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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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sind schon eher fürs Weltall gebaut. Mit denen würde ich unter Schwerkraftbedingungen keine ausgefallenen Manöver versuchen wollen, aber wir müssen sie ja nur mit Schwebern vom Boden abheben und dann direkt durch ein Portal in den Orbit starten.»
    «Die würde ich zu gerne mal sehen.» Ich seufzte sehnsüchtig. «Ich habe bisher nur Erkundungsflugzeuge auf den Grabungsstätten geflogen.»
    «Du bist Pilotin?», fragte Drago grinsend. «Dann könnte ich dich ja irgendwann mal mitnehmen und dir meinen Fighter zeigen. Da kannst du die Vorabchecks live miterleben und uns beim Starten zusehen.»
    «Au ja!», rief ich.
    «Jetzt reicht’s aber!», fuhr Fian dazwischen. «Jarra ist behindert. Sie kann die Erde nicht verlassen, und sie darf auch keinen Fighter durch ein Portal ins All fliegen.»
    «Aber das weiß ich doch.» Drago sah ihn etwas komisch an. «Der gesamte Stützpunkt weiß vom Artemis-Orden und von ihrer Behinderung, und ich würde so was niemals vorschlagen …»
    «Das müsstest du gar nicht erst vorschlagen», unterbrach Fian ihn grimmig. «Ich kenne Jarra gut genug, um zu wissen, was sie vorhat. Am Anfang die Vorabchecks, am nächsten Tag ein Flug als Passagier, und ehe man sich’s versieht, hat sie das Steuer in den Fingern.»
    «Fian, ich bin doch nicht völlig bescheuert», protestierte ich. «Ich weiß, dass ich in der Nähe der Alien-Kugel nichts riskieren darf, also …»
    «Also …», wiederholte er. «Gib’s zu: Du würdest dich zwar der Alien-Kugel nicht nähern, aber du schließt auch nicht aus, trotz deiner Behinderung einen Fighter in die Umlaufbahn der Erde zu fliegen.»
    «Ich weiß ja, dass ich nicht zu anderen Welten reisen kann, aber das wäre doch nur die Umlaufbahn der Erde, was im Grunde genau dasselbe ist wie die Erde.»
    Fian schüttelte den Kopf. «Hat irgendein Behinderter das schon mal ausprobiert?»
    «Es könnte doch durchaus sein, dass einer der Männer, die im zwanzigsten Jahrhundert zum Mond geflogen sind, behindert war», erwiderte ich. «Niemand wusste von diesem Gendefekt, bis die ersten interstellaren Portale erfunden wurden, und seitdem ist nur noch das Militär im Sonnensystem unterwegs, weil es die Solaranlagen betreibt. Ich bin höchstwahrscheinlich die erste Behinderte im Militär, also …»
    «Jarra, du darfst das auf gar keinen Fall ausprobieren», warnte Fian mich eindringlich. «Es wäre absolut bescheuert zu riskieren, dass dein Immunsystem kollabiert, während du in einem Fighter sitzt. Du hast nur zwei Minuten, zur Erde zurückzukehren, sonst stirbst du. Ich habe alles gelesen, was es zu diesem Thema gibt. Bei Neugeborenen ist die Zeitspanne etwas länger, durch die Nachwirkung des Immunsystems der Mutter, aber bei dir sind es maximal zwei Minuten.»
    Ich seufzte. «Vermutlich hast du recht.»
    Fian wandte sich an den ziemlich sprachlosen Drago. «Siehst du, womit ich mich herumschlagen muss?»
    Er nickte. «Also, bei mir im Fighter mitzufliegen kommt nicht in Frage. Wenn ich dir sonst mit irgendwas helfen kann, Jarra, dann sag Bescheid. Du gehörst nicht nur zu meinem Clan, sondern bist dazu noch Jaxons kleine Schwester.» Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: «Aber jetzt muss ich los.»
    Er stand auf und rief laut in den Saal. «Angriff Schicht 2, Vorabchecks in fünfzehn Minuten. Zeit zum Fertigmachen.»
    Eine Menge Leute erhoben sich und folgten Drago hinaus. Ich machte mir nicht die Mühe, sie zu zählen. Zu jeder Zeit bewachten sechzehn Fighter die Alien-Kugel, also bestand die zweite Schicht aus sechzehn Männern und Frauen. In einer halben Stunde würden sie mit ihren Raumschiffen durch Portale in die Umlaufbahn der Erde schießen. In einer Stunde wären sie dann auf Position – sozusagen Auge in Auge mit einem außerirdischen Raumschiff mit unbekannten Fähigkeiten und Absichten. Ich wiederum, ich saß hier auf der Erde fest.
    «Was wollte er damit sagen, Jarra?», riss Fian mich aus meinen Gedanken.
    Ich blickte immer noch sehnsüchtig zur Tür. «Womit?»
    «Drago Tell Dramis hat gesagt, du würdest zu seinem Clan gehören. Meinte er damit einen Beta-Clan?»
    Ich drehte mich so blitzschnell zu Fian um, dass mir ein bisschen schwindelig wurde. «Das kann er doch nicht gemeint haben …»
    Da fiel auf einmal der Groschen. Drago hatte sich als Drago Tell Dramis vorgestellt. Ich hieß Jarra Tell Morrath. Die Mitglieder eines Beta-Clans trugen in ihrem Namen immer irgendwo die Clan-Vorsilbe. Wie verrückt tippte ich auf meinen

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