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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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Paracetamol.
    Schließlich präsentierte er die Playmobilschachteln. Sie wurden mit einem sehr lauten »Aaaah! Sowas haben wir noch gar nicht!« belohnt. Na schön, dann waren sie eben habgierig – aber nur, wenn es um ihre Kinder ging. Was die menschliche Natur betraf, war das doch gar nicht so übel.
    Danach war ich mir ziemlich sicher, dass die Abstimmung zu unseren Gunsten ausfallen würde, und das tat sie auch. Die Menge jubelte erneut und löste sich dann auf. Popcorn schnappte sich das Playmobil und rannte zu den anderen Kindern, um es ihnen zu zeigen. Tanya und ich blieben mit Jack und Milton zurück.
    »Danke«, sagte ich. »Ich hoffe, das bringt die Gerechtigkeit hier nicht allzu sehr ins Wanken.«
    Jack war ganz sein übliches joviales Selbst. »Was? Du fühlst dich deswegen schlecht? Zur Abwechslung haben die Kinder mal was bekommen. Milton hat seine Bücher. Und ich hab’ so das Gefühl, dass Tanya auch bei den getöteten Zombies nicht allzu sehr übertrieben hat, hmm?« Er sah sie mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Wir haben die Opferzahl schon übertrieben, um die nötige Etaterhöhung zu bekommen, als wir noch echte Menschen getötet haben. Nein, ich finde wirklich nicht, dass wir uns so furchtbar schlecht machen, wenigstens nicht nach menschlichen Maßstäben.«
    »Und das sind die, nach denen wir leben müssen, Jonah«, ergänzte Milton. »Wir werden danach beurteilt werden – wenn es Gottes Wille ist, dass es jemals wieder Historiker gibt, die uns beurteilen können – wie wir uns, im Vergleich zu anderen menschlichen Gesellschaften, geschlagen haben. Sei nicht so hart zu dir selbst.«
    »Macht ihr euch mal ruhig Gedanken über Nebensächlichkeiten«, sagte Jack, als er aufstand, um zu gehen. »Ich muss das hintere Tor überprüfen und nachschauen, wie sie mit den ganzen Leichen zurechtkommen, die sich dort anhäufen.«
    »Wir haben ihnen übrigens gar nicht alles gezeigt, was wir mitgebracht haben«, sagte Tanya, als Jack gegangen war. Sie zog das Nagellackfläschchen aus der Tasche und zeigte es Milton. »Ich weiß zwar immer noch nicht, wieso, aber Jonah sagte, du wolltest das.«
    Milton wurde tatsächlich rot. »Nein, nein, meine Liebe, ich bin mir sicher, dass du ihn falsch verstanden hast. Ich glaube vielmehr, Jonah wollte damit sagen, dass dir das bestimmt gefallen würde. Es ist wirklich nicht leicht, in unserer elenden Welt ein Geschenk für jemanden zu finden, das ihm auch gefällt, nicht wahr?«
    »Ja, da hast du wohl recht«, erwiderte Tanya, und sie sah uns noch immer skeptisch an, als sie das Fläschchen wieder in ihre Hosentasche steckte.
    Später an diesem Abend wurden wir bei einem unserer mageren Festmahle gefeiert, aber immerhin war jemand so aufmerksam gewesen, Dosenschinken anstatt der weniger appetitlichen Dosenfleischpalette zu servieren, zu der wir sonst verdammt waren. Irgendein Witzbold rührte sogar diese Pampe aus grünen Bohnen und die Champignoncremesuppe an, die an Ostern alle essen. Von meinem schlechten Gewissen wegen unserer großzügigen Regelauslegung einmal abgesehen, schaute ich fast ebenso optimistisch in die Zukunft wie in der Nacht zuvor.

Kapitel 11
    Am nächsten Morgen erzählte ich Jack als Allererstes von dem Hubschrauber auf dem Krankenhausdach. Im Nachhinein dachte ich, wir hätten ihn am Tag zuvor als weitere Errungenschaft bei unserer Beurteilung präsentieren sollen, aber ich hatte in jenem Moment einfach nicht mehr daran gedacht. Jack lauschte meinen detaillierten Ausführungen über das Krankenhaus höchst aufmerksam und fasziniert, und er arbeitete offensichtlich nebenbei bereits an einem Plan.
    »Die Gebäude rundherum sind nicht höher als das Krankenhaus, oder?«
    Ich hatte wirklich nicht auf solche Details geachtet, als ich von der Bibliothek aus zum Krankenhaus schaute. »Ich glaube nicht.«
    »Ich glaube es auch nicht, soweit ich mich erinnern kann. Und der Haupteingang sieht unpassierbar aus?«
    »Definitiv. Man bräuchte einen Bulldozer, um die ganzen Autowracks aus dem Weg zu räumen, und selbst wenn man das schaffen würde, müsste man immer noch die ganzen Zombies abwehren, die drinnen in der Falle sitzen.«
    »Und wenn sie schon Schlange standen, um aus dem dritten Stock zu springen, dann klingt das, als ob es da drinnen nur so von ihnen wimmelt.«
    »Es sah auf jeden Fall so aus.«
    Schweigend dachte er nach. »Okay. Ich glaube, wir können ein Fahrzeug über die Brücke im Norden schicken, das sich dann allmählich immer näher

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