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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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meistens versteckt er das hervorragend.»
    Fian scannte den Wein und checkte aus. «Sollen wir uns auf den Rückweg machen?»
    Ich grinste. «Eins noch. Ich habe da einen Imbiss mit Essen zum Mitnehmen gesehen.»
    «Richtiges Essen! Dann mal los!»
    Ich sah mir die Speisekarte in dem Takeaway-Laden an, gab eine riesige Bestellung auf und tippte meinen Creditcode ein, um zu bezahlen.
    Fian sah mir mit großen Augen zu. «Du scheinst einen außergewöhnlich gesunden Appetit zu haben. Ist das bei allen vom Militär so?»
    «Ich will die Klasse zu einem anständigen Essen einladen. Mir ist nach Feiern zumute.»
    Er lachte. «Du bist heute auf einmal total glücklich. Dieser Anruf draußen auf dem Gelände … Da musst du dir echt Sorgen gemacht haben.»
    «Natürlich, aber jetzt haben sie ja alles wieder unter Kontrolle.»
    Wir wankten zurück zum Portal, beladen mit all den Schachteln und Taschen. Daheim im Quartier schafften wir es gerade noch bis zum Speisesaal, bevor wir alles fallen ließen. Die anderen starrten uns an.
    «Wir haben richtiges Essen mitgebracht», erklärte ich ihnen. «Greift zu!»
    Sie jubelten laut und stürzten sich auf die Schachteln.
    «Was schulden wir dir?», wollte Krath wissen.
    «Ihr seid eingeladen», sagte ich. «Ich feiere meine Tapferkeitsbelobigung.»
    «Bist du sicher?», fragte Dalmora.
    «Ja, ich bekomme doch ein Militärstipendium, schon vergessen?» Ich grinste. «Nächstes Mal könnt ihr euch dann selbst versorgen.»
    Krath fing an, sich einen Teller mit Essen vollzuladen. «Wo ist dieser Takeaway?»
    Ich hatte mich für die Hilflosigkeit der Zivilisten gerüstet, indem ich einen Stapel Broschüren vom Einkaufszentrum in Woodstock mitgenommen hatte. Diese verteilte ich an begierige Hände. Beim Essen lasen alle, welche Freuden Woodstock verzweifelten Geschichtsstudenten sonst noch so zu bieten hatte.
    «Alkohol!», riefen die Betas.
    «Ein Friseur!», jubelte Dalmora.
    Mir war aufgefallen, dass Dalmora mit jedem Tag, der verging, weniger sorgfältig gepflegt war. Ihre langen schwarzen Haare hatten keine glitzernden Lichtmuster mehr, sondern hingen meist in einem unbeholfenen Zopf über ihren Rücken.
    Fian und ich nahmen uns etwas zu essen, schnappten unsere Weinflaschen und verließen den Saal. Kurz darauf streckte ich den Kopf noch mal durch die Tür. «Der Portalcode für das Einkaufszentrum in Woodstock steht hinten auf dem Faltblatt», erklärte ich ihnen.
    «Ich hab mich schon gefragt, wo das wohl ist», meinte Lolia.
    Also echt, diese Zivilisten! Als Nächstes würden sie vermutlich das Faltblatt verlieren oder vergessen, sich im Kuppelbau an- oder abzumelden. Nicht mehr mein Problem.
    Fian und ich hatten viel Spaß mit den Geschichtsvids, sowie eine hitzige Debatte über das Zweite Römische Reich, die ich gewann, und noch eine über das Erste Römische Reich, die ich verlor. Dann schauten wir eine Folge
Stalea aus dem Dschungel
.
    Wie in der letzten Folge, die ich gesehen hatte, hörte das Vid auch diesmal damit auf, dass Stalea ihren Freund quer über eine Dschungellichtung warf und sich dann auf ihn stürzte.
    Fian sah mich von seinem Kissen auf dem Boden aus hoffnungsvoll an. «Es bestehen wohl wenig Aussichten darauf, dass du mich quer durchs Zimmer wirfst, oder?»
    Ich sah mich um und schüttelte den Kopf. «Viel zu gefährlich. Mein Kampflehrer würde einen Anfall kriegen. Wir brauchen einen größeren Raum mit gepolstertem Boden.»
    Fian seufzte. «Wie schade. Ich habe da immer diese Träume …»
    Ich stand auf. «Zeit, gute Nacht zu sagen.»
    Er seufzte wieder.
    Na gut, dachte ich. Warum sollte ich Fian nicht etwas Gutes tun. Schließlich sah er Arrack San Domex wirklich sehr ähnlich. Ich grinste, warf mich auf ihn, drückte ihn zu Boden und gab ihm einen langen, intensiven Kuss, bevor ich ging.
    Als ich das Zimmer verließ, lag Fian immer noch auf dem Boden und murmelte: «Wahnsinn. Der absolute Wahnsinn!»

[zur Inhaltsübersicht]
    21
    A m nächsten Tag lief bei meinem Mailprogramm irgendwas schief. Ich bekam Mails von Issette und Keon, aber auch einige von völlig Fremden. Sie schienen für ein Mädchen namens Jarra Reeath bestimmt zu sein. Ich schickte eine Beschwerde an den Nachrichtendienst, und die versprachen, sich darum zu kümmern, aber das Zeug kam immer noch bei mir an.
    In all den Jahren, in denen ich auf Militärstützpunkten gewohnt hatte, gab es nie Probleme mit meinen Mails, aber sobald ich auf Zivilgelände zog, spielte alles verrückt.

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