Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

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um Erlaubnis, sprechen zu dürfen, Sir.»
    «Ja, Jarra?»
    «Sir, ich habe gesehen, dass sich hinten im Lager ein Erkundungsflugzeug befindet. Und ich habe mich gefragt, ob wohl die Möglichkeit besteht, dass wir es fliegen.»
    «Ich fürchte, nein. Ich habe leider keinen Pilotenschein.»
    «Aber ich habe zufällig einen, Sir», meinte ich.
    «Sie haben einen Pilotenschein?» Playdon klang verdutzt. «Wie haben Sie das geschafft? Ich dachte, Militärpiloten beginnen ihre Ausbildung an der Militärakademie und nicht schon in der Schule.»
    «Ich habe meine Lizenz im Randbezirk New York erworben, Sir. Ich war vor sieben Monaten mit einer Schulgruppe dort, und der Randbezirk hat die gesamte Fläche neu vermessen. Ich durfte früher schon ein paarmal bei Erkundungsflügen mitfliegen, aber letztes Mal war ich siebzehn, deshalb konnte mir der Pilot die Pflichtstunden geben, und jetzt darf ich alleine fliegen.»
    «Verstehe», meinte Playdon nachdenklich. «Dann haben Sie also Ihre Tagging-Kenntnisse im Randbezirk gesammelt. Wann waren Sie dort?»
    «Im New Yorker Randbezirk, aber auch anderswo, Sir. Ich war dreimal hier, das erste Mal mit elf.»
    «Mit elf?! Die Universität arbeitet natürlich nur im Hauptbezirk. Die Randgebiete sind viel weniger gefährlich, deshalb war mir schon bewusst, dass man dort nicht auf ein Mindestalter von achtzehn besteht, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie schon so junge Leute reinlassen. Die Vorschriften gelten doch sicher auch für Militärschulgruppen.»
    «Für den Randbezirk ist kein Alter vorgeschrieben, aber man muss seine goldene Sicherheitsauszeichnung haben. Und natürlich qualifizierte erwachsene Teamleiter.»
    «Erstaunlich», murmelte er. «Ich wünschte, ich hätte das vor der Rettungsaktion neulich gewusst. Dann hätte ich ein etwas weniger schlechtes Gewissen gehabt, Sie das Risiko beim Tagging eingehen zu lassen. Sie hatten recht, es war für alle sicherer, dass ich an den Sensoren geblieben bin und das Team beaufsichtigt habe, aber mir blieb trotzdem fast das Herz stehen, als dieser Metallträger runterfiel. Ganz zu schweigen von dem Moment, als Sie in das Loch gesprungen sind, um den Verschütteten zu bergen.»
    Er machte eine kurze Pause. «Ich werde mich bei der Aufsichtsbehörde nach dem Flugzeug erkundigen.»
    Es folgten einige Minuten Stille, während er auf einem anderen Kanal sprach, dann schaltete er wieder zu mir. «Die Aufsichtsbehörde ist nur zu gerne bereit, einer neuen Pilotin dabei zu helfen, dass sie in Übung bleibt. Sie hätten gerne, dass Sie ein paar Aufnahmen machen, während Sie oben sind, um das Datenmosaik der Ausgrabungsstätte auf den neuesten Stand zu bringen. Lassen Sie auf jeden Fall das volle Prüfprogramm und alle Power Checks laufen, ehe sie starten, weil das Flugzeug möglicherweise eine ganze Weile dort gestanden hat.»
    «Vielen Dank, Sir.» Ich grinste in meinem Schutzanzug begeistert vor mich hin. «Möchten Sie gerne mitkommen?»
    «Nein, vielen Dank», wehrte Playdon hastig ab. «Ich bin sicher, Sie sind eine fähige Pilotin, aber … Also, sagen Sie’s nicht weiter, aber ich habe Höhenangst. Nehmen Sie ruhig einen der anderen mit, wenn Sie möchten.»
    «Vielen Dank, Sir.» Ich sauste zu Fian hinüber, der Team 2 beim Aufbau des Quartiers zusah. «Fian, stell dir vor, Playdon erlaubt mir, eine Runde mit dem Flugzeug zu drehen.»
    «Was?»
    «Magst du mitfliegen?»
    «Ich? Da hoch?» Er zeigte hinauf in den Himmel. «Und wenn was schiefgeht, wie kommt man dann wieder runter? Hat das Ding ein Portal?»
    «Nein», gab ich zu. «Man muss rausspringen.»
    «Rausspringen?» Er schluckte.
    «Man trägt so eine spezielle Schwebetunika, die den Fall abbremst, und der Schutzanzug wird aktiviert, wenn man auf dem Boden aufkommt. Aber du solltest nicht springen müssen. Ich bin ausgebildete Pilotin.»
    «Daran hab ich keinen Zweifel …» Er klang ziemlich ängstlich.
    «Es war ja nur ein Angebot, und du musst es nicht annehmen», versicherte ich ihm. «Wenn du keine Lust darauf hast, kann ich einen von den anderen fragen.»
    «O nein», widersprach Fian. «Ich bleibe nicht hier unten und stelle mir vor, wie du da oben mit Joth oder Krath rumfliegst.»
    Ich lachte und machte mich auf den Weg zum Lager. Fian und ich brauchten einige Minuten, um die Schwebetuniken anzulegen und unsere Plätze im Flugzeug einzunehmen. Dann ließ ich zwei Durchgänge des Fehlersuchprogramms und der Power Checks laufen. Laut Systemprotokoll war das Flugzeug