Earth Girl. Die Prüfung
Miene hellte sich auf.
Ich klatschte laut in die Hände. «Zeit für den Zoo!», rief ich und führte den wilden Haufen in den Portalraum. Dort gab ich den Code für den Südamerikanischen Zoo ein, worauf das Portal mit uns zu sprechen anfing.
«Achtung», sagte die Stimme, «Ihr Zielort verlangt einen Eintrittspreis, der zusammen mit der Gebühr für diese Reise von Ihrem privaten Konto abgebucht wird.» Die Stimme listete die Eintrittspreise auf. «Zoolink-Mitglieder haben freien Eintritt», fügte sie hinzu. Das Portal erschien, und alle achtundzwanzig traten der Reihe nach hindurch.
«Wärme», freute sich Dalmora. «Wie herrlich.»
Es herrschte strahlender Sonnenschein und eine leichte Brise. Ein echter Kontrast zu der eisigen, trostlosen Landschaft unserer Ausgrabungsstätte.
«Oh, das gefällt mir.» Amalie ließ ihren Blick über die Rasenflächen, Blumenbeete und riesigen Glaskuppeln schweifen, in denen man weitere Pflanzen erahnen konnte. «Ich war noch nie in einem Zoo. Wir haben zu Hause noch keinen, aber auf dem Planetenentwicklungsplan ist in fünf Jahren einer vorgesehen.»
Da Amalie aus Epsilon kam, gewöhnten wir uns langsam an solche Kommentare von ihr. Es war tatsächlich so wie in all den Witzen über Epsilon. Ihren ersten Schulmonat hatte sie damit verbracht, beim Bau der Schule zu helfen. In etwa zehn Jahren würden die Epsilonplaneten wirklich tolle Orte sein, doch jetzt bestand das meiste noch aus Flexiplas-Einzelteilen, die darauf warteten, zusammengebaut zu werden.
«Als Erstes sollten wir uns ein Eis holen», schlug ich vor. «In der Nähe der Portale müsste es eigentlich Eismaschinen geben.»
Alle sahen sich um. «Da drüben», rief Krath. «Jarra, was hättest du gerne?»
«Schokolade bitte.»
Kraths Blick huschte kurz zu Fian hinüber, als erwarte er Einspruch von ihm. «Kommt sofort.»
Er setzte sich an die Spitze der Gruppe und führte sie zu einem Sturm auf die Eiscremeautomaten. Fian und ich warteten zehn Sekunden, dann rannten wir einen Pfad hinunter, an einem Kuppelbau vorbei und versteckten uns hinter einem großen Busch.
«Haben wir sie abgehängt?», wollte Fian wissen.
«Ich glaube, ja. Dir ist aber schon klar, dass ich gerade das höchste Opfer für dich gebracht habe? Schokoladeneis!»
«Ich bin es wert.» Fian grinste. «Manche Dinge können sogar noch besser sein als Schokoladeneis. Gestatten, dass ich es dir beweise?»
Unsere Umarmung wurde vom Läuten meines Lookups unterbrochen, höchste Dringlichkeitsstufe. Hastig zog ich ihn aus der Tasche, denn ich machte mir sofort Sorgen. «Wenn das Krath ist, der versucht, uns zu finden, dann erwürg ich ihn.»
«Hoffentlich ist mit deiner Familie alles in Ordnung», meinte Fian.
«Es ist Issette.» Ich nahm den Anruf entgegen.
Erleichtert stellte ich fest, dass Issette auf dem Bildschirm glücklich grinste. «Jarra! Jarra! Es gibt Neuigkeiten!» Sie wedelte mit ihrer linken Hand herum, um mir den Ring zu zeigen. «Wir sind jetzt offiziell ein Paar!»
«Was?!» Ihr Grinsen war ansteckend. «Keon und du? Das ist ja großartig. Wie um alles in der Welt hast du ihn dazu gebracht, sich einen Ruck zu geben?»
Keons Kopf tauchte auf dem Bildschirm auf. «Issette ist viel weniger anstrengend, wenn sie zufrieden ist. Beim ersten Vertrag lassen sie nur drei Monate zu. Nächstes Mal will ich einen Jahresvertrag, damit ich mich erst mal nicht mehr drum kümmern muss.»
Issette sah Fian neben mir stehen. Sie machte große Augen. «Wer ist denn der Arrack-San-Domex-Doppelgänger da?», flüsterte sie.
Ich legte den Finger an die Lippen. «Pssst.»
Natürlich zu spät. Issettes Flüstern war schon immer ziemlich laut gewesen. In der Schule brachte sie sich damit regelmäßig in Schwierigkeiten, weil die Lehrer hörten, was für unvorteilhafte Spitznamen sie ihnen gab. Normalerweise war ich diejenige, mit der sie flüsterte, also bekam ich ebenfalls Schwierigkeiten.
«Ich bin Fian», sagte Arrack San Domex’ Double.
Issette sah zwischen ihm und mir hin und her, und man konnte deutlich sehen, welchen gedanklichen Spekulationen sie sich hingab. Dann veränderte sich ihre Miene plötzlich. «Er ist aber nicht einer von denen, oder?» Sie schlug sich die Hand vor den Mund und sah Fian entschuldigend an. «Tut mir leid.»
Auch das war typisch Issette. Zuerst reden, dann nachdenken.
«Ich versteh schon.» Fian grinste. «Ich bin in der Tat einer von denen, wie du es nennst.»
«Ich hab das nicht böse gemeint», sagte
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