Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
schneller voran! Los! Los!«
Tanya war vor mir, und Popcorn sprang neben uns von Auto zu Auto. Die meisten Toten torkelten links und rechts von uns auf dem Gehweg entlang, krachten gegeneinander und in kaputte Autos, sodass es gar nicht so schlimm war, wie wir zunächst befürchtet hatten.
»Da vorne, rechts!«, warnte uns Popcorn. Ein großer toter Typ hatte sich zwischen den Autos hindurchmanövriert und versuchte, uns den Weg abzuschneiden. Tanya zögerte keine Sekunde. Die Machete blitzte auf, und der kopflose Torso schwankte noch eine Sekunde, bevor er auf das Straßenpflaster fiel.
Dann hörte ich Popcorn aufjaulen. Ein Zombie vom Bürgersteig hatte ihn am linken Knöchel gepackt und ihn zum Stolpern gebracht. Tanya kreischte auf und rannte zu uns zurück, während ich auf den Kofferraum des Wagens sprang.
Der Zombie zog sich an Popcorns Knöchel auf die Kühlerhaube hoch und versuchte, ihm ins Bein zu beißen. Ich konnte ihm keine über den Schädel ziehen – Popcorn war im Weg.
Er zappelte wie wild und als es ihm endlich gelang, das Gesicht des Zombies mit seinem Fuß wegzuschieben, rammte er ihm einen Spike ins linke Ohr. Wieder drehte Popcorn ihn noch einmal herum, bevor er ihn herauszog.
Der Kopf des Zombies schnappte nach hinten, und seine Augen waren weit aufgerissen, als habe er gerade etwas Hochinteressantes gehört. Dann zuckte er, verlor den Halt, rollte auf seine linke Seite und rutschte von der Kühlerhaube, wobei er eine dicke, schwarze Blutspur auf dem Blech hinterließ. Popcorn rollte herum und stand auf.
»Komm zwischen uns!«, sagte ich, als er vom Auto sprang.
Wir erreichten die Straße, die parallel zum Fluss verlief, und schauten zurück. Die Zombies prallten zwischen den Autos hin und her wie die Kugeln in einem alten Pachinko-Spiel. Sie kamen zwar nach wie vor hinter uns her, wurden durch die Hindernisse aber ständig aufgehalten. Wir konnten es noch immer schaffen.
Die Brücke, die direkt zum Eingang des Museums führte, befand sich links von uns, aber von dort kam ein gutes Dutzend von ihnen auf uns zu. Gemessen an der allgemeinen Faulheit der Zombies konnte dies gut und gerne der Rest der Meute sein, die mich vor einigen Wochen verfolgt hatte. Die andere Brücke, zu unserer Rechten, würde uns in den Park führen; wir entschieden uns für sie.
Als wir die Brücke erreichten, schauten wir uns erneut um. Die Meute, die sich parallel zum Fluss bewegte, wurde mittlerweile von mehreren Zombies begleitet, denen es gelungen war, sich einen Weg durch die Autowracks der Nebenstraße zu bahnen, und nun folgte uns eine wachsende Horde zur Brücke. Sie bewegten sich zwar nur sehr langsam, aber sie würden auch nie müde werden, sich ablenken lassen oder von uns ablassen, sodass wir es uns nicht erlauben konnten, langsamer zu laufen.
Im Park überkam mich eine seltsame Vorahnung – dort standen für meinen Geschmack definitiv zu viele Bäume. Wir rannten einen der Wege entlang, und alles, woran ich denken konnte, waren Dorothy und ihre Freunde aus Der Zauberer von Oz und »Löwen und Tiger und Bären! Herrje!« Unglücklicherweise hatten wir dort drinnen noch viel schlimmere Dinge zu fürchten.
Wir arbeiteten uns langsam und leise vorwärts und schauten dabei jeden Baum an, als sei er eine Bedrohung. Ich drehte mich nach unseren Verfolgern um: Sie hatten das Ende der Brücke auf der anderen Seite des Flusses erreicht. Es lief nicht schlecht für uns, vorausgesetzt, dass wir weiter so gut vorankamen – aber dann hörte ich ein Knurren. Ein Zombie war hinter einem Baum hervorgetreten und kam auf uns zu.
Tanya ging ihm entgegen und erhob ihre Machete. Sie grub die Klinge in seine Stirn und spaltete ihm den Kopf bis zur Mitte seines Gesichts. Sie musste ihm den Fuß auf die Brust setzen, um die Machete wieder herausziehen zu können.
Dann traf mich etwas an der Schulter, und Popcorn schrie: »Pass auf!«
Ich drehte mich um, machte einen Schritt zurück und sah direkt neben mir eine riesige, massige Gestalt. Er musste früher ein Motorrad- oder berittener Polizist gewesen sein, denn er trug den entsprechenden Helm; das Visier war heruntergeklappt. Sein linker Arm war an der Schulter abgerissen worden und hatte eine schlackernde Masse aus zerfetztem Fleisch hinterlassen, aus deren Mitte ein dicker Knochen herausragte; seine linke Seite war, von oben bis unten, ein einziger Blutfleck. In seiner rechten Hand hielt er den Polizeischlagstock, mit dem er mich erwischt hatte.
Ich schwang
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