E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
obwohl er die ja nun ganz sicher nicht mehr antreffen wird.
Fest stand für ihn auch schon vor dem Start seiner Reise, dass er den Schweizer Nationalfeiertag in der Schweiz erleben wird. Schließlich will er es genau wissen, ob die Schweizer ihre Bundesfeier, den 1. August, genauso temperamentvoll feiern wie die Franzosen ihren Nationalfeiertag, den 14. Juli?
Und ob in der Schweiz die schwyzerdytsch sprechenden ‚Maidlis‘, die italienisch sprechenden ‚Ragazze‘ oder die französisch sprechenden ‚Jeunes Filles‘ genauso offenherzig und entgegenkommend sind wie die fünf Kinderkrankenschwestern-Schülerinnen, die ihm in Rimini so bereitwillig ihre Pforten öffneten und ihm Einlass in ihr irdische Paradies gewährten? Ob er auf seiner jetzigen Tour de Suisse vergleichbare Erkundungen machen darf?
Es ist heute der fünfte Tag seiner E-Bike Tour de Suisse.
Tour de Suisse in der Übersicht
Quelle: openstreetmap
Sigmaringen an der Donau war die erste Station seiner Reise. In Donaueschingen hat er die Donauquelle bestaunt. Über den Schwarzwald fuhr er dann entlang der Wutach zum Rhein und weiter den Rhein entlang nach Basel zum Dreiländereck. Von Basel aus ging es zunächst entlang der Birs, anschließend führte ihn sein E-Bike durch das Schweizer Jura zum Scheltenpass.
Heute fährt er die Aare entlang. Es ist eine herrliche Landschaft. Ihm gefällt es hier. Er fühlt sich wohl. Er ist fit und offen für alles Neue. Wie wird er wohl die Nacht zum 1. August erleben, in die Schweizer Bundesfeier hinein?
Die Überquerung des Simplonpasses und die Abfahrt durch das Centovalli zum Lago Maggiore steht für die kommenden Tage ebenfalls noch auf seinem Programm. Den Gotthardpass wird er auf der Rückfahrt bezwingen und anschließend die beeindruckende Seenplatte der Zentralschweiz mit Vierwaldstätter-, Zuger- und Zürichsee und den historischen Stätten aus der stolzen Geschichte der Schweiz bewundern.
Die Pause während der Überfahrt mit der Solarfähre nutzt Martin, um seine Gedanken Revue passieren zu lassen.
Nur das Beste
Martin hat sich auf seinen Ruhestand gefreut. Es ist niemand mehr da, der ihm den ganzen Tag Vorschriften macht. Er ist endlich frei, das zu tun, wozu er Lust hat. So dachte er zumindest, solange er noch für seine alte Firma ‚Nur das Beste‘ arbeitete. ‚Nur das Beste‘ ließ Martin bislang stets für seine Arbeit gelten. Jetzt erlebt er einen Kulturschock.
Seine Frau Claudia ist einerseits ganz glücklich darüber, dass sie ihren lieben Martin nun immer zu Hause hat und er für angenehme Dienstleistungen zur Verfügung steht. Sie arbeitet noch 2 ½ Tage in der Woche. Die übrigen 4 ½ Tage können Sie nun für das verwenden, wofür sie beide gemeinsam Lust verspüren.
Als Martin noch für seine alte Firma ‚Nur das Beste‘ tätig war, verließ er morgens um 7 Uhr das Haus und kam oft erst am späten Abend zurück. Dann war aber noch nicht Feierabend. Die Gedanken, wie er dies oder jenes für ‚Nur das Beste‘ realisieren könnte, haben ihn auch am Abend und in der Nacht nicht verlassen.
Claudia hat das leider zu oft gespürt. Wenn sie ihn vor dem Einschlafen noch zu zärtlichen Handlungen verführen wollte, war er unkonzentriert. Ihre Verführungskünste wurden auf eine harte Probe gestellt. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass das, was sie von ihm wollte, für ihn nur eine Pflicht war und nicht immer seinen aktuellen Wünschen entsprach.
Martins Renteneintritt hat sie, was ihr Liebesleben betrifft, angenehm überrascht. Sie haben nun mehr Zeit füreinander. Wenn gerade keine Enkel im Hause sind, verabreden sie sich gerne zu einem Mittagsschläfchen. Der Schlaf ist dabei allerdings nur von untergeordneter Bedeutung. Ausgeruht und ohne belastenden beruflichen Stress entdecken sie sich gegenseitig aufs Neue in ganz wundervoller Weise.
Beide haben sie festgestellt, dass ihre Beziehung offener und intensiver geworden ist. Zwar war ihr Sexualleben schon immer hervorragend, aber nun ist es wieder wie in ihrer Jugend von tiefer Leidenschaft geprägt und hat darüber hinaus eine zusätzliche Perfektion und Zärtlichkeit erhalten.
Claudia ist glücklich, dass ihr Martin nach so langer gemeinsamer Ehe immer noch so ein hervorragender Liebhaber ist, ja sogar jeden Tag noch besser wird. Sie haben gemeinsam den Gipfel erreicht. Auch für sein persönliches Sexualleben mit Claudia wurde Martin vom Motto seiner Arbeit eingeholt: ‚Nur das Beste‘ lässt er gelten.
Martins
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