Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Kontakt abbrach.
Han sah sie erwartungsvoll an. »Und?«
»Es ist vorbei«, erklärte Leia. Sie berührte Jaina und spürte die Enttäuschung ihrer Tochter - und Sabas Zorn, weil man sich ihren Befehlen widersetzt hatte. »Sie sind auf dem Weg zurück.«
»Klingt nach einer guten Idee«, sagte Han. Er schwang den Falken herum, um sich zu ihnen zu gesellen, dann sagte er:
»Die Rettungsmannschaft hat alles getan, was sie konnte. Ich hoffe. Jaina weiß das.«
»Ich auch. Han«. sagte Leia. »Aber ich glaube nicht.«
Die Stimme des Chiss-Offiziers über Funk unterbrach sie. »Millennium Falke, wie viele Überlebende haben Sie an Bord nehmen können?«
»Überlebende?« Leia war einen Moment verwirrt, aber die
Verwirrung wandelte sich sogleich in Zorn, als ihr wieder die Ausrede einfiel, die Han benutzt hatte, und sie erkannte, dass der Chiss sie verspotten wollte. »Ich bin sicher, das haben Sie schon herausgefunden, Rescue One.«
Es gab eine kleine Pause, dann erklang eine tiefe, vertraute Stimme aus dem Komlautsprecher. »Ich muss mich entschuldigen, Prinzessin Leia. Ich wollte mich nur überzeugen, dass ich die Situation richtig verstanden habe.«
Leia riss den Mund auf und warf Hau einen Blick zu, der ebenso verblüfft zu sein schien wie sie selbst.
»Jag?«, keuchte sie. »Jagged Fel?«
»In der Tat«, erklang die Antwort. »Und seien Sie versichert, wir empfinden keinerlei Schadenfreude.«
»Jag!«, rief Han. »Was machen Sie hier?«
»Das fällt unter Militärische Geheimhaltung<, Captain Solo«, erwiderte Jag. »Aber Sie können beruhigt sein, wir haben Lowbacca retten können. Wir werden ihn mit allen Rechten und Vorrechten eines Kriegsgefangenen behandeln - wie den Rest Ihrer abtrünnigen Jedi, falls wir sie erwischen.«
Auf jeder Basis gab es einen Ort wie diesen, eine dunkle, heiße und verlassene Ecke, wo eine Barabel auf die Jagd gehen und klar denken konnte, einen Ort. an dem es nach dem Boden roch und das Rascheln fremdartiger Beute erklang. Saba befand sich tief unter dem Taat-Nest und schlich in einem Tempo durch einen Felsspalt, das nur ein Reptil als Bewegung erkannt hätte, und ihre hervorschießende Zunge witterte den ätzenden Geruch von Jwlios gerissenem Fels, obwohl in ihrem Mund noch immer der bittere Geschmack von Jainas Ungehorsam war.
Meister Skywalker hatte seiner Nichte gestattet, an der Rettungsmission teilzunehmen, aber nur unter der Bedingung, dass Saba das Kommando führte. Aber als es dann problematischer geworden war, hatte sich Jaina - wie immer -nur ihren eigenen Gefühlen unterworfen. Saba wollte Meister Skywalkers Entscheidungen nicht in Frage stellen, aber sie hielt es nicht gerade für weise, den Ungehorsam, der zu solchem Verhalten führte, zu tolerieren. Ungehorsam führte zu Chaos, und Chaos führte zu Wirkungslosigkeit.
Die Felsspalte öffnete sich vor ihr zu einem größeren Riss, und der schwache Geruch nach Fleisch, dem Saba gefolgt war, wurde stärker. All ihre Gedanken galten sofort der Jagd, denn Beutetiere hielten sich häufig nahe ihrem Abfall auf. Sie wusste selbstverständlich nicht, was genau sie verfolgte, aber der Geruch legte ein anderes Raubtier nahe. Grasfresser zerrten selten frische Kadaver in ihren Bau.
Für ihre Barabel-Augen, die tief im infraroten Spektrum sahen, sah der Eingang, der sich im kalten Glanz von Jwlios Fels öffnete, aus wie ein dunkler Diamant. Sie schlich einen weiteren Schritt vorwärts und hörte leises Kratzen, das aus dem Bau drang. Sie wartete, jeder Muskel angespannt, bereit, sich auf alles zu stürzen, das sich sehen ließ. Sie hatte ihren eigenen Geruch getarnt, indem sie ihre; Schuppen mit dem Staub der Schlucht überzogen hatte, aber solche Bemühungen waren niemals vollkommen erfolgreich - und jede Jagdbeute, die diese Bezeichnung verdiente, witterte einen Jäger ohnehin, lange bevor sie angegriffen wurde.
Wieder erklang ein Rascheln aus der Höhle. Saba bewegte sich stetig nach vorn, immer einen zehntel Meter weit. Wenn das, was immer sie jagte, bisher noch nicht geflohen war oder sich gezeigt hatte, würde das auch nicht mehr geschehen. Der Moschusgeruch, in dem eine Spur Killik-Süße war. wurde stärker, dann war Saba beim Eingang. Sie blickte in kalte Dunkelheit, die ihr den Eindruck eines großen, leeren Raums vermittelte. Sie blieb etwa zehn Herzschläge lang stellen, lauschte und prüfte die Luft mit der Zunge - zwanzig, fünfzig, hundert Herzschläge.
Nichts.
Saba schlüpfte in den Bau und kroch
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