Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
zum Krankenhaus vorarbeitet. Wenn die Zombies nach und nach aus dem Krankenhaus kommen, um nachzusehen, was los ist, fährt es langsam wieder weg. Sie werden ihm folgen, und dann können du, ich und Franny – sie ist die Einzige hier, die einen Hubschrauber fliegen kann – uns aufs Dach schleichen und ihn nach Hause fliegen.« Jack lächelte und war offensichtlich sehr glücklich und zufrieden mit seinem Plan. »Ich habe extra mal eine 24-Volt-Batterie hergebracht, damit wir Starthilfe geben können, falls wir irgendwann tatsächlich einen Hubschrauber finden.«
»Aber wie sollen die Zombies denn aus dem Krankenhaus rauskommen und dem Fahrzeug folgen? Deshalb sind sie ja aus dem Fenster gefallen: Der Eingang war komplett versperrt, sodass sie im Inneren gefangen waren und nicht raus konnten.«
»Ah, also, das wird der spaßige Teil, wenn man auf sowas steht. Komm mit!«
Jack brachte mich zur Hauptausstellungshalle. Auf der einen Seite befand sich ein Torbogen mit der Aufschrift »EDELSTEINE UND MINERALIEN«. Ich ging zwar jeden Tag daran vorbei, war aber noch nie drinnen gewesen; der Raum war mit einem großen Metalltor versperrt, das verschlossen war. Es schien ein Teil der ursprünglichen Museumseinrichtung zu sein, denn dies war der einzige Raum, in dem sich Ausstellungsstücke befanden, die einer solchen Sicherheitsmaßnahme bedurften. Mir war nicht einmal bewusst gewesen, dass die Überlebenden den Raum für etwas ganz Besonderes nutzten, aber jetzt schloss Jack ihn auf, und wir traten ein.
Der Raum hatte nur die eine Tür und keine Fenster, sodass es selbst tagsüber sehr dunkel und kühl war, wie in einer Höhle. Der Lichtstrahl von Jacks Taschenlampe fiel auf verschiedene Kristalle und Edelsteine, die so wundervoll glänzten, als seien sie nicht von dieser Welt. Auf mehreren der Glaskästen lagen reihenweise Waffen und Munition.
»Hier bewahren wir einige der größeren oder ungewöhnlicheren Waffen auf. Dinge, die wir nicht in den Schränken mit den Alltagswaffen einschließen wollen.« Er kicherte leise. »Früher hatten die Leute besondere Handtücher für besondere Gäste – wir haben besondere Knarren und Bomben für besondere Gäste!«
Sein Licht fiel auf einen Stapel mit etwa einem Dutzend Holzkisten; jede war ungefähr 1,20 Meter lang und 25 Zentimeter breit. »Die haben wir mitgebracht, als wir versucht haben, die Brücke zu verteidigen, aber wir hatten noch nie die Gelegenheit, sie auszuprobieren. Ich hab mich schon gefragt, wann die uns wohl mal von Nutzen sein würden.«
Wir gingen nahe genug heran, um die Aufschrift auf den Kisten lesen zu können. Jack leuchtete eine von ihnen an, und wir lasen »M136 AT4 HEAT«. Dann leuchtete er auf eine andere, dort stand »M136 AT4 HEDP«.
»Was ist das?«, fragte ich, denn ich hatte, abgesehen von zivilen Handfeuerwaffen, keine Ahnung von Waffen.
»Leichte Panzerabwehrkanonen. Wenn du sie irgendwo gesehen hättest, hättest du sie vermutlich Bazookas genannt. Das hier sind viel modernere Einschusswaffen. Sie schießen eine Rakete mit einer Hohlladung ab, sehr wirkungsvoll gegen Panzer und andere Fahrzeuge.«
»Wieso feuerst du dann damit nicht in eine Horde Zombies und jagst sie in die Luft?«
Er musste über meine Naivität lächeln. »Sie müssen besser aufpassen, Herr Professor: Ich sagte, sie seien wirkungsvoll gegen Panzer . Das Projektil enthält eine Hohlladung, die zwar durch die Panzerhaut dringt, außen aber keine große Explosion verursacht oder unzählige Schrapnelle durch die Gegend schießt. Aber genau das bräuchte man, um eine Gruppe von Leichen zu erledigen. Nein, ich fürchte, die sind gegen die Untoten ziemlich nutzlos, deshalb lagen sie auch die ganze Zeit hier rum.«
»Sie könnten also nur etwas gegen Menschen ausrichten, oder? Schließlich benutzen nur Menschen Fahrzeuge.«
Jack schaute mich von der Seite an, und der Strahl der Taschenlampe erleuchtete unsere Gesichter von unten, wie früher als Kind, wenn man die Lampe genauso hielt, um seiner Schwester Angst einzujagen. »Weißt du, es ist wirklich beruhigend, jemanden zu treffen, der genauso zynisch ist wie ich – aber auch ein bisschen traurig. Aber ja, genau das habe ich auch gedacht. Wenn irgendwelche bösen Jungs kommen, hier herumschnüffeln und versuchen würden, uns zu verletzen oder unsere Sachen mitzunehmen, könnten die hier genau das Richtige sein, um sie zu vertreiben.«
Wir verließen die Mineraliengalerie wieder, und Jack verschloss das
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