eventuell eine recht gute Idee. Unter Umständen schnappte er dabei die eine oder andere nützliche Information auf.
    Ja, genau, gar nicht schlecht, dachte er. Auf jeden Fall besser, als mich wieder in die dunkle Ecke auf die Bank zu verkriechen. Wenn ich weiter so untätig herumhockte, werde ich garantiert irre.
    Er kicherte. Ich und Irrewerden. Aller Wahrscheinlichkeit nach kommt dafür ohnehin schon jede Gegenmaßnahme zu spät. Schließlich kann man einen längst eingetretenen Zustand nicht mehr verhindern. Oh mein Gott, das stimmt, überlegte er. War er wirklich so verrückt? Nein, Mister, ich trinke kein Blut und habe auch noch nie über den Papst gelästert. Wieder kicherte er leise, stieß die Waschraumtür auf und stolperte hinaus in den finsteren Barraum.
    Einige Atemzüge lang stand er wie geblendet in der schummrigen Dunkelheit. Erst, als er wieder normal sehen konnte, setzte er sich wie geplant an die Theke. Dabei versuchte er so teilnahmslos wie möglich auszusehen. Ich bin nur hier, weil ich durstig bin. Ha, ha. Durstig? Heh, das war noch nicht mal gelogen, oder?
    Er grinste den Barmann an und hob kurz die Hand. Ganz lässig, du bist cool, Turner, jawohl, cool, nuschelte er in Gedanken.
    Auf die Gefahr hin, sturzbetrunken seinem Ende entgegenzutorkeln, bestellte er einen weiteren Scotch. Vielleicht tat das, was Prior mit ihm anstellen würde, dann nicht so weh.
    Gerade als sein vernebelter Geist ein Memorandum über das Thema Schmerz loslassen wollte, war er mit einem Mal wieder hellwach. Halleluja, jauchzte er innerlich. Die Furcht war zu Ende, alles wieder in Ordnung. Sie war da. Serena, die Göttliche, betrat das Lokal und in derselben Minute war sein Leben wieder mehr als nur seine lächerliche Hoffnung auf eine gnädige Reinkarnation wert.
    Diese blondierte Blutsaugerin mit ihrem hochnäsigen Lächeln spendete Zuversicht und Trost und verhieß allen, die es schafften, sie länger als zwei Minuten amüsant zu unterhalten, geile Zeiten.
    Scheiße, sie zu vögeln musste das Himmelreich bedeuten. Ein Schuss in den Himmel. Turner grinste breit. Er war sofort scharf auf sie. Wenn er ihn hochbekommen hätte, wäre er vermutlich zu ihr rüber, um sich wie ein Hund an ihrem Bein zu reiben. Doch das war vorbei. Seinen letzten Ständer durfte er erleben, als er den ersten Tropfen des heiligen Tranks aus SEINEN teuflischen Venen gekostet hatte. Danach war damit Sense.
    Aber, Mann, sieh sich bloß mal einer diese Titten an, dachte er. Und diese Beine, Scheiße, die waren großartig. Die Krönung war die Arroganz in ihrem engelsgleichen Gesicht. Kombiniert mit der glatten Eleganz ihrer Bewegungen ließ der brennende Blick ihrer kalten Augen jeden Mann

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